eddie "the hero" munson || s.t. ff

𝟬𝟯𝟬 : Von einem Unheil ins Nächste

Wenig später fahren vier Fahrräder die Straßen von Hawkins' anderer Seite entlang, wobei Liz sich aufgrund der mangelnden Fahrräder schließlich ein Rad mit Eddie teilt und nun hinten sitzt, während Eddie in die Pedale tritt und gemeinsam mit dem Rest ihrer Gruppe Richtung Trailer-Park fährt. Die Brünette hat ihre Arme fest um Eddies Oberkörper gelegt, um sich richtig festhalten zu können, während sie über seine Schulter schaut und so mit beobachtet, was vor den beiden geschieht. Eddies Herz rast unheimlich, größtenteils wohl der Anstrengung geschuldet, dass der Lockenkopf deftig in die Pedale tritt, aber Liz kommt nicht um den Gedanken herum, dass ihre Nähe zu dem Jungen vielleicht ein paar Auswirkungen auf ihn haben könnte.

Kaum merklich lehnt Liz sich näher an den Jungen an, diesen Moment trotz der unheimlichen Umgebung ziemlich genießend.

Es dauert nicht mehr allzu lange, bis sie dann endlich den Trailer-Park erreichen und vor dem Munson-Wohnwagen zum Stehen kommen. Als Liz von dem Fahrrad absteigt, dreht sie ihren Kopf zu dem Wohnwagen auf der anderen Straßenseite und betrachtet für einen Moment die vielen Ranken, die sich um ihn herumschlängeln und ihn geradezu verschlingen zu scheinen.

"Denkst du, dein Onkel weiß, dass du verschwunden bist?", fragt Eddie neben der Brünetten dann und bringt Liz so dazu, etwas erschrocken zu ihm zu schauen, bevor sie dann laut ausatmet und leicht mit den Schultern zuckt.

"Naja, spätestens durch die Nachrichten dürfte er das mitbekommen haben. Unsere Namen sind ja genannt worden, also nehme ich an, dass es auch Bilder dazu gibt und daher... sollte er eigentlich Bescheid wissen", murmelt sie, bevor sie für sich selbst kurz den Kopf schüttelt und dann ebenfalls den Trailer betritt, um es Robin, Steve und Nancy gleichzutun.

Im Inneren des Wohnwagens entdeckt das Mädchen dann sofort das Tor, das sich an der Decke befindet und damit wohl an der Stelle entstanden ist, an der Chrissy in der realen Welt gestorben ist. Das Tor wird von einer seltsamen Substanz geschlossen gehalten und leuchtet ebenfalls rötlich, genau wie das Tor, durch das Liz gezogen wurde. Sie erinnert sich noch an das komische, fast schon schleimige Gefühl, als sie diese Substanz durchbrochen hat und sie kann wirklich darauf verzichten, das noch einmal fühlen zu müssen.

Genau in dem Moment sehen die Jugendlichen dann, wie etwas versucht, durch die Substanz zu brechen, weshalb sie alle automatisch ein wenig zurückweichen und angespannt beobachten, was als nächstes passiert.

Tatsächlich sticht etwas durch die Substanz und öffnet so das Tor zurück in die reale Welt, weshalb in Liz ein Gedanke aufkommt und sie sich als erstes wieder von der Gruppe löst, um nachzuschauen. Sie lächelt breit los, als sie auf der anderen Seite schließlich wirklich Dustin, Lucas, Erica und Max erkennen kann, während Dustin ihr lachend zuwinkt und den Besenstiel wegwirft, mit dem er die Substanz durchstochen hat. Sobald auch der Rest versteht, dass alles okay ist, gesellen sie sich zu Liz und schauen nun ebenfalls nach oben, wo 'an der Decke' ihre Freunde warten. Da die andere Seite und die reale Welt kopfüber zueinander stehen, dürfte die Gravitation an den Jugendlichen ziehen, sobald sie durch das Loch klettern, aber erst einmal müssen sie einen Weg finden, wie sie da hoch kommen.

Lucas und Max holen Eddies Matratze, damit es beim Klettern zurück in die reale Welt nicht allzu schmerzhaft wird, falls sie auf den Rücken fallen sollten. Beim Anblick der Flecken, die auf der Matratzen zu sehen sind, hebt Liz ihre Augenbrauen und schenkt Eddie einen kurzen Seitenblick, was der Lockenkopf sofort mitbekommt.

"Diese Flecken sind, uh...", fängt er an, scheint dann aber keine richtige Erklärung mehr parat zu haben.

"Ja, keine Ahnung, was diese Flecken sind", meint er deshalb dann zum Schluss, weshalb Liz ihre Lippen aufeinander presst, um ein Lachen zurückhalten zu können.

Lange können sie sich ohnehin nicht mehr daran aufhalten, denn Dustin stellt sich in die Mitte der Matratze, mit einem Haufen zusammengeknoteter Bettlaken in den Händen.

"Okay, wenn ich recht habe...", murmelt er und wirft das Bettlaken hoch, direkt durch das Tor. Tatsächlich bleibt das Laken in der Luft stecken, da sowohl die Gravitation der anderen Seite, als auch die der realen Welt an ihm ziehen und Liz stößt ein überraschtes, aber beeindrucktes Lachen hervor.

"Okay, wer will als Erstes?", fragt Steve und kurz tauschen die Jugendlichen einen Blick untereinander, bevor Robin dann als Erste los klettert und sich kurz darauf dann auch sicher zurück in der richtigen Welt befindet. Sobald der Rest gesehen hat, dass das alles sicher ist, sind auch die sicherer, was das Zurückklettern angeht und Liz macht sich nach einem kurzem Blickaustausch mit Eddie daran, nun als Zweite zu klettern.

Auch sie kommt sicher zurück in der Realität an und schaut für einen Moment überrumpelt zurück zum Tor über ihr, bis Robin und Max ihr hoch helfen und sie so Platz für den Nächsten im Bunde macht, in diesem Falle Eddie. Sobald er sicher ankommt und wieder steht, schenkt er Liz ein breites Lächeln und nimmt sie kurzerhand einfach in den Arm, völlig unbekümmert darüber, dass noch andere gerade da sind. Er war einfach froh, dass sie beide es in einem Stück von der anderen Seite zurückgeschafft haben und es ihnen den Umständen entsprechend gut geht.

Liz legt ebenfalls ihre Arme um ihn und kuschelt sich weiter an seine Brust an, während es wohl auch Steve und Nancy nun sicher von der anderen Seite wegschaffen.

Gerade, als Liz sich wieder lösen wollte, lässt sie ein bestimmter Sound plötzlich innehalten und sie spürt, wie ein eiskalter Schauer ihren Rücken herunterrennt. Eddie bemerkt sofort, dass das Mädchen sich versteift und löst seinen Oberkörper von ihrem, woraufhin er dann sehen kann, dass Liz einen unbestimmten Punkt in dem Wohnwagen fixiert hat und sogar ein wenig schockiert aussieht.

"Liz, alles okay?", fragt der Lockenkopf vorsichtig nach und legt eine Hand auf ihre Wange, um ihr Gesicht wieder zu sich drehen zu können, woraufhin Liz sich auch wieder aus ihrer Starre lösen kann. Sie blinzelt den Jungen vor sich kurz irritiert an, bevor sie sich dann wieder sammeln kann und leicht nickt.

"Ja, ich... ich dachte nur, ich hätte etwas gesehen", flüstert sie, was Eddie kein Stück weit überzeugt. Da inzwischen aber auch die anderen zu den beiden schauen, belässt er es erst einmal dabei und atmet tief durch.

"Ich... ich brauche einen kurzen Moment", murmelt Liz dann plötzlich entschuldigend und löst sich von Eddie, um dann den Trailer zu verlassen und die Gruppe so zurückzulassen. Eddie würde dem Mädchen zwar gerne hinterhergehen, aber die Tatsache, dass er noch immer als Mörder gesucht wird, macht es ihm schwer, sich frei draußen zu bewegen. Auch Liz sollte aufpassen und nicht alleine herumlaufen, weshalb Max dann auch laut ausatmet und sich schnell bereit erklärt, der Brünetten zu folgen.