~ „Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind." ~
(J.K. Rowling)𝓦ie waren die anderen beiden hier ins Haus gekommen, ohne das es mir aufgefallen war?
Oder waren sie schon die ganze Zeit hier gewesen? War das alles ein kranker Plan von Alessandro gewesen? Hieß der Typ überhaupt so?
Panisch sah ich mich in dem Wohnzimmer um und schätzte ab, ob ich es zur Terrassentür schaffen würde, bevor die Typen auf mich stürmten und mich aufhielten.
Zuerst musste ich jedoch Alessandro's Griff um mein Handgelenk lösen.
Blitzschnell biss ich ihm in die Hand und er ließ tatsächlich los.
„Verdammt!", brüllte Alessandro auf.
Doch bevor ich auch nur einen Schritt in Richtung Ausgang tätigen konnte, packte er mir an die Taille und schmiss mich auf die Couch zurück.
„Das machst du nie wieder, sonst...", doch er stoppte mitten im Satz. Mit einem wütenden Blick sah er mich an. Seine Augen sahen nun aus als wären sie schwarz, anstelle des satten Brauntons von vor einigen Minuten.
Dann fuhr er sich mit den Händen über das Gesicht, schnaubte und besonnte sich wieder.
„Wir wollen dir ein Angebot machen, Kleines.", sagte er dann etwas ruhiger.
Vor lauter Panik, das sie jetzt zu Dritt waren und ich nur alleine, konnte ich kein Wort sprechen.
Zitternd lag ich auf der Couch und fragte mich, was nun passieren würde.
Ich konnte doch nicht ahnen, das es so kommen würde. Die Vorstellung von dem, was sie nun mit mir anstellen könnten, konnte ich nicht abstellen.
„Ich wusste, dass das so nicht funktionieren würde. Sieh dir das arme Ding an, sie ist total verängstigt.", sagte einer der Männer im Türrahmen. Er sah jünger aus als Alessandro und als ich ihn genauer betrachtete, erkannte ich Ähnlichkeiten zwischen den beiden.
Sofort fiel mein Blick auf den Dritten von ihnen.
Auch er sah den anderen unglaublich ähnlich, jedoch machte er einen älteren Eindruck.
Waren sie etwa Brüder?
Alle drei hatten braune Augen sowie Haare, ihre Haut war braun gebrannt. Der Ältere und Alessandro hatten einen Bart, während der Jüngere keinen hatte. Ihre Gesichtszüge waren fast identisch, kantig aber dennoch flüssig.
Plötzlich kam der Ältere auf mich zu und kniete sich neben mich: „Du brauchst keine Angst zu haben, Prinzessin."
Das konnte ich ihm nicht ganz glauben, immerhin war die Situation nun mal so, wie sie war. Und das alles nur für ein Angebot? Wem wollten die das erzählen?
Zudem sah der Mann, der vor mir kniete, aus wie ein Gorilla. Er war definitiv der durchtrainiertere von den Dreien.
„Wir wollen dir wirklich nur ein Angebot machen, Sonnenschein. Die Umsetzung war vielleicht wirklich nicht die Beste, aber hör uns doch erstmal zu.", sagte der Typ mit dem jungen Gesicht.
Alle Augen waren auf mich gerichtet und meine Anspannung wuchs. Was wollten die von mir hören? Das alles okay wäre und ich ihnen diesen Fauxpas verzeihen würde? Das ich ihnen blind vertrauen würde?
Ich schluckte mehrfach, um meinem trockenen Hals entgegen zu wirken.
„Was wollt ihr von mir?", meine Stimme hörte sich kratzig an und ich kam mir eingeschüchtert vor, dabei könnte es gefährlich sein, ihnen dieses Bild zu vermitteln. Deswegen richtete ich mich auf und setzte mich gerade hin, hob den Kopf und sah ihnen direkt in die Augen.
„Das du uns zuhörst und dich beruhigst.", sagte der Jüngere.
„Wie soll ich mich beruhigen, wenn drei fremde Menschen mich in ihrem Haus einsperren?", fragte ich etwas hysterisch und wütend zugleich.
„Das ist der Preis, den man zahlt, wenn man so etwas macht wie du.", sagte Alessandro.
Ich wusste genau von was er sprach und sah ihn wutentbrannt an.
Mit dem Finger deutete ich auf ihn: „Du hast es mir angeboten!"
Als würde das etwas an Situation ändern.
„Jetzt bist du hier. Und langsam müsstest du verstanden haben, das es hier nicht um Sex geht.", ergriff der Gorilla das Wort.
Seine Stimme war tief, respektvoll und etwas genervt. Sofort erlangte er mit seinem Ton meine Aufmerksamkeit.
„Naja, vielleicht wollt ihr mich ja jetzt vergewaltigen oder töten oder sonst irgendwas.", fauchte ich den Gorilla an. Verdutzt tauschten die Drei einige Blicke aus, dann wurde der Blick des Gorillas wütend.
Direkt bereute ich es, meinen Mund so weit auf gemacht zu haben. Wieso musste ich auch immer wieder unüberlegt handeln?
„Massimo, lass mich mal.", sagte der Jüngere und legte seine Hand auf die Schulter des Gorillas. Zumindest wusste ich jetzt seinen Namen. Gebannt beobachtete ich, wie die beiden die Plätze tauschten und der Jüngere sich vor mich kniete.
Im Gegensatz zu Massimo waren seine Augen warm und er lächelte mich an: „Sonnenschein, wir würden dir niemals etwas tun. Du bist uns schon länger ins Auge gefallen und wir wissen nun mal, was du machst."
„Was mache ich denn?", fragte ich schnippisch.
„Du verhältst dich wie eine Hure.", knurrte Massimo.
Empört sah ich ihn an: „Ich bin keine Hure!"
„Hier spielt die Musik.", sagte der Jüngere und griff sanft nach meinem Kinn, um es wieder in seine Richtung zu drehen.
„Du bist mehr wert, als das was du tust und genau deswegen wollen wir dir anbieten, mit uns Zeit zu verbringen, gegen Geld natürlich."
Ich zog eine Augenbraue in die Höhe: „Ist das nicht dasselbe?"
„Nein, für uns brauchst du nicht die Nutte zu spielen, Sonnenschein. Es ist eher so eine Begleitersache. In manchen Situationen benötigen wir eine Frau, die unsere seriöse Freundin spielt und das halt nicht nur auf Events oder der gleichen. Bis jetzt haben wir nie so eine Frau gefunden.", erklärte er.
Er ließ mein Kinn wieder los und ich sah verwundert zwischen den Dreien hin und her.
„Also Escort? Um genau zu sein, ist es dasselbe. Also nein, das mache ich nicht. Ich werde jetzt gehen.", sagte ich etwas lauter und stand von der Couch auf.
„Hör zu Kleines, wir bieten dir 50.000 Dollar, jeden Monat. Du brauchst lediglich deine Zeit mit uns zu verbringen und das war's.", versuchte Alessandro mich aufzuhalten.
„Nein danke.", erwiderte ich beharrlich und ging an ihm vorbei.
„Denk doch mal nach, Prinzessin. Du müsstest nicht mehr in der Bar arbeiten und schon mal gar nicht mit irgendwelchen Männern ficken. Dein College bezahlt sich von selbst und du kannst dir zusätzlich noch schöne Dinge leisten.", mischte sich jetzt auch Massimo ein. Dieses Mal war sein Ton ruhiger.
Plötzlich blieben meine Füße stehen.
Irgendwie hörte mein Körper nicht mehr auf mich, er tat gerade einfach das, was er wollte und ich wusste nicht warum.
Vielleicht lag es daran, das mir tief in meinem
Inneren dieses Angebot doch gefiel?
Ich meine, was war schon dabei? Sie sprachen nicht davon, das ich mehr machen müsste, als eine Art Begleitung für sie zu sein.
„Wieso?", fragte ich dann.
„Was wieso?", wiederholte der Jüngste meine Frage.
Dann drehte ich mich wieder zu den Männern: „Wieso gerade ich? Wieso wollt ihr mir so viel Geld geben, nur damit ich meine Zeit mit euch verbringe? Das ergibt keinen Sinn. Was bezweckt ihr wirklich damit?"
Kurz sahen sich die Drei an, dann ergriff Massimo das Wort: „Cristiano, das musst du ihr erklären."
Jetzt wandte ich meinen Blick zu dem Jüngeren, der nun auch einen Namen hatte.
„Wir beobachten dich schon eine ganze Weile. Du hast unser Interesse geweckt und wir sind der Meinung, das du etwas besseres verdient hast, als das, was du gerade hast. Außerdem hast so eine gewissere Ausstrahlung an dir, die wir nicht beschreiben können.", erklärte Cristiano dann.
Kurz dachte ich über seine Worte nach.
Sie hatten mich also schon eine Weile lang beobachtet, ging es mir nochmals durch den Kopf.
„Seid ihr Stalker?", fragte ich mit großen Augen.
„Nein, verdammt! In fast jeder deiner Schichten sind wir da! Uns gehört die Bar, sowie fast alle Läden dieser Stadt.", Massimo's Stimme wurde wieder genervter.
Denen gehörte die halbe Stadt? Wie war das denn möglich?
Diese Typen konnten wirklich nicht viel älter sein als ich, das konnte doch gar nicht sein.
In meinem Kopf drehte sich alles.
Der Abend verlief definitiv ganz anders, als ich es erwartet hatte. Tatsächlich überforderte dieser Abend mich so sehr, das mir schwindelig wurde.
Ich taumelte zurück zu der Couch, um zumindest etwas Halt zu haben.
Erschöpft ließ ich mich in die Polster fallen, andernfalls wäre ich in Ohnmacht gefallen.
„Wer oder was seid ihr bitte?", fragte ich vollkommen verwirrt.
Einige Minuten war es in dem Raum so still, das man fast mein Herz hätte schlagen hören können. Dann streckten alle Drei ihren Rücken durch und verschränkten ihre Arme vor der Brust.
„Wir sind von der italienischen Mafia, Prinzessin.", sagte Massimo trocken und monoton.
Ungläubig sah ich sie an. Dann fing ich laut an zu lachen.
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Forbidden Desire
Romance„Es fehlt nicht mehr viel, bis ich meinen kompletten Verstand verliere! Und ihr macht es ganz bestimmt nicht besser!" # Chloe ist eine intelligente und abenteuerlustige Frau, die gerade dabei ist...