8. Alkoholfahnen und ein rotes Siegel

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*Lynn's Sicht*

Schwer ausatmend schloss ich die Haustür hinter mir.
So schnell würde ich mit diesen beiden shoppingsüchtigen Tratschtanten nicht mehr einkaufen gehen. Einen Marathon zu laufen, wäre schätzungsweise leichter und anspruchsloser gewesen.
Und dann noch das Gespräch mit Kol...
Flüchtig ließ ich es in meinen Gedanken nochmal abspielen.

Nachdem ich dieses miese Gefühl in meiner Brust überwunden und ihn gefragt hatte, ob wir uns kennen würden, hatte wenige Sekunden lange etwas in seinen Auge aufgeleuchtet. Kurz hatte ich das Empfinden, er würde wissen wovon ich geredet hatte und wir würden uns tatsächlich schon kennen, doch sobald er meinte, dass dies nicht der Fall wäre, verpuffte dieses Bauchgefühl, wie ein zerplatzter Luftballon. Ich war dennoch misstrauisch, wie vorhin bei der Diskussion mit Rebekah.
Irgendwas verheimlicht diese Familie und zufällig liebte ich Geheimnisse.

Kurz lauschte ich, doch das Haus meines Vaters lag in völliger Stille. Erleichtert zog ich meine Schuhe und meine Jacke aus, bevor ich die wenigen Treppenstufen in mein Zimmer überwand. Dort angekommen holte ich die neuen Klamotten aus den Tüten und betrachtete meine Beute.

Mein Einkauf beschränkte sich auf zwei graue Tops, eine Jeans und ein Sommerkleid, das es für wenige Dollar im Ausverkauf gegeben hatte. Auch wenn es nicht viel war, freute es mich einen erfolgreichen, schönen -aber anstrengenden- Tag mit meinen neuen Freundinnen verbracht zu haben.

Gelangweilt räumte ich die Sachen in meinen unordentlichen Kleiderschrank und schlenderte anschließend die Treppen hinunter. Durch meine nackten Zehen kroch die Kälte des kühlen Gesteins der Stufen, meine Beine hinauf. Leicht begann ich, trotz dem langärmligen Oberteil, zu frösteln.

In der Küche angekommen, drückte ich gegen den Lichtschalter und erhellte somit die bereits schattige Dämmerung. Ohne Zeit zu verlieren, stellte ich mich an den Herd und begann den köstliche Rigatoni-Auflauf, nach dem Rezept meiner Mutter, zu zubereiten.

Gekonnt schnitt ich die Tomaten und die Mozzarellas in kleine Stücke, ließ die Nudel in heißem Wasser aufkochen und schob anschließend die gesamten Zutaten in einer Auflaufform in den Ofen.

Seufzend lehnte ich mich gegen den Tresen der Küche und kaute nachdenklich auf meiner Unterlippe. Eine schlechte Angewohnheit, die ich mir leider nicht mehr abgewöhnen konnte.

Wie hypnotisiert blickte ich auf einen kleinen Punkt über dem Ofen und beschäftigte mich, in meinen Gedanken, intensiv mit den kommenden Ball der Mikaelsons.

Rebekah und Charlotte hatten Erfolg bei ihrer Suche nach dem perfekten Kleid. Sobald die Schwarzhaarige die Umkleide verlassen hatte, hatten Bekah und ich sie mit allen Mitteln überredet, das Kleid zu kaufen, dass sie trug. Der helle Stoff hatte den ebenso schönen Blauton, wie ihre Augen, der Schnitt betonte ihre schlanke Figur und mit ihren schwarzen Haaren ergab das Gesamtbild die Perfektion in Person.

Auch bei der Mikaelson hatte das Ergebnis nicht lange auf sich warten lassen, denn als sie mit einem figurbetonten Kleid aus der Kabine kam, stand mir, in dem Laden, der Mund zum zweiten Mal offen. Der waldgrüne Taft ergänzte sich fabelhaft mit ihren langen, blonden Haaren und mit dem schwarzen Lidstrich, den sie sich aufgemalt hatte, wirkte sie erwachsener und seriöser, aber dennoch makellos und mysteriös.

Selbst ich fand ein wunderschönes Kleid.
Die altrosafarbene, leichte Seide fiel locker nach unten. Der V-Ausschnitt und die schlichte Farbe machten es zu etwas Besonderem. An der Schaufensterpuppe sah das ganze so schön aus, dass ich das Kleid augenblicklich anprobieren wollte, doch sobald ich das Preisschild betrachtet hatte, verflog dieses Gefühl sofort.

Wer, bei den Hörnern von Maleficent, würde ein Kleid für beinahe 300 Dollar kaufen?

Also ich nicht!

Behind his Monster // Kol Mikaelson FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt