26. Von Liebe und dem ganzen Kram

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*Lynn's Sicht*

Sanft, aber bestimmt, zog Kol mich aus dem Zimmer.
Seine Geschwister starrten uns irritiert hinterher und auch ich konnte nicht anders, als verwirrt zurück zu schauen.
Was, bei Klotho und all ihren gesponnenen Schicksalsfäden, hatte er vor?

Noch immer aus dem Konzept gebracht, folgte ich dem brünetten Urvampir stolpernd.

Seine Berührung sorgte für kleine Blitze, die sich auf meine Hand übertrugen und eine angenehme Wärme bildete sich, von der Stelle aus, über meinen gesamten Körper.

Mein Gehirn stand wie in Trance, sodass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte und das gefiel mir nicht sonderlich.
Um dieser Situation also zu entkommen schüttelte ich meinen Kopf und blieb einfach stehen.

„Kol, was ist den los," fragte ich ihn und befreite mich währenddessen behutsam aus seinem Griff.

Der Mikaelson drehte sich sofort zu mir zurück und nahm meine Hand erneut sachte in seine.

„Es gibt da nur etwas. Ich... Wow! In meinem Kopf hat sich das alles um Welten besser angehört."

Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen.
„Schieß einfach los. Ich höre dir zu!"

„Nun, ja...," stotterte Kol los, doch anstelle es weiter mit Worten auszudrücken, ließ er überraschende Taten sprechen.

Vorsichtig entzog er seine Finger erneut aus unserer Berührung und legte sie mir liebevoll an die Wange. Mit seinem Mund kam er meinen Lippen immer näher und anstatt etwas dagegen zu tun, ließ ich es einfach geschehen.

Im Gegensatz zu unserem ersten Kuss, wussten wir dieses Mal genau, was wir wollten.

Meine Hände vergruben sich tief in seinen weichen Haaren und fast automatisch, stellte ich mich auf Zehenspitzen, um unseren Kontakt zu vertiefen.
Kol hatte seine Finger währenddessen an meiner Taille und meiner Wange platziert. Dort strich er behutsam meine Haut entlang, blieb dabei aber so vorsichtig, als könnte ich jeden Moment in seinem Griff zerbrechen.

Dieser Kuss war dem ersten in jedem Fall überlegen.
Die Atombombe in meinem Magen hatte, wie schon einmal, alle Schmetterlinge befreit und doch tobten sie jetzt wilder, als beim letzten Mal.
Rhythmisch bewegten sich unsere Lippen und keiner hegte Anstalt, sich zu lösen.
Warum auch? Wir benötigten keine Luft mehr.

Mit jedem Kontakt unserer Haut, durchfuhr mich ein willkommenes Kribbeln und das Glücksgefühl, das in meinem Körper freigesetzt wurde,...
Ich konnte mir nichts schöneres vorstellen.

Wie hatte ich es nur so lange ohne das ausgehalten und vor allem wieso...?

Erschrocken durch meine Gedanken, entzog ich mich unserem Kuss.

Verdammt, Lynn! Du bist so bescheuert!

„Was ist los? Habe ich etwas falsch gemacht? Oder hab ich alles überstürzt? Shit! Ich habe alles überstürzt oder...," plapperte Kol ohne zu zögern los.

Beinahe wäre ein kleines Lächeln über mein Gesicht gehuscht, doch gerade noch so konnte ich es mir verkneifen.
„Nein, Kol. Du hast überhaupt nichts falsch gemacht. Würde ich sagen, es war perfekt würde ich untertreiben," überrascht und etwas peinlich berührt blickte ich auf den Boden, ehe ich weitersprach, „Es ist nur so. Ich... Ich will nicht, dass du Gracie mit mir verwechselst. Ich bin nur Lynn Hastings, keine Kaiserstochter mit Komplexen. Ich bin nicht Grace und ich will nicht, dass unsere Beziehung darauf basiert, dass du sie vermisst. Ich bin eine ganz andere Person. Nur unser Aussehen gleicht einander, aber das darf dich nicht beeinflussen. Sag mir lieber jetzt, ob du noch an Gracie hängst oder... mich wahrhaftig magst."

Behind his Monster // Kol Mikaelson FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt