Kapitel 22

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Er legte auf und küsste mich. Leider liess er viel zu früh von mir ab und stand auf um sich anzuziehen.

"Aiden, ein Freund von mir wollte mit mir essen gehen. Willst du mit?", fragte er mich dabei und zog sich gerade die Hose an.

Ich sabberte schon fast, denn seit dem unsere Gefühle klar waren fand ich ihn noch heisser.

Ich nickte und stand auf. Nackt und ohne jegliche Hemmungen lief ich ins Bad. Dort duschte ich mir erstmal die dreckigen Gedanken ab und putzte mir die Zähne. Dann schminkte ich mich, während Ryan mich von der Tür aus beobachtete.

"Rony, du siehst gut aus. Können wir los?", stresste er mich.

Genervt verdrehte ich die Augen und machte noch meinen Eyeliner, bevor ich zickig von mir gab: "Etwa nackt?"

Er schmunzelte und kam auf mich zu. Er legte seine Hände auf meine Hüften und zog mich an seine Brust die leider Gottes von einem Shirt bedeckt war. Noch völlig von der Farbe von gestern verdreckt.

Ich drückte ihn weg und lief zurück ins Zimmer. Diesmal zog ich ein Spitzenkleid in schwarz an und High Heels.

"Darfst du schon in solchen Schuhen gehen?", fragte er besorgt, als ich aus dem Zimmer kam. Er stand bereit an der Tür, mit meiner Jacke über dem Arm.

Ich nahm meine Clutch und das Handy und murmelte verführerisch: "Du kannst mich ja in deinen starkem Armen tragen."

Er lächelte leicht. Ich öffnete die Tür und schloss sie noch ab. Ich wollte mich umdrehen, da packte er mich und hob mich über seine Schulter.

Tatsächlich hatten wir den ganzen Tag im Bett verbracht. Die Sonne ging schon etwas unter und es wurde kühler.

"Ryan, lass mich runter!", kreischte ich und bekam nur einen Klaps auf den Arsch.

Er setzte mich in sein Auto das ich ihm geschenkt hatte. Es kam mir schon wie von einer Ewigkeit vor.

"Ich muss noch schnell Zuhause vorbei und meine Kleidung wechseln.", erklärte er mir.

Upsii.

Er fuhr immer mehr in die Slums. Nie hätte ich gedacht, das es so schlecht um ihn stand.

Er parkierte von einem Gebäude das fast schon beim ansehen kaputt ging.

"Sorry für die Unordnung.", entschuldigte er sich als er die kaputte Tür mit Kraft öffnete.

Es war eine Bruchbude und erinnerte mich an das wohl schmerzhafteste Kapitel in meinem Leben. Sofort roch ich den Geruch nach Pisse, Rauch und Alkohol. Mein Magen drehte sich immer um bei diesem Geruch, doch ich schluckte es runter wie die Gefühle.

In der Küche schrie mein Vater meine Mutter wieder an, wie jeden Tag an dem ich alleine von der Schule nach Hause kam. Etwas war aber anders...

"Veronica? Können wir gehen?", brachte mich Ryan zurück ins hier und jetzt.

Er stand in frischer Kleidung und passend zu meinem Outfit in der Tür und sah beschämt zu mir.

Ich nickte und lief neben ihm nach draussen. Stumm stieg ich ins Auto und versuchte die Erinnerung wie all die anderen wieder zu versticken und tief in mir zu vergraben. Erst als Ryan seine Hand auf meinen nackten Oberschenkel legte, schaffte ich es.

"Es war nicht wegen deiner Wohnung.", stellte ich klar. Mir war es egal wo er wohnte.

Wir parkierten vor einem schicken Restaurant und ehrlich gesagt war ich schon fix und fertig. Meine Genesung war noch nicht vollzogen, doch diesen Abend würde ich Ryan nicht versauen.

RyanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt