15. Von alten Bekannten und stinkender Eifersucht

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*Kol's Sicht*

Ein süffisantes Grinsen konnte ich mir, aufgrund ihrer niedlichen Reaktion, nicht verkneifen. Verblüfft starrte sie noch immer an die Stelle, an der ich wenige Minuten zuvor noch gestanden hatte. Ein leichter Schimmer Wut blitzte in ihren Augen auf, ehe sie sich zusammenriss und den reichlich gefüllten Raum nach mir absuchte. Ein wenig tiefer rutschte ich in die dunklen Schatten, um ihr weiterhin verborgen zu bleiben.

Noch immer stieg mir ihr unverwechselbarer Duft nach frisch gemähtem Gras und süßen Zitronen in die Nase, noch immer spürte ich ihre Körperwärme dicht an mir und noch immer kribbelte die Hand, mit der ich ihre Wange berührt hatte.

Dieses Mädchen machte mich verrückt und ich hatte keine Ahnung, was ich dagegen tun sollte.

Noch einmal musterte ich Lynn von oben bis unten und blieb dabei abrupt an ihrem Dekolleté hängen. Ein kleines, goldenes Medaillon lag auf ihrer makellosen Haut und ließ ihren Hals weniger leer aussehen.
Plötzlich durchfuhr es mich, wie ein Geistesblitz.

Verdammte Scheiße! Woher hatte sie dieses Schmuckstück.

Zügig lief ich auf sie zu. Als sie mich bemerkte, wollte bereits anfangen wütend los zu nörgeln, doch sobald sie mein ernsten Gesichtsausdruck sah, verstummte sie und schluckte ihre ungesagten Sätze hinunter. 
Ihre erbosten Gesichtszüge verwandelten sich in blanke Panik. Ich hörte, wie ihr Herzschlag sich verdoppelte und ihr Atem begann zu zitterten.

Kurz erstarrte ich in meiner Bewegung. Was hatte sie nur?

Unsicherheit machte sich in meiner Magengegend stark bemerkbar und im Moment hatte ich kein größeres Bedürfnis, als sie einfach nur in den Arm zu nehmen und ihr beruhigende Worte zuzuflüstern.

Jedoch zerstörte ein weiterer Blick auf die Kette, diesen frivolen Drang und die unbändige Wut ersetze meine anbahnende Unentschlossenheit. Erneut setzte ich schnell einen Fuß vor den anderen, ergriff ihr dünnes Handgelenk, sobald ich bei ihr angekommen war und zog sie hinter mir her, bis in einen kleinen, leeren Raum, neben dem Festsaal.

„Woher hast du das Medaillon, dass du um deinen Hals trägst," kam ich sofort auf den zentralen Punkt. Dabei klang meine tiefe Stimme um einiges angespannter, als eigentlich beabsichtigt.

Die sichtbare Ängstlichkeit, die sich in Lynn's schönem Gesicht widerspiegelte, versetzte mir einen unangenehmen Stich in der Brust, doch mit allen Mitteln behielt ich die Seriosität in meinem starren Blick.

„I-Ich h-hab sie geschenkt bekommen," stotterte sie leise und eingeschüchtert.

„Von wem hast du sie," setzte ich meine Fragerunde etwas sanfter, aber ebenso ungeduldig fort.

„Von Ka-Katherine. Katherine Pierce."

Ich stockte. Katherine? Was hatte Lynn mit der Petrova-Schlampe am Hut?

„Woher kennst du sie," sprach ich meine verwirrten Gedanken, nun wieder knurrend, aus.

Lynn schnaufte einmal auf und legte neu gewonnenes Selbstbewusstsein in ihre Stellung.
„Sie war mehrere Jahre lang mein Kindermädchen," antwortete die Brünette mit fester Stimme und schaute mir dabei gereizt in die Augen.

Wenn sie nur wüsste, wie verdammt heiß sie gerade aussah und wie sehr ich mich beherrschen musste, nicht kurzerhand über sie herzufallen.

Schnell schüttelte ich meine unangebrachten Gedankengänge ab und musterte das, nur all zu bekannte, Medaillon ein weiteres Mal.

Katherine, dieses verfluchte Missstück. Sie hatte sich damals ausgezeichnet mit Grace verstanden, war jedoch vor uns am Hof des Kaisers anwesend. Das war einer der vielen Gründe, warum meine beiden Brüder unsere Familie ebenfalls dorthin geschleppt hatten. Klaus -natürlich- aus persönlicher Rache und Elijah -kurioserweise- aus unglücklicher Liebe.

Behind his Monster // Kol Mikaelson FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt