Verlangen

469 15 12
                                    


Einen wunderschönen Samstag Nachmittag wünsche ich euch!

Ich bin heute ein wenig später dran mit dem Posten aber ich habe eine wunderbare Ausrede. Ich bin aktuell in London und gestern war ich im Theater und zwar in dem Stück, in dem Tom Felton derzeit spielt. Es war grandios und tatsächlich hatte ich im Anschluss sogar die Gelegenheit ein Autogramm und ein Selfie zu ergattern. Daher kam ich dann gestern nicht mehr dazu.
Auch kommenden Freitag wird es schwierig werden, denn ich bin spontan noch in Italien kommende Woche - ob ich da Internet haben werde ist fraglich. Spätestens Sonntag sollte dann aber das nächste Kapitel kommen und dann gehts wie gewohnt im Freitags-Rythmus weiter.

Viel Spaß jetzt aber beim Lesen. Und immer dran denken - ich hab euch gewarnt, dass die Story ein wenig anders wird! ;) 


Kapitel Sieben Verlangen

Ver·lan·gen

Substantiv, Neutrum [das]

ausgeprägter Wunsch; starkes inneres Bedürfnis; nachdrückliche Bitte


Hätte irgendjemand an diesem Morgen zu Hermine gesagt, dass sie heute Abend mit Draco Malfoy geschlafen haben würde, hätte sie demjenigen gekonnt den Vogel gezeigt. Nie im Leben hätte sie angenommen, dass der Abend sich in diese Richtung entwickeln würde, doch hier stand sie nun, mit den Überresten ihrer eigenen Kleidung in den Händen vor der Tür zum Grimmauldplatz Nummer 12.

Und erst jetzt wurde ihr das gesamte Ausmaß ihres Handelns bewusst. Was hatte sie getan? Wie hatte es nur passieren können, dass sie all ihre Prinzipien über Bord geworfen und sich auf den ehemals verhassten Erzfeind eingelassen hatte? Ein Keuchen entwich ihr und sie hatte große Schwierigkeiten, den Schlüssel mit ihrer zitternden Hand in das dafür vorgesehene Schlüsselloch zu schieben. Irgendwann hatte sie es jedoch tatsächlich geschafft und betrat den dunklen Hausflur des alten Black-Anwesens. Die Nacht wich schon beinahe dem herannahenden Morgengrauen und auf Zehenspitzen schlich sie sich auf ihr Zimmer und zog sich schnell Malfoys Shirt vom Körper, ehe sie in ihren Pyjama schlüpfte.

Hermine war gerade dabei sich in ihr Bett zu legen, da überlegte sie es sich anders und mit einem Lächeln auf den Lippen verließ sie ihr eigenes Zimmer, um nebenan durch Harrys Tür zu huschen und sich in der Morgendämmerung in das Bett ihres besten Freundes zu stehlen. Sie brauchte jetzt unbedingt ein wenig Beständigkeit, denn diese schien in den letzten Tagen noch mehr abhanden gekommen zu sein, wie es ohnehin schon über die letzten Monate hinweg der Fall gewesen war. Die einzige Konstante in ihrem Leben war Harry und auch, wenn sie und Harry noch einen langen Weg vor sich haben würden, war es doch tröstlich zu wissen, dass es sie beide nach wie vor noch zusammen gab.

„Hermine? Was ist passiert?", murmelte Harry, der von der Bewegung auf seiner Matratze geweckt wurde und verschlafen in ihre Richtung blinzelte.

„Alles gut, Harry. Schlaf weiter. Nur ein Alptraum...", antwortete sie ihm flüsternd, während sie sich zu ihm unter die Decke schob und in das zweite Kissen kuschelte.

„Hab gar nichts mitbekommen...", nuschelte er unverständlich und schlang in gewohnter Geste seine Hand über der Decke um Hermines Körper und zog sie noch ein wenig näher zu sich.

„Nein, dieses Mal habe ich schlecht geträumt..."

„Ach... so..." Und schon konnte sie wieder die gleichmäßigen Atemzüge ihres Freundes vernehmen, die darauf hindeuteten, dass Harry sich bereits wieder im Traumland befinden musste. Das Licht des herannahenden Tages kämpfte sich nach und nach durch die staubigen Fenster und verwandelte die Dunkelheit des Zimmers in ein magisches Zwielicht und auch in Harrys schützender Umarmung schaffte Hermine es nicht, die wirren Gedanken aus ihrem Hirn zu verbannen. Ebenso wenig war an Schlaf auch nur zu denken, denn obwohl Hermine sich fühlte, als hätte sie einen Marathon hinter sich, so ausgelaugt war sie, pochte ihr Herz gleichmäßig und hart gegen ihren Brustkorb. Sie versuchte tief in sich hinein zu horchen und irgendein Zeichen von Scham oder Reue zu entdecken, doch da war nichts dergleichen. Eigentlich hätte sie gedacht, dass das schlechte Gewissen wie eine Abrissbirne einschlagen würde, sobald sie wieder einigermaßen klar denken konnte, doch alles was sie fühlte, war ein wohliges Kribbeln in ihrem Inneren, wenn sie an die letzten Stunden zurückdachte. Wer hätte jemals gedacht, dass Malfoy und sie sich mal auf diese Art und Weise nahekommen würden?

SeelenheilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt