~ Das Wichtigste ist, dein Leben zu genießen - glücklich zu sein - das ist alles, was zählt ~
Audrey Hepburn𝓔s begann, wie jede andere Geschichte auch.
Mein Name ist Chloe Olson, ich bin 22 Jahre alt und gehe auf ein College um Jura zu studieren.
In meinem Leben war bis dahin nicht viel passiert, außer das ich meine Eltern im Alter von 4 Jahren, bei einem tragischen Autounfall, verloren hatte. Ich war die Einzige, die diesen Unfall überlebt hatte, so sagte man es mir. Erinnern konnte ich mich daran jedoch nicht.
Das woran ich mich jedoch erinnern konnte war, das ich an diesem Tag eine Waise wurde und komplett alleine auf dieser großen, weiten Welt war.
Vier lange Jahre lebte ich in einem Heim, weil ich keinerlei Verwandten besaß.
Doch dann lernte ich Grace Summers kennen.
Sie ging mit mir zusammen auf die Junior High und benannte mich schnell zu ihrer besten Freundin.
Als ihre Eltern von meinem Schicksal erfuhren, bauten sie eine große Bindung zu mir auf. Sie waren für mich da und taten alles für mich, damit ich glücklich war.
So wie es Eltern nun mal taten, zumindest stellte ich es mir so vor. Immerhin wusste ich nicht wirklich, was Eltern taten. Dafür kannte ich meine viel zu kurz. Nach ein paar Jahren wusste nicht mal mehr, wie sie aussahen. Die Erinnerungen verblassten schnell und es gab keinerlei Habseligkeiten mit Fotos oder sonstigen Details über meine Eltern, die man mir bei meinem Umzug ins Heim aushändigen konnte oder wollte. Bis heute störte es mich nicht wirklich und ich hatte auch nie darüber nachgedacht herauszufinden, wer meine Eltern wirklich waren.
Denn irgendwann entschlossen sich die Eheleute Sommers dazu, mich zu adoptieren und damit hatte ich neue Eltern, die mich aufrichtig liebten und sich um mich kümmerten.
Endlich konnte ich raus aus dem Heim und hatte ein Zuhause.
Die Bindung zu Grace wurde immer stärker, wir waren jetzt nicht nur beste Freundinnen, sondern auch Schwestern.
Alles teilten und erlebten wir miteinander. Es gab nichts, was uns trennen konnte. Selbst das College trennte uns nicht, weil wir uns dafür entschlossen hatten, zusammen auf dasselbe College zu gehen. Wir studierten zwar nicht dasselbe, so ähnlichen waren wir uns in dieser Hinsicht dann doch nicht, aber wir teilten uns dasselbe Zimmer in einem Wohnheim.
Grace war eine offene, lustige und laute Person, was auf mich abfärbte. Ich war zwar nicht wirklich laut, dennoch war ich ziemlich aktiv und liebte das Abenteuer.
Um meinen Adoptiveltern nicht permanent auf der Tasche zu liegen, entschlossen Grace und ich uns dafür, neben dem College noch etwas Geld zu verdienen. Angefangen hatten wir in einem Supermarkt, doch das wurde uns schnell zu langweilig.
Nun arbeiteten wir in einer Bar und verdienten, durch das Trinkgeld, relativ gut.
Ein Luxusleben finanzierte uns das nicht, aber wir konnten uns hin und wieder etwas Schönes leisten. Meine Welt war in Ordnung. Sie gefiel mir, so wie sie war.
Bis zu einem bestimmten Samstagabend in der Bar, an dem sich alles veränderte und meine Welt langsam zu zerbrechen drohte.#
„Die dort drüben an Tisch Sieben haben den Whiskey bestellt.", rief Grace mir über die laute Musik hinweg zu.
Grace arbeitete als Barkeeperin und ich als eine Art Kellnerin.
Während ich das Tablet von der Theke nahm, sah ich mich nach Tisch Sieben um. Dieser Tisch lag in einer dunklen Ecke und machte es mir unmöglich, die Gäste, die an ihm saßen, zu erkennen. Dazu kam die Menschenmenge, die sich immer wieder vor mein Blickfeld drängte.
Samstags war es in der Bar immer unglaublich voll und wir hatten viel zu tun. Dieser Tag gab uns aber am meisten Trinkgeld, weshalb Grace und ich so gut wie jeden Samstag hier waren.
Mit dem vollen Tablet über meinem Kopf, schlängelte ich mich durch die Menschenmenge zu Tisch Sieben.
Immer mehr konnte ich erkennen, das dort drei Männer saßen. Sie unterhielten sich und diskutierten, als ich dem Tisch jedoch näher kam, stoppten sie ihre Unterhaltung.
Das war nichts Neues für mich, sowas machten die meisten Menschen, selbst ich tat das.
Wenn jemand kam, den mein Gespräch nicht zu interessieren hatte, hörte ich einfach auf zu reden. Außerdem verstand ich es als gute Etikette, demjenigen, der an meinen Tisch trat, meine Aufmerksam zu schenken, anstatt ihn zu ignorieren.
Umso näher ich dem Tisch kam, umso komischer wurde mein Gefühl plötzlich. Diese drei Männer sahen auf irgendeiner Art und Weise beängstigend aus. Der Schatten, der über ihren Augen lag, mit denen sie mich förmlich taxierten, machte es nicht besser. Mir lief ein feiner Schauer über den Rücken.
Das fahle Licht der Barleuchten erreichte die Männer kaum und machte eine Beschreibung ihres Aussehens fast unmöglich.
Das Einzige was ich feststellen konnte war, das diese drei Männer ziemlich groß und breitschultrig waren.
Als ich ihren Tisch erreichte, nickte ich ihnen kurz zu und stellte die Gläser mit dem Whiskey vor ihnen ab. Ihre Blicke auf meiner Haut spürte ich nun noch intensiver, als ich direkt in ihrer Nähe stand. Der Schauer, der mir eben nur fein über den Rücken gelaufen war, wurde plötzlich unangenehm.
„Bitteschön!", rief ich schnell durch die laute Musik und wandte mich direkt zum gehen ab.
Ich musste mich sofort aus ihren Blicken entziehen, sonst würde mich das Gefühl des Unwohlseins erdrücken.
Während ich zurück zur Theke ging, spürte ich dennoch ihre Augen auf mir ruhen. Die feinen Härchen auf meiner Haut richteten sich auf.
Bis jetzt hatte ich noch nie so eine komische Begegnung in dieser Bar. Diese Männer machten einen sehr merkwürdigen Eindruck auf mich.
Da ich aber nicht weiter darüber nachdenken wollte, ließ ich es dabei bleiben und arbeitete normal weiter.
Zu meinem Glück musste ich vorerst nicht an diesen Tisch zurückkehren.#
Seid vier Stunden lief ich permanent durch den ganzen Laden und verteilte die Getränke.
Ab und zu unterhielt ich mich mit einigen Gästen, die schon zu viel getrunken hatten und mir Dinge erzählten, die sie sonst niemandem erzählen würden, wenn sie nüchtern wären.
Freundlich wie ich war, ließ ich es einfach über mich ergehen. Immerhin bedeutete das mehr Trinkgeld für mich.
Hin und wieder warf ich dennoch einen Blick rüber zu Tisch Sieben, die Männer saßen immer noch dort. Irgendwann hörten sie auf sich zu unterhalten und beobachteten die Leute in der Bar, dann redeten sie wieder miteinander.
Wenn ich direkt an ihrem Tisch vorbei lief, spürte ich wieder für eine lange Zeit ihre Blicke auf mir. Es brachte mich etwas aus der Fassung und ließ mich unkonzentriert werden.
Wieso starren die mich immer so an? Immerhin bin ich hier nicht die einzige Frau in der Bar, dachte ich wütend.
Als ich erneut an ihrem Tisch vorbei lief, fiel mir auf, das ihre Gläser leer waren. Angespannt ging ich auf sie zu, immerhin war es mein Job, sie nach einer weiteren Bestellung zu fragen. Da muss es mir leider egal sein, das ich mich in ihrer Nähe unbehaglich fühlte.
„Wollt ihr noch was, Jungs?", fragte ich und deutete auf die leeren Gläser.
Einer der Männer in der hintersten Ecke lehnte sich über den Tisch und sah mir direkt in meine Augen. Wie eine Raubkatze fixierte er seine Beute. Er machte mich nervös, aber ich durfte mir nichts anmerken lassen. Immerhin kannte ich dieses Spielchen nur zu gut. Wenn die Beute ihre Angst zeigte, war das der Moment, wo die Raubkatze angriff. Da dieser Mann mir äußerst suspekt vorkamen, wollte ich ihm erst recht keinen Grund für einen Angriff liefern.
Ich sammelte meinen Mut zusammen und schnipste mit meinen Fingern vor seinem Gesicht rum, als niemand von ihnen reagierte.
„Hallo? Möchtet ihr noch etwas?", wiederholte ich meine Frage von eben.
Selbstsicher lächelte mich der über den Tisch gelehnte Mann an: „Dich, Kleines."
Auch diese dummen Sprüche waren mir bekannt und schockierten mich nicht mehr. Das ist der Preis den man zahlen musste, wenn man in einer Bar arbeitete.
Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und lächelte ihn freundlich an: „So viel Geld besitzt du nicht. Also, was willst du trinken?"
Plötzlich lehnte er sich zurück und griff in seine Hosentasche. Eine kurze Zeit später warf er einen unglaublich dicken Bündel Geld auf den Tisch.
Auf die Schnell konnte ich nicht erkennen, wie viel Geld es tatsächlich war. Wenn ich schätzen müsste, waren es vielleicht 10.000 Dollar.
Wer zum Teufel schleppte so viel Geld mit sich rum?
Mit großen Augen sah ich zuerst ihn, dann das Geld an. Jetzt hatte er mich vollkommen aus der Fassung gebracht. Die Raubkatze hatte zugeschlagen, ohne das ich es bemerkt hatte.

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Forbidden Desire
Romance„Es fehlt nicht mehr viel, bis ich meinen kompletten Verstand verliere! Und ihr macht es ganz bestimmt nicht besser!" # Chloe ist eine intelligente und abenteuerlustige Frau, die gerade dabei ist...