*Lynn's Sicht*
Das Blut gefror in meinen Adern, als mein Schrei langsam erstarb.
Wie oft hatte ich mir einen Liebesbeweis von einem Jungen gewünscht?
Und wie oft hatte ich mir ausgemalt, wie er hätte sein sollen?
Doch dieser Mist, den Kol durchgezogen hatte, übertraf all meine Vorstellungen!Für einen Moment...
Einen einzigen, winzigen Moment hatte ich meine Augen geschlossen und was war passiert?
Er hatte mir in den Arm gebissen!Den Schmerz spürte ich nur oberflächlich, eher der Schock, saß tief in meinen Knochen.
Wenige Sekunden vergingen und plötzlich begann der Urvampir von meinem Arm abzulassen und zu würgen.
Ungläubig beobachtete ich das Szenario vor mir und hatte währenddessen keine Chance meinen Blick abzuwenden.
Als Kol's Haut bleicher wurde und sein Gesicht älter, löste ich meine Augen von ihm und sah zu seiner Schwester, die nur regungslos daneben stand.
„Freya", schrie ich panisch, „Freya! Mach doch was!"
Daraufhin schüttelte Freya ihren Kopf und schien durch meine Worte aus ihrer Starre geweckt worden zu sein.
Sogleich legte sie beide Hände auf seine Brust und murmelte seltsame Worte vor sich hin, doch darauf achtete ich kein bisschen.
Meine Aufmerksamkeit schenkte ich alleine dem idiotischen Urvampiren -oder mittlerweile dem dümmsten Menschen dieses Planeten.
Kol's Haut glättete sich wieder und Jugend nahm erneut in seinem Gesicht Platz.
Ein schnelles Lächeln huschte über seine Lippen, das ich ihm zu gern einfach ausgeprügelt hätte.
Allerdings verlor er schneller das Bewusstsein, als ich hätte ausholen können.Misstrauisch sah ich zu Freya.
Nicht, weil ich ihr nicht vertraute, sondern eher, weil mir die Bewusstlosigkeit nicht gefiel.Die älteste, lebende Mikaelson fing meinen Blick auf und wusste sofort, was sie zu sagen hatte: „Er wird wieder. Das ist normal, soviel ich gelesen habe und dann altert er, wie du."
„Du hast das alles nur gelesen", wollte ich erschrocken wissen.
Freya wusste also nicht wirklich, was sie getan hatte!„Nun, ja! Ich hab mehr als die Hälfte meines Lebens geschlafen! Wie hätte ich es vorher ausprobieren sollen?"
Sie... sie...
Sie war definitiv eine Mikaelson.
Genau in diesem Moment fiel es mir mehr auf, als in den anderen Stunden, die ich mit ihr verbracht hatte.Ohne meine Zustimmung, breitete sich durch diese Erkenntnis ein unangebrachtes Grinsen in meinem Gesicht aus.
Die Mikaelsons waren speziell auf ihre ganz eigene Art und es fühlte sich unglaublich schön an, Teil dieser Familie zu sein.
Ich hatte nie das Gefühl von Verbundenheit und Vertrauen erfahren, ich hatte nie gewusst wer ich eigentlich war und wer ich überhaupt sein wollte, aber jetzt...
Die Mikaelsons hatten mir genau das geschenkt, was ich schon immer wollte.
Jedes materielle Geschenk ist ersetzbar, aber das hier war mehr.
Es war unbeschreiblich und meine private, kleine Rettung aus diesem dunklen Loch, in dem ich mein Leben lang gefangen war.
Mit meinen Augen auf Kol gerichtet, erhob ich mich und umarmte Freya.
Sie war diejenige, die nicht zugelassen hatte, dass ich das wichtigste in meinem Leben verlor.
Vorsichtig erwiderte sie meine Geste und nun standen wir Arm in Arm in mitten eines blutigen Massaker.
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Behind his Monster // Kol Mikaelson Ff
FanfictionAbgeschlossen am 05. September 2022 T⃨e⃨x⃨t⃨s⃨t⃨e⃨l⃨l⃨e⃨:⃨ „Du versteckst dich hinter den anderen vor mir," flüsterte er nah an meinem Ohr. „Warum?" Ich erhob meinen Kopf und blickte direkt in seine Augen. Die Augen, die etwas so Bekanntes und doch...