eddie "the hero" munson || s.t. ff

𝟬𝟭𝟱 : Das Haus am See

Während Max nun also zurück zu dem Wohnwagen läuft, in dem sie mit ihrer Mutter wohnt, zieht Liz sich schnell um und verlässt den Trailer, um dann zum Auto zu laufen und dort auf Max zu warten. Kurz darauf kommt sie auch schon wieder, das Walkie-Talkie in der Hand, mit dem die Kids gerne und öfters kommunizieren. Liz legt es auf den Beifahrersitz und nickt der Rothaarigen dann noch zu, bevor diese einen Schritt auf sie zumacht und sie kurz umarmt.

"Pass bitte auf dich auf, okay?", flüstert Max, woraufhin auch Liz ihre Arme um die Kleinere legt und sanft lächelt.

"Mache ich", gibt sie genau so leise zurück, bevor die beiden Mädchen sich wieder lösen und Max beobachtet, wie Liz ins Auto steigt, ausparkt und nach einem letzten Blick zu dem abgesperrten Trailer der Munsons losfährt.

So fährt Max nun also zu Dustin, während Liz die Straßen von Hawkins entlangfährt, in der Hoffnung, dass ihre Vermutung, wo Eddie sich aufhält, stimmt. Sie fährt Richtung Ortsausgang, bis ihr dann am Straßenrand ein Auto auffällt, das sie inzwischen ganz gut kennt. Ihre Augen weiten sich, in Gedanken sofort an einen Unfall denkend, weshalb sie vorsichtig ebenfalls in den Graben fährt und unweit des Bullys anhält. Schnell steigt das Mädchen aus, greift sich das Walkie-Talkie und eine Taschenlampe aus dem Handschuhfach, und läuft zur Fahrerseite, die aber überraschenderweise leer ist, als sie einmal ins Innere leuchtet.

Liz schaut sich um, doch es scheint niemand weiter in der Nähe zu sein und das Auto macht auch nicht den Eindruck, als wäre es irgendwo gegengefahren. Das wiederum bedeutet wohl, dass Eddie zu Fuß weitergelaufen ist, und das bei Nacht, in kompletter Dunkelheit.

Leise fluchend will Liz wieder zurück zu ihrem Wagen gehen, bevor sie dann im matschigen Boden ein paar Fußabdrücke entdecken kann und sich ihre Augen weiten. Wieder schaut sie sich um und als sie weit und breit kein Auto sieht, macht sie sich daran, den Spuren zu folgen und sie dabei so gut es geht zu verwischen. Es ist ihr egal, dass sie damit 'Beweise'  vernichtet, sie glaubt nach wie vor an Eddies Unschuld.

Die Spuren führen das Mädchen quer durch den Wald, der an die Straße angrenzt, wobei sie sich immer mal wieder umschaut, dass auch niemand ihr folgt. Irgendwann lichten sich die Bäume dann langsam, bevor Liz innehält und ein paar Mal ungläubig blinzelt. Sie ist an einem Haus an einem See angekommen und als sie sich etwas genauer umsieht, erkennt sie auch, um welches Haus es sich handelt. Hier wohnte Rieper Rick, bevor er verhaftet wurde, das weiß Liz genau, immerhin hat sie hier ihre Drogen gekauft. Sollte sie also mit ihrer Vermutung richtig gelegen haben und Eddie versteckt sich wirklich bei Rick?

Vorsichtig umrundet Liz das Haus, schon jetzt immer mal wieder versuchend, ins Innere des Hauses hineinschauen zu können, aber bisher konnte sie nichts entdecken. Vorne am Haus angekommen holt Liz den Schlüssel hervor, den Rick immer für Notfälle versteckt hatte, und dankt dem Mann in diesem Moment dafür, dass er ihr dieses Versteck gezeigt hat.

Sie schließt die Tür auf und betritt das Innere des Hauses, bevor sie die Taschenlampe anknipst und sich im Eingangsbereich umsieht.

"Eddie?", fragt sie in die Stille hinein, erhält aber keine Antwort und macht sich daraufhin daran, alles abzusuchen. Vielleicht hat der Lockenkopf sie einfach nicht gehört oder traut sich nicht, sich zu zeigen, aus Angst, dass sie nicht allein ist.

Immer mal wieder fragt sie leise nach dem Jungen, doch als sie schließlich alles abgesucht hat, selbst die Drogenverstecke, die groß genug für einen Menschen wären, atmet sie frustriert aus und stemmt die Hände in die Hüften. Eddie ist nicht hier, zumindest nicht im Haus.

Liz geht wieder nach draußen und schließt erneut ab, doch als sie sich dann wieder umdreht, fällt ihr der kleine Schuppen in der Nähe des Wassers auf. Sie war noch nie dort drin, aber wahrscheinlich hat Rick da sein Boot und weitere Utensilien gelagert, man könnte sich dort also bestimmt auch gut verstecken. Instinktiv geht das Mädchen los und stößt die Tür mit einem kleinen Ruck auf, sie klemmt ein wenig.

Grob leuchtet sie einmal alles ab, unsicher, ob sie richtig hineingehen soll, bevor sie sich dann doch einen Ruck gibt und weiter vorwagt.

"Eddie?", fragt sie erneut in die Stille hinein und setzt vorsichtig einen Schritt vor den anderen, jetzt doch ein wenig verunsichert. Nichts bewegt sich, weshalb das Mädchen tief durchatmet.

"Hey Eddie, ich bin's, Liz", versucht sie es weiter und dreht sich einmal um die eigene Achse, um auch die Decke ableuchten zu können, man weiß ja nie.

Als sie am Boot in der Mitte des Schuppens angekommen ist und vorsichtig die Plane hochheben will, um darunter nachzuschauen, wird diese plötzlich zurückgeschlagen und jemand springt aus dem Inneren des Boots direkt auf sie zu. Liz wird an den Schultern gepackt und zurück an die Wand des Schuppens gedrückt, die daraufhin auch ein wenig quietscht, während das Mädchen einen erschrockenen Laut von sich gibt und sowohl die Taschenlampe als auch das Walkie-Talkie fallenlässt. Reflexartig kneift sie ihre Augen zusammen, in alte Erinnerungen zurückgeschmissen und ängstlich darüber, was als nächstes passiert.