eddie "the hero" munson || s.t. ff

𝟬𝟰𝟮 : Jede Rettung zu spät

Mit einem Kopfnicken deutet Liz dem Jüngeren an, dass sie losmüssen und macht sich dann selbst daran, die Tür des Trailers aufzustoßen und nach draußen auf die Straße zu rennen. Dustin ist für den Moment völlig ausgeblendet, Liz schaut sich hektisch um, ob sie in der Nähe oder am Himmel etwas entdecken kann.

"Da hinten!", sagt Dustin dann aber neben ihr und hebt seine Hand, um auf etwas zeigen zu können. Die Brünette folgt seinem Finger sofort und sieht dann auch den Wirbelsturm an Fledermäusen einige Straßen weiter. Hunderte dieser Dinger an einem Punkt versammelt, anscheinend etwas angreifend... das muss ihr Freund sein.

"Eddie...", haucht das Mädchen, bevor ihre Beine ganz von allein anfangen, sich zu bewegen und sie schließlich quer durch den Trailer-Park sprintet, um dem Lockenkopf zu Hilfe kommen zu können. Immer mal wieder weicht sie etwas aus, einem verlassenen Spielzeug, einer Ranke oder auch einem Auto, ihr Blick ist fest auf die Fledermäuse gerichtet.

Das Herz schlägt ihr panisch bis zum Hals und unter anderen Umständen wäre sie wohl niemals einfach losgerannt, aber es geht um Eddie, es geht um sein Leben und irgendwo auch um sie, denn wenn sie Eddie verliert, wüsste sie nicht, was zu tun ist.

Vollkommen außer Atem erreicht sie den Rand der Fledermaus-Sturms und scannt die Umgebung nach ihrem Freund ab, bis sie dann durch ein kurzes Loch innerhalb des Sturms einen am Boden liegenden Körper sehen kann. Ihre Augen weiten sich, während sie zeitgleich anfängt, auf die Fledermäuse einzuschlagen und sich so einen Weg durch diese bahnen zu können.

Die Fledermäuse fangen sofort an, nun auch sie anzugreifen, an ihren Haaren zu zerren, ihre Klamotten zu zerreißen und ihr Gesicht zu zerkratzen. Immer wieder beißen die Viecher sich an ihr fest, aber Liz schafft es, sich zu befreien und weiter zu machen, ständig Eddies Körper fest vor Augen.

"Eddie!", ruft sie über den Lärm der Fledermäuse hinweg und sieht, wie der Junge tatsächlich seinen Kopf leicht in ihre Richtung dreht. Ihre Augen weiten sich, als sie sieht, wie eine der Fledermäuse seinen Schwanz um Eddies Hals gewickelt hat und ihn würgt, ähnlich wie es bei Liz vorher schon einmal der Fall war.

Sofort hört Liz auf, gegen die Fledermäuse zu kämpfen und rennt blindlings los, um Eddie befreien zu können. Sie rammt die Spitze ihres Speers einfach in den Körper des Tiers, woraufhin dessen Schwanz sofort lockerlässt und Eddie damit wieder erlaubt, Luft zu holen.

Liz tritt nach den restlichen Fledermäusen, die versuchen, Eddie zu beißen und fuchtelt mit ihrem Speer herum, um weitere der kleinen Gegner zurückzuhalten. Sie hat keine Ahnung, wie lange das noch andauert oder wie lange sie das durchhalten kann, aber als sie sieht, wie mitgenommen Eddie aussieht, weiß sie, dass sie so lange weiter macht, wie es nötig ist.

Ein paar Fledermäuse reißen ihr dann allerdings den Speer aus der Hand und zwingen sie zu Boden, weshalb sie sich schützend ihre Arme vor das Gesicht hält und zusammenkauert, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten und ihre bereits existierenden Verletzungen zu schützen.

Und dann plötzlich wird es still. Die Fledermäuse fallen zu Boden und bleiben reglos liegen, niemand greift mehr irgendwen an.

Nur langsam löst Liz sich aus ihrer verkrampften, schützenden Haltung und schaut sich überrascht um, als sie die vielen Fledermäuse regungslos am Boden liegen sieht. Sie schluckt, unsicher darüber, ob es jetzt vorbei sein soll oder doch noch nicht.

Ein lautes, keuchendes Husten holt sie dann allerdings zurück in den Moment und ihre Augen weiten sich. Schnell kriecht sie zu Eddie, der noch immer am Boden liegt und sie zieht seinen Oberkörper vorsichtig zu sich, eine Hand stützend auf seinen Hinterkopf gelegt. Eddie zittert und atmet unruhig, weshalb Liz sich auf die Unterlippe beißen muss und ihre andere Hand auf seine Wange legt, damit der Junge sie anschaut.