Ich wusste nicht mehr, wo ich begann und er aufhörte.
Wir waren eins.
Ein Gebilde aus Körperteilen, das ein ganz eigenes Kunstwerk darstellte.
>> Amara <<
Erneut wanderte mein Blick auf die Zeichnung vor mir. Sie war wunderschön. Ich griff nach dem Papier und gab der Versuchung nach es näher zu betrachten.
Innerhalb von ein paar Stunden wurde meine Welt auf den Kopf gestellt. Die Person, der ich vertraut hatte, hatte mich belogen. Wenn Robert mich hatte wirklich schützen wollen, verstand ich nicht, wieso er etwas vor mir verheimlicht hatte. Es tat weh, dass mein bester Freund mich verraten hatte. Ich begriff es einfach nicht. Ich hatte gedacht, dass wir über alles miteinander sprechen konnten.
„Willst du es haben?", riss mich eine tiefe Stimme aus meinen Gedanken. Ich sah hoch.
Trojan stand vor dem Schreibtisch. Seine Hände ruhten auf dem Holz, während er sein Gewicht auf diese verlagerte und mich dunkel betrachtete. Seine Muskeln traten stärker hervor, weckten in mir den Wunsch über die Muster auf seiner Haut zu fahren.
„Die Zeichnung oder das Tattoo?", hakte ich nach.
Ein freches Grinsen legte sich auf seine Lippen, was mich magisch anzog. Ich wollte ihn küssen. Wenn er mich so ansah, gab es nicht viel, was ich ihm verwehren könnte. Alles an ihm schrie danach berührt zu werden.
„Ich verschenke keine Zeichnungen. Ich verewige mich auf der Haut meiner Kunden", raunte er zurück.
Meine Brauen rutschten hoch. Wollte ich mich tätowieren lassen? Ich erinnerte mich nicht daran, ob es schmerzhaft war. Ich sah wieder auf die Zeichnung. Allerdings liebte ich die Rosen auf meinem Nacken. Er hatte bereits bewiesen, dass er gut war. Meine Finger rutschten hoch und trafen die unebene Stelle unter meiner Tätowierung. Ich fuhr über die wulstige Stelle.
„Was befindet sich unter den Rosen?"
Diese Frage hatte er mir bisher nicht beantwortet. Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht, ehe sein Kiefer knackte. Es war kein Schalk mehr in seinen Augen zu finden. Das Holz ächzte unter seinen Fingern, so sehr drückte er dagegen.
Ich hatte ihn mit meiner Frage verärgert. Großartig. Mit seinen Stimmungsschwankungen konnte ich so langsam nicht mehr mithalten.
„Tut mir leid. Ich hätte nicht fragen sollen", versuchte ich die Situation zu retten.
Er schnaubte. Behände stieß er sich von der Tischplatte ab und lief um den Tisch herum. Hinter mir blieb er stehen. Sanft ergriffen seine langen Finger meine Hand und führten sie zurück zu meinem Nacken. Er nahm meinen Zeigefinger und fuhr über die vernarbte Stelle.
„J", presste er hervor und stoppte.
Dann fuhr er weiter über meinen Nacken.
„A", führte er fort.
In meinem Magen begann es zu brodeln. Säure stieß meine Kehle hoch. Trojan hörte nicht auf. Er zwang meine Hand weiter: „C".
„Jace", stieß ich atemlos hervor.
„Du wagst es dich von einem Mann anfassen zu lassen?", brüllte er. Seine Augen glühten vor Wut. Vergebens versuchte ich etwas Wärme in seinem Gesicht zu finden. Dieses Mal war da nichts. Absoluter Wahnsinn sprühte mir entgegen.
„Jace. Baby. Ich wollte es nicht. Er ist neben mir aufgetaucht und dachte ich wäre Single", gab ich ihm eine Erklärung. Meine Stimme zitterte, passte sich meinen Händen an, die ich gewaltsam an meinen Körper presste. Er durfte nicht sehen, wie viel Angst ich vor ihm hatte. Es würde die Situation nur verschlimmern.
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SAVING ART
RomanceWenn er mich erwischt, wird er mich häuten. Ich bin nicht nur abgehauen, ich habe auch das Geld aus seinem Safe gestohlen. - Amara - Ich weiß, dass es nicht sein kann, dennoch kann ich sie nur anstarren. Sie sieht ihr so verdammt ähnlich und ich bin...