33. Mehr Menschlichkeit, als einem gut tut!

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Schwerelos flog ich durch das finstere Nichts.
Panisch erwartete ich harten Boden, doch nach vielen Meilen verschwand diese Angst langsam.

Immer wieder durchzuckten helle Blitze und Erinnerungen die Dunkelheit.

Wie im Kino begann es neben mir erst leicht zu flackern, bevor ein deutliches Bild entstand.

Ich lag neben Kol auf einer grünen Wiese, inmitten der herrlichsten Blumen.
Während ich leise vor mich hin schlummerte, hatte der brünette Mikaelson eine aufrechte Position eingenommen.
Sein Blick lag ruhig auf meiner schlafenden Gestalt, inzwischen der Wind seine Haare verstrubbelte.

Sanft strich er mir eine Strähne meiner braunen Locken aus dem Gesicht.
Dadurch flackerten meine Augen ein Mal auf, ehe ich sie ganz öffnete und meinen Freund verliebt
anlächelte.

Zu diesem Zeitpunkt standen wir noch relativ am Anfang unserer Beziehung.
Ich hatte starke Gefühle für den Mikaelson und bis heute hatte sich dieses Empfinden nur verstärkt.

Dennoch wusste ich nicht recht, ob ich mittlerweile Angst davor haben sollte.
So stark hatte ich noch nie für jemanden empfunden und je schöner, es war, desto beängstigender war mir zumute.

Schwerelos flog ich weiter durch das pure Nichts, während immer mehr Erinnerungen über mich einbrachen.
Am Schluss des schier endlosen Tunnels, erwartete mich ein schwach beleuchteter Raum.
Sekunden blickte ich von einer Seite zur nächsten, doch entdeckten konnte ich nichts.

Auf einmal erhellte sich meine Umgebung beträchtlich. Weißes Licht umhüllte meinen Körper und langsam aber sicher erstrahlten Farben um mich herum.
Blau, rot, braun und Grün. Sehr viel grün!

Langsam nahmen diese Farben auch Gestalt an, ehe ich mich in einem dichten Wald wiederfand.
Eine Person kniete neben mir, während sich ein paar weitere im Hintergrund schier zerfetzten.

„Lynn, kannst du mich hören," flüsterte Kol vorsichtig und strich mit seinenkalten Fingern meine Wange entlang.
Erledigt, wie lange nicht mehr, nickte ich schwach. „Was ist passiert?"
Mein Freund runzelte die Stirn. „An was erinnerst du dich noch?"
„Nicht mehr viel. Ich war bei Esther und Mikael. Wir sind wir hierher gekommen, um euch zu treffen und anschließend ist... ist... Stan... Gott! Stan ist gestorben," seufzte ich geschlagen, während sich mein Kopf allmählich klärte. „Er ist tot und dann war da das Heilmittel und... weiter weiß ich nicht mehr."
„Du hast es geschluckt," verriet Kol mit einem Funken Schmerz in seiner Stimme.
„Aber das bedeutet...," begann ich, doch Kol nahm mir die Worte aus dem Mund.
„Du bist wieder ein Mensch."

Freude überrollte meinen Körper.

Die Begeisterung, ein Vampir zu sein, hatte sich damals schnell gelegt und zurück blieb eine fast unsterbliche, beinahe verlorene Hülle.
Bis heute.
Ich war kein bluttrinkendes Monster mehr.
Ein Glücksgefühl erhitze meinen Körper und zauberte ein Lächeln auf meine Lippen.

Doch auch Schmerz nahm meinen Körper vollkommen ein, als mir bewusst wurde, dass ich nicht für immer bei Kol bleiben konnte.

„Ich... wir... du," stotterte ich unbeholfen.
„Schhhh... ich weiß, worüber du nachdenkst. Über unsere Zukunft!
Ich kann dich nicht wieder zurückverwandeln und ich bezweifle glatt, dass du es überhaupt willst, aber es gäbe eine Möglichkeit."

Neugierig sah ich dem Urvampiren in die Augen.
„Ich könnte meine Unsterblichkeit für dich aufgeben."
Dieser Satz kam recht schwerfällig über seine Lippen und doch löste er ein richtiges Glücksgefühl in mir aus.
Ich wollte dass er es tat. Ich wollte ein Leben mit ihm und doch empfand ich es als zu selbstsüchtig, ihn das machen zu lassen.

Behind his Monster // Kol Mikaelson FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt