Kapitel 10: Versöhnung unter Geschwistern - Pov Lyra

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Am nächsten Tag erhielt ich eine Antwort von Mama. Sie klang sehr wütend, aber auch irgendwie traurig. Sie schrieb mir sogar, dass sie nach Hogwarts kommen wollte, was mich sehr zum schmunzeln brachte. Ich hatte meiner Mutter alles erzählt, habe mich mit Fynn ausgesprochen...es fehlte nur noch eine Person...Teddy...doch bevor ich mit ihm sprechen konnte, musste ich zuerst meine Unterrichtsfächer besuchen. Vor meiner Tür stand bereits Fynn und wartete auf mich. Gemeinsam absolvierten wir unseren Schultag. Zum Abendessen gingen wir dann in die Große Halle. Dort blickte ich zum Tisch der Hufflepuffs, doch Teddy war nicht dort. Ich sah zu Victoire, doch da saß er auch nicht. Ich beschloss, sie zu fragen. Ich ging zum Gryffindor Tisch und stand direkt vor ihr. "Hey Victoire. Tut mir leid für die Störung, aber weißt du zufällig, wo mein großer Bruder ist?" sie sah mich an und begann zu lächeln. "Er wollte ein wenig spazieren gehen, da er keinen Hunger hat" ich bedankte mich noch schnell bei ihr und lief aus der Großen Halle. Draußen angekommen, blickte ich mich um und ging ein Stück. Als ich eine Person am Schwarzen See sah, musste ich ein wenig lächeln. Ich ging auf diese Person zu und stand seitlich von ihr. "Darf ich mich setzen?" nun blickte mein großer Bruder zu mir. Er nickte und ich setzte mich zu ihm. "Ich habe dich gesucht...du warst nicht in der Großen Halle.." ich hörte, wie er mit sich kämpfte. "Ich hatte einfach keinen Hunger..." ich bemerkte, dass ich meinen Bruder niemals so gesehen habe. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. "Du musst nichts sagen, hör mir einfach nur zu Teddy. Es tut mir leid, dass ich dich gestern so angegangen bin. Ich habe Dinge gesagt, die verletzend waren und ich hätte sie in diesem Kontext niemals sagen dürfen. Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Ich wollte das nicht. Ich weiß, dass du nur meine Sicherheit und meinen Schutz willst, doch du kannst mich nicht vor allem schützen...ich weiß, dass du mein großer Bruder bist und ich liebe dich über alles, aber du kannst mich nicht vor allem beschützen...ich muss meine eigenen Erfahrungen machen... Ich muss selbst lernen, stark zu sein und mich durch zusetzen... So wie Mutter und Vater es uns beigebracht haben...ich kann verstehen, wenn du sauer auf mich bist...und nicht mit mir reden willst, aber es tut mir wirklich leid und ich bin froh, dass du mein großer Bruder bist..." ich spürte wie Teddy anfing zu zittern. Ich blickte zu ihm hinauf und sah eine Träne an seiner Wange entlang laufen. Ich richtete mich auf und strich sie ihm weg. "Wie soll ich aufhören mit dir zu reden...du bist meine kleine Schwester...du bist neben Mutter und Vater alles, was ich im Leben habe. Seit deiner Geburt ist das so und das hat sich bis zum heutigen Tag nicht geändert... Ich habe nur verstanden, dass du Recht hast...ich heiße zwar Riddle, doch durch meine Adern fließt weder das Blut der Riddles, noch das Blut der Malfoys. Ich habe keine Ahnung, wie sich das anfühlt als direkter Nachfahre behandelt zu werden. Ich habe keine Ahnung, wie es sich anfühlt von allen ausgegrenzt zu werden. Ich konnte es einfach nicht verstehen...weil ich es selbst nie durch machen musste..." ich legte meine Hand auf seine. "Und weißt du was? Ich bin froh darüber, dass du sowas nicht durch machen musstest. Auf der einen Seite ist es gut, dass du das alles nicht verstehen kannst" ich versuchte zu lächeln, doch Teddy blickte weiterhin stur auf den Schwarzen See. "Ich habe Mutter noch einen Brief geschrieben...ich habe ihn auch abgeschickt, sie weiß jetzt von den Geschehnissen hier" verständnisvoll nickte Teddy mir zu. "Ich habe ihr auch geschrieben, dass du mir helfen wolltest..." Teddy sah mich an. "Das hättest du nicht tun müssen" doch ich nickte. Plötzlich legte Teddy seinen Arm um mich und zog mich an ihn. Er hielt mich in seinen Armen und ich hätte nicht glücklicher sein können. "Lass uns bitte nie wieder streiten...ich halte das nicht aus, wenn ich mich mit kleiner Schwester streite..." zustimmend nickte ich ihm zu und schmiegte mich noch mehr an ihn. Nach einer Weile, machten wir uns auf den Weg zurück ins Gebäude. Im Keller angekommen, verabschiedete sich Teddy von mir. Ich ging weiter zu meinem Gemeinschaftsraum. Dort sagte ich das Passwort und trat ein. Seit der Auseinandersetzung mit Fynn, sprach mich keiner mehr an und sah mich blöd an. Es stimmte mich glücklich, da sie mich endlich in Ruhe ließen. Ich öffnete die Tür meines Zimmers und sah bereits, dass Fynn schon hier war. "Hey, was machst du denn hier? Hast du auf mich gewartet?" schnell blickte Fynn zu mir und nickte. "Du hast mit deinem Bruder geredet?" nun war ich an der Stelle zu nicken. Zusammen setzten wir uns auf mein Bett und schauten zur Decke. "Ich hätte niemals geglaubt, dass ich Mal mit dir Zeit verbringen könnte" hörte ich plötzlich Fynns Stimme. Ich begann zu Kichern. "Tja Fynn, noch kannst du es dir auch anders überlegen" im Augenwinkel sah ich, wie er seinen Kopf schüttelte. Ich musste lächeln. Wir redeten noch eine Weile, bis er mein Zimmer verließ und in sein eigenes ging. Ich zog mich um und ging mich im Bad frisch machen. Anschließend legte ich mich in mein Bett und freute mich auf die Weihnachtsferien und meine Eltern.

Die Enkelin des dunklen Lords? - Lyra Andromeda Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt