Es war sogar ziemlich gefährlich,
denn ich fühlte,
wie sich etwas in meinem Innersten verwurzelte,
dass eigentlich keinen Platz
in einem Leben auf der Flucht besaß.
>> Amara <<
„Nur über meine Leiche."
Ich drehte mich leicht zur Seite und sah den Mann hinter mir an.
„Du steigst nicht in das Ding", deutete Trojan auf meinen Wagen.
Ich verdrehte die Augen und öffnete die Beifahrertür, um meinen Rucksack in den Fußraum zu werfen.
„Beleidige nicht meinen Wagen. Er hat mich von South Dakota bis nach Wisconsin gebracht", stellte ich klar.
„Und das grenzt an ein Wunder", bekräftigte er.
Ich blickte den weißen Peugeot an. Das Teil war gerade einmal drei Jahre älter als ich, deswegen musste man es nicht gleich verschrotten. Sonst gehörte ich auch längst zum Metzger, damit ich zu Wurst verarbeitet werden konnte.
„Niemand sollte einen Wagen fahren, der nicht nur älter als man selbst ist, sondern auch fast auseinanderfällt."
„Er fällt nicht auseinander!", rief ich entrüstet. Ja, es war vielleicht eine Schrottkarre, aber diese Karre hatte mich gerettet.
„Die Motorhaube ist voller Rost, Amara. Du fährst nicht mit diesem Ding", wich er nicht von seiner Meinung ab.
Ich atmete tief durch. Ich war eine erwachsene Frau und konnte meine Entscheidungen selbst treffen. Es reichte bereits, dass ich mich von ihm hatte einlullen lassen und mein Zimmer aufgegeben hatte. Er nähme mir nicht auch noch mein Auto. Ich hatte nicht vor mich von ihm abgängig zu machen.
„Halt mich doch auf", murrte ich verstimmt und schlug die Tür zu, sodass ich den Wagen umrunden konnte.
Ich kam mir vor wie ein Kleinkind ohne Rückgrat. Nicht nur, dass ich gegen all meine Regeln verstoßen hatte, jetzt ließ ich doch wieder über mich bestimmen.
Schnaufend riss ich die Fahrertür auf. Doch ehe ich mich auf den Sitz fallen lassen konnte, umschlangen mich muskulöse Arme von hinten.
„Tu mir den Gefallen und steig nicht in dieses Biest", hauchte er leise in mein Ohr. Sein Atem traf meine Ohrmuschel. Verräterische Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Von seinem Körper griffen Vibrationen auf mich über. Jegliches Argument blieb mir im Hals stecken.
Das war verdammt nochmal unfair. Er konnte nicht einfach seinen Körper gegen mich einsetzen! Viel schlimmer war, dass ich auf ihn wie eine läufige Hündin reagierte.
Ich windete mich in seiner Umarmung, bis ich ihm endlich ins Gesicht blicken konnte. Leichter Bartschatten machte sich auf seinem Kinn bemerkbar, was ihn nur noch verruchter aussehen ließ. Die dunkle Haut lud dazu ein, darüber zu streichen. Seine Augen waren es, die mich heute jedoch am meisten faszinierten. Die Dunkelheit in ihm war noch da, doch sie war schwächer geworden.
„Ich habe bereits zugestimmt das Zimmer aufzugeben. Beim Wagen mache ich keine Kompromisse. Das hier ist mein Baby", ließ ich mich nicht umstimmen.
„Fein. Fahr voraus. Ich folge dir, damit ich mitbekomme, falls der Wagen den Geist aufgibt oder anfängt zu brennen", seufzte er geschlagen.
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SAVING ART
RomanceWenn er mich erwischt, wird er mich häuten. Ich bin nicht nur abgehauen, ich habe auch das Geld aus seinem Safe gestohlen. - Amara - Ich weiß, dass es nicht sein kann, dennoch kann ich sie nur anstarren. Sie sieht ihr so verdammt ähnlich und ich bin...