Kapitel 26

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Ich trat ins Zimmer ein und tat so, als hätte ich nichts gehört. Lächelnd setzte ich mich hin und starrte nach draussen.

Ein mumliges Gefühl lag in meinem Magen und hinterliess ein Zittern in meinen Fingerspitzen. Nur leicht konnte man es erkennen und innerlich spürte ich die Panikattacke die ich in diesem Moment hatte. Doch ich liess alles in mir und kämpfte nichts gegen aussen zu zeigen.

Kennt ihr das, wenn man jemanden liebt und doch weiss das man nie diese Person genug lieben könnte? Ich könnte nie genug für Ryan sein, dachte ich und doch war ich egoistisch und sagte kein Wort.

Kaum hörte ich die Stimme von Meredith, wie sie Ryan die Überraschung mitteilte. Immer noch vollkommen weg, umarmte ich ihn fröhlich und küsste ihn auf die Wange. Innerlich zerbrach ich.

Doch ich war gut im Schauspielern. Schon seit ich klein war musste ich es tun.

Der Schmerz und die Tränen die aus mir platzen wollte, brachten mich fast um.

"Ich geh noch schnell auf Toilette, danach müssen wir los.", sagte ich den beiden lächelnd.

Sie strahlten über beide Ohren und freuten sich, das Meredith in eine Klinik gehen konnte. Dort würde es ihr besser gehen, das wussten wir alle.

Auf dem Flur rannte ich in Richtung Toilette und übergab mich rechtzeitig in das WC. Meine Hände lagen zitternd auf dem Toiletten Ring, während ich weinend alles rausliess was wir vorhin gemeinsam assen.

Fuck ging es mir schlecht.

Schlussendlich lief ich mit frischem Makeup und Kaugummi im Mund zurück und verabschiedete mich von Meredith.

"Es freut mich das er dich kennengelernt hat.", flüsterte sie mir bei unserer Umarmung zu.

Es verwirrte mich, denn vorhin wollte sie noch das wir sprechen würden und blablabla.

Ich nickte nur und liess die beiden alleine. Wartend starrte ich auf die weisse Wand vor mir, hörte die Pieps Geräusche die man in jedem Krankenhaus hörte und merkte nicht wie mein Schild hochfuhr. Es war langsam und irgendwie wusste ich das es ein Fehler war dies zu ignorieren. Denn natürlich wusste ich es, die alte Veronica kam hervor.

Doch trotzdem spielte ich weiterhin. Es tat nicht mehr wirklich weh, aber der Kuss von Ryan fühlte sich auch nicht mehr wirklich gut an. Es war mir schlichtweg egal.

Gemeinsam fuhren wir los und während er ins Navigationsgerät die Adresse des Restaurant eingab, tippte ich nervös auf dem Lenkrad rum.

"Rony, alles okay? Du bist so still.", erschreckte mich die Stimme von Ryan. Eher seine Hand, die langsam über meinen Oberschenkel fuhr.

Ich lächelte kurz und meinte knapp: "Ja, freu mich nur so auf das Essen."

Er beliess es dabei. Ich war froh.

Kaum eine Stunde später, in der nicht gesprochen wurde, stiegen wir vor dem 'Amore' aus.

Bei einem Zischenhalt bei Ryan zogen wir uns noch um und somit hatte ich ein langes silbernes Kleid an und dazu schwarze High Heels. Er hatte einen schlichten Anzug mit Krawatte an und somit liefen wir nach drinnen, dabei ruhte seine Hand auf meinem Rücken. Es störte mich, nicht weil ich ihn nicht mehr lieben würde. Es störte mich, weil ich nicht die Gefühle fühlen konnte die ich sollte. Doch sollen und tun waren zwei verschiedene Paar Schuhen.

Kaum öffneten wir die Tür, sprang mich Sofia an. Sie war sichtlich älter geworden und umso mehr zeigte es wie lange wir schon voneinander getrennt waren.

Ich schloss meine Arme sofort um sie und freute mich sie zu sehen.

"Ich habe dich echt vermisst Rony!", kam es über die rot angestrichenen Lippen.

Sie hielt meine Hände fest und hüpfte einmal auf und ab, bevor sie sich Ryan zu wendete.

Sie umarmte auch ihn kurz, während ich meinen Cousin ausmachen konnte. Er sass schon  am Tisch und beobachtete mich. Fuck, er kannte mich zu gut und sein fragender Blick bestätigte das er wusste, das etwas vor sich ging.

Ich ging zu ihm und setzte mich genau vor ihm hin.

"Veronica, was ist los?", kam es sofort von ihm. Er musste nicht fragen wie es mir ging nur was los war.

Ich schüttelte den Kopf und legte dabei meine zitternden Hände auf meine Oberschenkel. Man konnte sie so nicht sehen.

Rony, lass es nicht an dich ran!

Und wie auf Knopfdruck hielt das Zittern auf. Ich hatte keine Zeit für so einen Mist!

Die zwei Anderen gesellten sich zu und wir bestellten Rotwein um anzustossen. Ryan war mit Alessandro überfordert, denn er war nun mal nicht offen vor Fremden. Da verstand ich ihn ohne zu zögern.

Hatte ihn verstanden, denn die neue Rony war offen.

"Rony, kommst du mal wieder nach Sizilien?", unterbrach Sofia meine Gedankengänge.

Ich nickte und nahm dabei einen grossen Schluck vom Wein. Die Hand von Ryan suchte die meine und sofort kam wieder mein schlechtes Gewissen hoch. Auch wenn er mich über meine Vergangenheit ansprechen würde, ich wäre nie bereit mit ihm darüber zu reden.

Währendem Essen, stopfte ich mir alles in den Mund um schnellstmöglich Zuhause sein zu können. Klar vermisste ich die beiden, doch morgen war auch noch ein Tag.

Insgeheim spürte ich schon wie der Abend enden würde und wollte ihn schnell hinter mich bringen.

Alessandro ging kurz nach draussen um zu telefonieren, dabei schrieb er mir ich solle mitkommen.

"Ich muss kurz auf Toilette.", entschuldigte ich mich und lief aber nach draussen.

Die kalte Luft umschloss mich und liess mich erzittern.

"Cousine, was ist los? Ich will Antworten.", sagte er streng, gab mir jedoch seine Jacke.

Ich zog sie an und blickte kurz auf meine Füsse.

Ich atmete leise aus und antwortete knapp: "Er will Antworten über meine Vergangenheit. Ohne die wird er gehen oder verletzt werden."

Alle Optionen waren scheisse, doch es ihm zu sagen würde ich nie schaffen. Selbst dann würde er abhauen. Erst recht dann!

Alessandro war kalt gewesen und liebte früher nur sich selbst. Auch er musste seine Vergangenheit gegenüber Sofia offenbaren.

Er legte seine Hand auf meine Schulter und zog sofort meine Aufmerksamkeit auf sich, dann sagte er die Worte die jeder gesagt hätte: "Er muss dir Zeit geben und ich denke das wird er auch."

Schnell entzog ich mich ihm und raufte meine Haare. Ich wirbelte um mich und hätte am liebsten meinen Schädel gegen eine Wand geschlagen.

"Nein! Ich brauche nicht Zeit, denn ich werde niemals ein Wort darüber verlieren!", schrie ich laut und wütend, auf mich selbst, gegen meinen Cousin.

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Sorry für die langsamen Updates. Werde bald ein Buch auf Amazon veröffentlichen und muss mich auf das Konzentrieren.

RyanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt