Schockiert schnappt Liz nach Luft und öffnet ihre Augen ruckartig, ihre Augen das Blau des Himmels fixierend. Sie spürt, wie die Gravitation ihren Körper erfasst und sofort wieder nach unten Richtung Boden zieht, doch ehe sie einfach hätte aufprallen können, fängt jemand sie dann auf und drückt die Brünette nahe an sich.
Hektisch atmend krallt sich Liz in dem Oberteil der Person fest, noch nicht genau wissend, wer da bei ihr kniet. Die Kopfhörer des Walkmans sind ihr von den Ohren gerutscht, aber das ist gerade vollkommen egal, Liz muss erst noch realisieren, dass sie Vecna tatsächlich entkommen konnte.
Ihre Augen huschen unruhig hin und her, nichts genau fixierend und noch immer ungläubig, dass sie wieder zurück in der Realität ist. Nur schwer kann sie ihren Atem beruhigen und das wilde Klopfen ihres Herzens wieder unter Kontrolle bringen, bevor sie dann endlich ihren Griff um die Person etwas lockern kann und es langsam schafft, wieder herunter zu kommen.
"Liz, Liz hey. Ist alles okay?", kann sie dann Max' Stimme als erstes ausmachen und schaut sich kurz noch etwas orientierungslos um, bis sie die Rothaarige erkennen kann.
"Ich... ich denke schon", bringt Liz mit rauer Stimme hervor und fährt sich mit zitternder Hand durch die Haare, bevor sie dann auch endlich zu demjenigen schaut, der sie aufgefangen hatte. Eddie schaut ihr mit geweiteten Augen entgegen, fast schon ungläubig, dass er sie immer noch lebend im Arm halten kann. Erst hatte er sie verkrampft und eng an sich gedrückt, ihren Körper so sicher bei sich gewusst, aber jetzt, wo die beiden sich in die Augen schauen, wird sein Griff etwas sanfter und auch er kann sich wieder beruhigen. Es geht ihr gut, sie konnte sich von Vecna befreien und sie ist wieder hier, sicher in seinen Armen. Kurz wird es still zwischen den beiden, bevor Steve sie dann aus diesem Moment reißt, indem er sich räuspert.
"Ich will ja nicht unfreundlich sein, aber wir sollten zusehen, dass zumindest Eddie und Liz wieder in den Trailer kommen. Ihr beide werdet immer noch polizeilich gesucht", sagt er, den letzten Satz an die beiden direkt gewandt und da müssen sie wohl oder übel zustimmen.
Kurzerhand hebt Eddie das Mädchen einfach hoch und trägt sie im Arm zurück in den Trailer, selbst wenn Liz da erst noch gegen protestiert hat. Eddie hat aber nicht weiter mit sich reden lassen, weshalb sie es schließlich doch einfach zulässt und sich stattdessen weiter an ihm festhält, ihre Arme um seinen Hals geschlungen und nahe an ihn gelehnt.
Er trägt sie ins Innere des Trailers und setzt sie schließlich vorsichtig auf der Couch ab, bevor er dann wieder aufsteht und aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser holt. Dankbar nimmt die Brünette die Flasche an und trinkt fast schon gierig einen Schluck, die kühlende Flüssigkeit angenehm ihre raue Kehle herunter rinnend. Eddie setzt sich neben das Mädchen und betrachtet sie leise von der Seite, während Liz auf der anderen Seite auffällt, dass der Rest ihrer Freunde ihnen wohl nicht gefolgt sind. Scheinbar wollen sie ihr und Eddie ein wenig Zeit allein geben, woraufhin Liz nun doch zu dem Lockenkopf neben sich schaut und so bemerkt, wie er sie intensiv mustert.
Sofort spürt sie, wie ihre Wangen sich erwärmen und fast schon automatisch stiehlt sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen, was der Junge sofort bemerkt und etwas stärker als sie erwidert.
"Ich hatte wahnsinnige Angst eben um dich", murmelt Eddie schließlich in die Stille hinein, nachdem beide sich eine Zeit lang einfach nur angesehen hatten. Liz schluckt und befeuchtet ihre Lippen ein wenig, bevor sie dann doch etwas sagt.
"Tut mir leid Eds... ich weiß, dass du sowas mit Chrissy schon ansehen musstest, ich... wollte dir keine Angst machen", entschuldigt sie sich, obwohl sie überhaupt nichts dafür kann. Deshalb schüttelt Eddie auch sofort den Kopf und rückt nahe an das Mädchen heran, um seine Hände auf ihre Wangen legen und ihr ernst in die Augen schauen zu können. Sie erwidert seinen Blick, die Wasserflasche in ihrer Hand nun völlig vergessen.
Seine warmen Finger und die Kälte seiner vielen Ringe bilden einen starken Kontrast zueinander, der einen kleinen Schauer ihren Rücken herunterjagen lässt. Liz schluckt hart und schaut seinen braunen Augen entgegen, die in diesem Moment so sanft und doch so ausdrucksstark wirken wie selten zuvor.
"Dir muss nichts leidtun, Prinzessin. Du kannst nichts dafür, ich bin einfach froh, dass du es zurückgeschafft hast. Wenn jemand an dieser ganzen Scheiße schuld ist, dann ist das Vecna - nur ein Grund mehr, dieses Arschloch zu besiegen."
Während Eddie spricht, hat sich sein Körper ein Stück weit mehr angespannt, weshalb Liz sich ihm sofort weiter zuwendet und ihm eine Haarsträhne wegstreicht, die ihm verirrt ins Gesicht hing.
"Es ist alles okay, Eds. Ich bin hier, mir gehts gut und ich lebe noch. Wir werden Vecna schon besiegen, aber wir müssen dabei überlegt vorgehen, sonst könnte noch jemand ernsthaft zu Schaden kommen. Vecna ist stark, wir dürfen ihn nicht unterschätzen. Er... kann in deinen Kopf schauen und dich in deinem Verstand täuschen, das könnte zu einem Nachteil werden, wenn wir nicht aufpassen", redet sie auf den Jungen ein, der daraufhin tief durchatmet und langsam nickt.
"Was... was hat er dich sehen lassen?", fragt Eddie dann vorsichtig und leise nach, nicht sicher darüber, ob er das wirklich wissen will. Liz atmet tief durch und scheint zu zögern, was Eddies Unsicherheit nicht unbedingt beruhigt.
"Er... es war der Tag meiner Abreise nach New Jersey und er hat mich... er hat mir Billy gezeigt, es war fast dieselbe Situation wie damals", erzählt das Mädchen zögerlich und in Eddies Brust zieht sich etwas zusammen, er ist wohl eine der wenigen Menschen, die wissen, was an dem Tag passiert ist.
"Billy ist zu mir gekommen und hat etwas Ähnliches gesagt wie damals, er war ähnlich sanft und vorsichtig, aber... er wusste von dir und dem zwischen uns, er hat gefragt, wie ich ihn so schnell ersetzen konnte und..."
Ungewollt bilden sich Tränen in den Augen der Brünetten, die Eddie auch sofort bemerkt und sie daraufhin sanft zu sich zieht, damit sie sich an ihn lehnen und womöglich sicherer fühlen kann.
"Ich... ich weiß, das war Vecna und nicht Billy, der da gesprochen hat und er wollte mich auch nur verunsichern, aber... was, wenn es stimmt? Was, wenn ich Billy wirklich so einfach ersetzt habe? Ich vermisse ihn doch immer noch und ich werde ihn auch niemals vergessen können..."
Zum Ende hin wird Liz leiser und undeutlicher, es scheint sie zu beschäftigen, was Vecna ihr in den Kopf gesetzt hat. Eddie atmet tief durch, denn auch wenn diese ganzen Gefühle neu für ihn sind und er nicht gut darin ist, aufmunternd zu reden, so will er auch nicht, dass es Liz schlecht geht.
"Du solltest dir keine Sorgen darum machen, niemand denkt, dass du Billy einfach ersetzt hast. Ich bin sicher, dass auch Billy das nicht denkt, Vecna wollte dich einfach nur manipulieren. Du hast vielleicht nicht dasselbe empfunden wie er, aber das bedeutet auf keinen Fall, dass du ihn jetzt... ersetzt hast. Billy wird immer einen Platz in deinem Herzen haben, und wenn das alles hier vorbei ist, dann wirst du auch genug Zeit finden, dich gebührend von ihm zu verabschieden", spricht er ihr gut zu, weshalb Liz ihre Augen schließt, ihren Kopf gegen seine Brust lehnt und so die einzelne Träne fließen lässt, in Gedanken an Billy.
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eddie "the hero" munson || s.t. ff
FanficEinmal Hawkins, immer Hawkins. Genau so geht es auch Elizabeth Evans, kurz von allen Liz genannt. Vor einem Jahr musste sie mit ihrem Vater nach New Jersey ziehen und absolvierte dort ihr erstes Jahr auf der Highschool. Sie durfte allerdings zurückk...