Nach dem ich meine Tasche geholt hatte brachte mich Finn Nachhause. Ich hatte nicht wirklich mit den anderen geredet. Ich war genervt von ihnen. Sie hatten eh alle nur Vorurteile und darauf konnte ich verzichten, ich hatte selbst meine Zweifel.
Morgens erreichte mich eine Nachricht von Molly.Guten Morgen, ich hoffe bei dir ist alles wieder gut. Marie hat uns heute morgen zu einen ihrer Surfkurse eingeladen. Wenn du willst kannst du ja auch kommen und wir drehen zusammen ein paar
runden, wenn wir uns wieder reingefunden haben.Irgendwie verärgerte mich der Gedanke, dass meine Freundinnen bei Marie Surfunterricht nahmen und nicht bei mir, aber das hatte ich mir ja selbst zu verschulden. Trotzdem schmerzte es, nicht dabei sein zu können.
Ich machte mich pünktlich auf den Weg zum Hotel, um dann um halb neun anfangen zu können. Meine Mum hatte mir neue Aufgaben gegeben, die ich zuvor noch nie gemacht hatte. Also musste ich mich erst ein mal einarbeiten. Aber meine Gedanken drifteten immer wieder zu Pablo ab und was er gestern über Finn gesagt hatte. Schließlich hatte er genau das gleiche über Pablo gemeint, wie er über Finn. Ich war vollkommen verwirrt, glaubte aber Finn's Worte.
Irgendwie hatte ich es dann doch geschafft die Arbeit zu erledigen und ging zur Mittagspause über. Die verbrachte ich in den Dünen. Ein leichter wind fege mir entgegen und lies mich etwas klarer denken.
Mit einem Eis kehrte ich zurück und machte mich erneut an die Arbeit, die meine Mum mir vorbeigebracht hatte.Hey, heute Abend steigt die Beachparty an der Bar wieder. Habt ihr Lust auch zu kommen? Schrieb ich an Molly. Ich hatte auf ihre Nachricht dankend abgelehnt, da ich arbeiten musste. Woraufhin sie sagte, dass es ihnen leid tue und sie das nicht wussten.
Klar kommen wir. Wann müssen wir wo sein?20 Uhr gehts los. Die Bar ist am Hafen, sieht man von der Straße aus. Um vier verlies ich das Hotel. Zuhause arbeitete ich mein Workoutplan ab und ging duschen. Viel zu lange hatte ich den Sport schon wieder sausen lassen. Höchste zeit, es wieder in meinen Tagesprogramm aufzunehmen. Anschließend suchte ich mir etwas für die Party aus. Meine Wahl fiel auf ein Hautenges weißes kurzes Kleid. Ganz schlicht und einfach und ich erhoffte mir Finn damit zu beeindrucken. Schließlich hatte er ja schon meinen weißen Bikini so sehr lieb gewonnen. Meine Haare hatte ich mit dem Glätteisen geglättet, somit reichten mir die Blonden Haare bis unters Schulterblatt. Ich tuschte meine Wimpern noch und zog den Lipglos über die Lippen. Mit Sandalen und Handy war ich fertig zum Aufbruch. Ich tippte noch eine Nachricht an Marie, damit sie Bescheid wusste, dass ich mich so langsam auf den Weg machte. Sekunden später kam auch schon eine Nachricht von ihr, sie würde auch gleich losfahren.
Schon an der Straße hörte man die Musik, die von der kleinen Bar aus ging. Ich folgte ihr. Ich hatte Lust Spaß zu haben, den ganzen scheiß mit meinem Dad zu vergessen. Das letzte mal hatte ich eine menge spaß, wenn auch etwas zu viel Alkohol. Diesmal wollte ich es einfach nur genießen! Meine Sandalen klapperten leise auf den Holzplanken, die zur Bar führten. Sofort wurden mir helle bunte Lichter entgegengeworfen. Es waren schon einige Leute da, die tranken oder sogar schon tanzten. Ich sah mich um, ob ich jemanden kannte. Tatsächlich erkannte ich meine Beste Freundin an der Bar sitzen. Zusammen mit Sarah und Molly. Was machten die drei denn hier? Zusammen? Hatten die sich zufällig so früh hier getroffen?
„Hi." ich kam bei ihnen an und schob eine Haarsträhne nervös hinter mein Ohr. Marie sah zu mir auf.
„Hey! Wow, du siehst fantastisch aus." zu meiner Überraschung strahlte sie und stand auf. Sie drückte mich an sie und ich konnte nicht anders, als sie auch zu umarmen. Marie hatte ihr langen braunen Haare gelockt und etwas zusammengebunden. Sie trug eine sehr kurze Jeans Hose und eine Art BH in Pink. Über ihre Unterarme hing ein weißes dünnes Tuch. An ihren Füßen trug sie hohe Schuhe, mutig. Aber so war Marie nun mal.
„Das ist ein verdammt tolles outfit." ich zeigte an ihr hoch und runter. Sie lächelte. „Seid wann seit ihr hier?" ich sah meine Freundinnen aus der Stadt an. Die wechselten nur verwirrte Blicke.
„Seit 20 Minuten, Marie hat uns abgeholt." meinte Molly und wurde etwas skeptisch, als sie verstand was sie da sagte. „Wir wussten nicht...dass du nicht da bist." fügte sie hinzu. Sie hatten sich getroffen? Warum hatte mir Marie dann geschrieben....
„Und warum hast du mir dann eben geschrieben, dass du auch auf dem Weg bist?" richtete ich mich nach ihr.
„Ich wollte ihnen die Bar halt schon mal zeigen." versuchte sie sich rauszureden. Aber ich glaubte ihr nicht. Sie wollte mich nicht dabei haben. Sie wollte alleine mit ihnen sein.
„Und das konnten wir nicht zusammen machen?" fragte ich und war dabei mit aller Kraft gegen meine Tränen anzukämpfen.
„Sorry, ich wusste nicht dass das so ein Problem für dich ist." Marie hob die Hände und ich wurde wütend. Aus dem stechenden Schmerz, der mich durch die Erkenntnis von meiner besten Freundin ausgeschlossen zu werden, traf, wandelte sich in Feuer um.
„Du weißt aber das sie eigentlich meine Freunde sind und nicht deine."
„Okay, Ich glaube das geht zu weit. Wir sind mit euch beiden befreundet." Sarah schaltete sich ein und stellte sich zwischen uns. Ich wich ein stück aus.
„Ja wir wollten hier für keine Streitereien sorgen." stimmte Molly zu. Ich schluckte den Satz, der mir auf der Zunge lag, herunter und zwang ein Lächeln auf die Lippen.
„Klar, alles gut. Ihr habt recht. Ich brauch n' Drink." ich blinzelte etwas überschwänglich und wendete mich dann ab.
Etwas weiter weg setzte ich mich auf einen Hocker und lies mir einen Aperol Tonic bringen. Gerade als ich zu den dreien rüber sah, erkannte ich drei Jungs, die auf sie zu kamen. Mason, Logan und Leonardo. Mason grinste dreckig und zwinkerte, dass konnte ich trotz der ganzen Lichter sehen. Ich wette ich könnte sogar erraten, was er sagt. Marie sprang förmlich von ihrem Hocker und warf sich ihm um den Hals. Ich erschrak leicht, damit hatte ich nicht gerechnet. Logan nickte in meine Richtung, Ich grinste nur zurück. Er war in Ordnung. Als Mason dann Marie anfing zu küssen, stand ich auf und ging. Ich toleriere ja vieles, aber da zuzusehen war die Hölle.
„Hey, wo willst du hin?" eine Hand streifte meinen Arm. Als ich mich umdrehte sah ich Finn.
„Nur weg von dem da." ich nickte in die Richtung von Marie und Mason, die sich fast schon aufaßen. Finn lachte, nahm meine Hand und zog mich ein Stück weiter weg zu zwei Stühlen. Ich freute mich sehr, dass er ihr war. Ich wollte mich mit ihm amüsieren, spaß haben, so wie das letzte mal. Ich wartete erwartungsvoll, dass er mich ansah, so wie er es immer tat. Mich musterte und mir sagte wie heiß ich aussah. Aber er tat es nicht. Er ignorierte das Kleid, welches eigentlich für ihn war. Es nervte mich und machte mich irgendwie traurig. Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte. Eine unangenehme stille schwebte um uns. Ich starrte auf die immer voller werdende Tanzfläche. Immer mehr Menschen in Partyoutfits, die ich gerne fotografieren würde, kamen herein. Sie holten sich einen Drink und suchten sich einen Platz mit ihrer Gruppe. Ich beobachtete ein Paar, das sich küsste. Ganz zärtlich und liebevoll. Man konnte bis zu mir spüren, dass die beiden vollkommen ineinander verliebt waren. Ich schielte zu Finn herüber. Er saß locker auf dem Hocker und spähte dem Meer entgegen. Er kaute auf seiner Lippe und seine Kiefermuskulatur war angespannt. Er dachte nach.
Ich wünschte er wäre ein normaler Typ von der Insel. Dann könnte ich meine Liebe zulassen und nie wieder aufhören ihn zu lieben. Dann würde ich alles dafür tun, dass er mich nie wieder los lässt.
„Ist was?" Finn's blaue Augen starrten mich entgeistert an. Ich sah schnell weg und blickte verlegen zu Boden. Er hatte mich beim Starren erwischt, wie früher. Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, hab nur nachgedacht." murmelte ich, rutschte von meinem Stuhl und nahm mein Glas.
„Willst du auch was?" fragte ich Finn.
„Ja. Bring mir irgendwas mit." ich nickte und lief los. Es dauerte eine weile bis mich der Barkeeper drannahm und mir meine beiden Frozen Margaritas gab. Auf dem weg zurück zu Finn entdeckte ich die anderen. Sie standen an der gleichen Stelle wie die letzten Male auch. Sie lachten und tanzten etwas. Ich erkannte auch Marie, Molly und Sarah und lief den Weg zu Finn weiter, ich hatte absolut kein gutes Gefühl bei der Sache mit den drein. Da stimmte etwas nicht. Ich nahm einen schluck von meiner Margarita noch bevor ich bei Finn ankam. Ich erhoffte wieder er würde endlich etwas zu meinem Kleid sagen, aber er sah mir nur ins Gesicht und lächelte.
„Margarita, Baby!" rief er und nahm mir grinsend das Getränk aus der Hand. Wir stießen an und tranken gleichzeitig. Es war bitter und süß zugleich. Die Limette vermischte sich extrem mit dem Tequila und ich schüttelte mich.
„Mach langsam. Das letzte mal warst du nach drei schon dicht." witzelte Finn. Ich rührte in dem hohen Glas.
„Haha. Dann musst du mich eben heim bringen." ich zuckte mit der Augenbraue.
„Glaub mir, das werde ich so oder so." er biss sich auf die Lippen. Ich kicherte nur, stellte das Glas auf den Tisch und wollte mich wieder setzten, aber Finn nahm mich an der Taille und zog mich an ihn. Ich stand also zwischen seinen Beinen, legte die Hände auf seine Knie, während seine Hände meine Hüften fest umschlossen. Seine Augen wanderten von meinen Lippen zu meinen Augen. Warum tat er es einfach nicht? Sonst wollte er mich auch ständig küssen? Wollte er, dass ich den ersten schritt tat? Oder wollte er mich gar nicht küssen? Es lag am Kleid. Wie konnte ich nur denken, dass es ihm gefallen würde. Doch meine Zweifel hatten keine Luft mehr, denn Finn's Lippen lagen auf meinen und tauchten meine Gedanken in eine wunderschöne Blase voller Glitzerfunken. Seine Zunge leckte über meine Lippe und ich öffnet diese. Sofort drang er ein und ich lies ihn gewähren. Er zog mich enger an sich, sodass ich meine Arme um seinen Hals legte. Seine Hände hatten längst den Weg zu meinem Arsch gefunden, immerhin.
„Nehmt euch ein Zimmer!" hörte ich Pablo neben uns rufen. Wir lösten uns. Ich sah ihn finster an. Der hatte ja wohl mal nichts zu sagen.
„Halt die Fresse, wichser." knurrte Finn auch schon.
„Nicht." ich presste einen Finger über seine Lippen. „Kein Streit, nicht hier." flüsterte ich und Finn lies locker.
„Er ist ein Arsch. Er wollte dich, obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich dich schon habe." zischte er und sah mich dabei nicht an. Wie meinte er das, er hatte mich?
„Was soll das heißen?" ich legte die Stirn in falten und versuchte seinen Blick zu finden.
„Na, ich hatte dich zuerst." er zuckte die Schultern.
„Okay." meinte ich verunsichert. War das jetzt gut oder schlecht? War ich doch einer seiner Mädels, die er einfach nur ins Bett kriegen wollte? Warum gab er sich dann so große Mühe? Oder hatte er inzwischen schon mit wem anderen geschlafen? Eine von der Surfschool?
„Woran denkst du?" Finn riss mich zurück.
„Nichts wichtiges." meinte ich und wollte zurück treten, aber Finn zog mich auf seinen Schoß.
„Sag schon." er wollte wirklich immer alles wissen. Ich atmete auf. Ich konnte ihm doch nicht sagen, was ich wirklich dachte.
„Ich hatte streit mit meinem Dad." sagte ich dann augenrollend.
„Echt? Warum?" er klang besorgt. Ich seufzte.
„Er nutzt es aus, dass ich seine Tochter bin und für ihn arbeite." nuschelte ich, weil ich Finn eigentlich nichts davon erzählen wollte.
„Wie meinst du das, er nutzt dich aus?" es schien ihm wirklich sorgen zu machen. Er sorgte sich um mich. Es interessierte ihn wirklich.
„Ich weiß das ich Aufgaben machen muss, die eigentlich nicht in mein Aufgabenfeld gehören. Aber ich mache es trotzdem, weil er ist erstens mein Chef und zweitens mein Dad." erklärte ich so überschaubar wie es ging.
„Welche aufgaben denn?" Finn lehnte sich am Tisch an und zog mich mit ihm ein stück höher. Ich hielt mich an seinem Arm fest, um nicht runter zu fallen.
„Letztens musste ich eine stunde früher anfangen als sonst und quasi seinen Job übernehmen, weil er und Mum im Leuchtturm übernachtet haben. Sowas hätte er keinem anderen Assistenten von Mum oder ihm als Aufgabe geben. Für sowas hat er Personal, warum musste ich das dann machen?" ich spielte mit meinen Fingernägeln und bemerkte, dass Finn eine Hand auf meinen nackten Oberschenkel gelegt hatte. Mein Kleid, war im sitzen so kurz, dass er kaum bis zu hälfte meiner Oberschenkel reichte. Mir war unwohl bei der Sache, so auf ihm zu sitzen. Eine falsche Bewegung und er könnte alles sehen.
„Aber ist das nicht cool, dass er dir das alles anvertraut? Ich meine das ist schon viel Verantwortung. Auch wenns nur ein paar stunden waren." ich musste kurz über die Worte nachdenken und zupfte an einer Haarsträhne. „Ich würde mich total freuen, wenn mein Dad mir sein Hotel und sein Restaurant in die Hände geben würde. Er vertraut dir so sehr, dass er sicher sein kann, dass alles richtig laufen würde."
„Oder seinen Mitarbeitern." sprach ich meinen fiesen Gedanken laut aus. „Sorry. Du hast ja recht. So hatte ich das noch nicht gesehen." stimmte ich zu. Finn nahm mein Gesicht in seine Hand.
„Du bist so klug, aber manchmal siehst du bestimmte Dinge einfach nicht." was sollte das jetzt wieder heißen? Hatte ich was vergessen oder nicht gesehen? Er lachte als er mein verwirrtes Gesicht sah.
„Finn, verarsch mich nicht!" lachte ich und gab ihm einen klaps. Er lachte nur noch lauter und trank aus seinem Glas. Ich schüttelte belustigt den Kopf.
Irgendwann standen wir auf, denn die anderen hatten uns aufgefordert mit ihnen tanzen zu gehen. Die Musik war der hammer. Die ganzen Leute hüpften und schrie . Viele Mädchen saßen auf den Schultern von Jungs, andere standen auf den Tischen und twerkten. Wieder andere machten irgendwo rum. Auf dem Klo hatte ich sogar welche beim Sex erwischt. Ich war sofort peinlich davongerannt. Auf dem weg nach draußen war ich mit Marie zusammengestoßen.
„Sorry." sagte ich. Sie lächelte.
„Nein, tut mir leid."
„Da, würde ich nicht rein gehen." ich verzog das Gesicht, als sie die Toilette betreten wollte. Sie verstand sofort und begann zu lachen. Ich stimmte mit ein.
„Und erzähl mal, du und Finn? Scheint als wäre die Mission geplatzt." sie stupste mich an und grinste. Die Mission war den Felsen hinabgestürzt.
„Oh Gott, du weißt ja nicht was los ist." fing ich an.
„Erzähl schon." sie hüpfte aufgeregt neben mir. Auch wenn ich sauer war, weil sie Molly und Sarah eingeladen hatte ohne mich zu fragen, erzählte ich ihr von Finn und mir. Unserem ersten Kuss, den Küssen danach und von eben gerade. Sie freute sich wirklich.
„Ich habs doch gesagt." meinte sie siegreich und grinste.
„Und du?" traute ich mich zu sagen. Ich musste mit ihr über Mason sprechen.
„Du weißt nicht wie gut Mason ist." raunte sie mir zu. „Fuck, er ist zu gut." sie riss die Augen auf. Ich kicherte nur, weil ich sofort wusste was sie meinte. Sie hatte mit ihm geschlafen.
„Marie du weißt aber, dass er es nicht ernst meint." versuchte ich so vorsichtig zu sagen wie es nur ging.
„Klar, so wie Finn." platze es aus ihr heraus. Ich ignoriere den stechenden Schmerz.
„Du weißt was ich meine. Du hast selbst gehört was Tyler gesagt hat." versuchte ich es weiter. Ich wollte sie doch nur beschützen, vor ihrem viel zu großem Herz und ihrer viel zu leicht eroberbaren Liebe.
„Weißt du was, Claire? Lass mich doch einfach mein Ding machen. Ich sag dir doch auch nicht mit wem du was machen darfst. Ich kann schon auf mich selbst aufpassen." zischte sie. Ich schluckte.
„Ist angekommen." meinte ich und ging.„Der wievielte ist das?" Finn zeigte auf meine Margarita.
„Der dritte." antworte ich gerade noch verständlich. Er stellte das Glas ab. „Ey." machte ich und wollte es zurück nehmen, aber er nahm meine Hände und zog mich auf die Tanzfläche. Der Bass durchströmte meinen Körper und ich lächelte, als Finn anfing vor mir zu tanzen. Er war gut, wirklich gut. Er lies mich um mich selbst drehen und grinste verspielt. In meinem Kopf drehte sich alles, das Adrenalin schoss nur so hindurch und mir war heiß. Noch heißer wurde mir, als Finn mich packte und fest gegen ihn drückte. Mein Arsch konnte ganz genau seine Härte spüren und ich freute mich irgendwie darüber. Ich warf verspielt die Hände in die Luft und räkelte mich im Takt der Musik. Viele grölten und jubelten, feuerten uns an. Ich war in meiner blase mit Finn und der Musik. Es war alles wie in einer Wolke. Dann drehte er mich um und küsste mich. Ich drückte mich noch näher an ihn. Ohne uns zu lösen, drehten wir uns im Kreis.
Gefühlt tanzten wir stunden so. Mir war absolut schwindelig und heiß, aber ich fühlte mich toll. Ich hatte tausend Komplimente für mein Kleid bekommen, jedoch keins von Finn. Logan hatte mich zum tanzen aufgefordert und ich willigte ein. Es machte spaß, er tanze ganz anders wie Finn. Viel lustiger und ich musste so viel lachen, dass mir die tränen kamen. Evelyn löste mich von dem Leiden und stellte mich auf einen Tisch. Zusammen schütteten wir Tyler und Mason Wodka Pur in den Mund. Die anderen um uns herum schreiten und jubelten, ich lachte einfach. Es kam mir verrückt vor. Gerade wollte ich auch aus der Flasche probieren, da zog mich jemand vom Tisch.
„Ich glaube jetzt langt's." Finn zog die Augenbrauen hoch.
„Och, bitte." ich musste mich an ihn lehnen, um nicht umzufallen. Er rollte die Augen und legte einen Arm um mich.
„Komm, wir gehen heim." wir durchdrängten die Menge und liefen auf den Holzplanken Richtung Straße.
„Du kannst aber nicht bei mir schlafen." meinte ich und schluckte. „Mein Dad flippt aus." ich schüttelte den Kopf.
„Ich werde dich ganz bestimmt nicht alleine lassen." pflichtete er mir bei. „Noch ein Tropfen Alkohol und du bist hacke dicht." er grinste.
„Na und? Spielverderber." ich zog einen Schmollmund. Sollte er mir doch meinen Spaß lassen.
„Wo ist meine disziplinierte Claire hin? Ich dachte du gehst nicht so oft feiern?" zog er mich auf.
„Jetzt eben schon. Menschen ändern sich, Finn." er gab mir auch schließlich jeden Grund dazu.
„Schön." wir blieben vor meiner Haustür stehen. Ich hatte keine Ahnung wie viel Uhr wir hatten. Also wusste ich auch nicht ob meine Eltern hier waren. Ich wollte nicht, dass Finn ging. Ich wollte ihn in meiner Nähe. Bei ihm fühlte ich mich so zwanglos, frei. Weil ich eh schon gegen alles verstieß. Bei ihm hatte ich keine Regeln, denn die einzigste hatte ich schon gebrochen.
„Wir könnten im Leuchtturm übernachten." sagte ich dann. Sofort erhellten sich die dunklen Augen von Finn. Die Straßenlaterne lies einen hellen Streifen über sein Gesicht ziehen. Er sah so gut aus. Ich nickte und schloss auf. Es war alles dunkel. Schnell tapste ich hinein, nahm mir den Schlüssel mit dem Leuchtturm aus der Schale und trat wieder hinaus. Mein Herz pochte. Ich würde eine ganze Nacht mit Finn verbringen. Alleine, in einem Leuchtturm. Was hatte ich mir nur dabei gedacht?
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Island Paradise
Roman d'amourClaire McMillan, sie ist das typische Inselmädchen. Mit ihren 19 Jahren hat sie noch nie etwas anderes als ihre Insel gesehen. Gemeinsam mit ihrer Besten Freundin Marie Clark wuchs sie auf der Insel auf und ging ihrer Leidenschaft, dem Surfen, nach...