17. All diese unerträglichen Schmerzen und Arme, als mein Rettungsring

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Die Wochen vergingen und die kalte Winterluft erlöste den bunten Herbst von seinem langen Treiben, wie auch viele Tage später der blühende Frühling es mit dem kältesten aller Monate tat. Der wenige Schnee schmolz und das schöne Grün der Natur lebte von neuem auf.

In der letzten Zeit hatte ich so gut wie jeden Tag mit einem der Mikaelsons verbracht.
Auch Charlotte rätselte fieberhaft mit uns, um die Hexe zu entlarven, die Kol's Erinnerungen gestohlen hatte.
Nichts half uns weiter und jede Hexe, die uns zur Verfügung stand, scheiterte gnadenlos.

Selbst der Mutter der Mikaelsons gelang es nicht, den Zauber aufzuheben. Aber wie mehrere meiner Freunde, vermutete auch ich, dass Esther dahinter stecken könnte.
Allerdings hatte diese sich nie etwas zu Schulden kommen lassen, seit sie hier in Mystic Falls bei ihren Kindern war.
Lediglich den Frieden der Familie wollte sie erhalten und währenddessen des Verhältnis zu ihren Kindern verbessern.
Das sagte sie jedenfalls.

Doch nicht nur in der übernatürlichen Welt hielten die Spannungen an, denn auch die menschliche hatte so einiges zu bieten.
Unteranderem, weil unser langersehnter Abschlussball immer näher rückte und Stan sich erst neulich gemeldet hatte, dass er bald wieder in die Stadt kommen würde.

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Im Moment war ich auf dem Weg von Rebekah, nach Hause.
Die Blondine, das achte Weltwunder und ich hatten den ganzen Nachmittag mit Onlineshopping verbracht. Tolle Voraussetzungen für einen unvergesslichen Abschlussball, der bereits morgen stattfinden sollte.
Tatsächlich waren wir alle drei erfolgreich mit unserer nervenaufreibenden Suche.

Während Charlotte sich für ein türkisfarbenes, langes Kleid mit einer engen Taille, inklusive silberner Strasssteine entschieden hatte, bestellte Bekah ein gelbes, trägerloses, enganliegendes Kleid, das ebenso mit gelben Glitzersteinen geschmückt wurde.

Ich hingegen fand ein recht schönes, weinrotes Kleid, das ohne weitere Verzierungen, schlicht nach unten fiel. Vom Geld her, lag es in einer angenehmen Preisklasse, die sogar ich bezahlt bekam.

Der Shop, in dem wir unsere Kleider fanden, hatte ein Lieferservice von 20 Stunden, was bedeutete, dass unsere Beute schon morgen Nachmittag im Anwesen der Mikaelsons ankommen würde. Für 16 Uhr -also zwei Stunden vor dem Beginn des Balls- hatten wir uns, zur Vorbereitung bei Bekah verabredet, sodass wir alle noch frühzeitig fertig werden würden.

Das laute Klingeln meines Handys riss mich aus meinen frischen Erinnerungen. Schnell zog ich es aus meiner Hosentasche und blickte auf das verkratzte Display, um den Übeltäter zu identifizieren. Ein leichtes Grinsen schlich sich in mein Gesicht, als ich den Namen meines Bruders darauf erkannte.

„Stan."

„Hey, Lynn. Ich wollte Bescheid geben, dass ich in knapp zwei Stunden hier bin," erklärte mein großer Bruder und das Lächeln, das auf seinen Lippen lag, konnte ich greifbar durch mein Handy spüren.

„Wirklich? Jetzt schon? Ich muss unbedingt noch packen und...," plapperte ich aufgeregt los, bis Stan mich mit seinem tiefen Lachen unterbrach: „Kleines... Kleines! Du hast noch genügend Zeit und solltest du nicht fertig sein, warte ich auf dich. Ich lauf dir schon nicht weg."

„Gott! Ich bin so aufgeregt. Aber... wo wohnen wir dann?"

„Ich hab uns ein schönes Haus am Stadtrand von Mystic Falls gekauft. Oder eher manipuliert," beichtete mein Bruder.
Mit anklagender Stimme antwortete ich ihm, konnte mir jedoch ein kleines, schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen: „Stan! Du kannst deine Vampirkräfte doch nicht einsetzen, um andere Menschen auszunutzen."

„Warum nicht? Dafür habe ich sie doch."

Augenverdrehend schüttelte ich, mit hochgezogenen Mundwinkeln, meinen Kopf: „Nun gut! Dann gehe ich jetzt nach Hause und räume mein Zeug zusammen. Wir treffen uns in zwei Stunden im Mystic Grill."

Behind his Monster // Kol Mikaelson FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt