Ich drehte mich um und sah die Augen meines großen Bruders. Er hielt mich an meinem Arm fest. "Was hat Professor McGonagall gesagt? Schmeißen Sie dich raus?" hörte man seine zittrige Stimme. Ich schüttelte mit meinem Kopf. "Nein, sie schmeißen mich nicht raus...wir haben lange geredet und die Lehrer sind zu dem Entschluss gekommen, mich nicht zu bestrafen..." zufrieden nickte er. "So etwas darf nie wieder passieren...du darfst nie wieder die Kontrolle verlieren. Dadurch machst du dich nur noch angreifbarer.. das bringt dich auch nicht weiter" ich biss mir auf die Lippe und unterdrückte die aufkommende Wut. "Lyra, hörst du mir überhaupt zu? Ich rede mit dir. Du hast einen Mitschüler geschlagen. Wie willst du das Mutter und Vater erklären?" "Ich weiß es nicht okay? Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht, da ich ihnen auch noch nicht erzählt habe, was hier die ganzen Wochen abging... Ich wurde mit komischen Blicken konfrontiert und dumme Kommentare wurden über mich und meine Familie geäußert. Meine Gefühle und Empfindungen wurden gerade der ganzen Schule vorgelesen....was soll ich ihnen denn zu erst berichten Teddy?" mit Ende meiner Erzählungen wurde ich immer lauter und Teddy ging einen Schritt zurück. Wütend drehte ich meinen Kopf weg. "Was ist los mit dir kleine Schwester....? So kenne ich dich gar nicht...." schnell blickte ich wieder zu ihn und sah sein Gesicht. Ich erkannte Angst in seinen Augen und wurde wütend. "Du wurdest ja auch nicht schikaniert oder bloßgestellt. Du bist Jahrgangsbester. Über dich reden die Leute nur positives...." Teddy hörte mir zu und kam einige Schritte auf mich zu. "Ich kann dich doch verstehen Lyra....aber..." bevor er jedoch seinen Satz zu Ende sprechen konnte, unterbrach ich ihn. "Nichts kannst du verstehen Teddy. Du kannst absolut nichts verstehen...und mich verstehst du auch nicht. Du heißt vielleicht auch Riddle, aber du wirst nie die Last auf deinen Schultern tragen, die ich trage. Deine Eltern waren Kriegshelden und sie haben sich für den Frieden geopfert....meine Mutter wurde als Verstoßene angesehen und mein Vater ist der Sohn des dunklen Lords....Im Zusammenspiel hätte es eigentlich nicht schlimmer sein können.." ich drehte mich weg von Teddy, da ich ihn nicht in die Augen sehen konnte. "Lyra....sie sind auch meine Eltern..." ich schüttelte den Kopf. "Aber nicht so, dass es dir zum Verhängnis werden kann...." erschrocken hielt Teddy die Luft an und ich bemerkte, dass ihn das,was ich gesagt hatte, verletzt haben musste. Ich wollte nicht mehr hier sein, weswegen ich los rannte und die Treppen nach oben nahm. Ich hörte noch die verzweifelten Schreie meines Bruders, doch ich konnte gerade einfach nicht bei ihm sein. Mein Weg führte mich zum Astronomieturm, dessen Tür ich aufriss und mich ans Geländer stellte. Ich sah auf die Ländereien hinab und ließ meine Gedanken kreisen.
Unterdessen bei Teddy:
Ich konnte nicht fassen, was Lyra zu mir sagte...für den ersten Moment tat es mir unglaublich weh, dies zuhören. Doch mit den Minuten, die vergingen, musste ich mir eingestehen, dass sie Recht hatte. Mira und Mattheo waren zwar meine Eltern und ich trug auch den Namen Riddle, nichtsdestotrotz hatte ich biologisch gesehen andere Eltern, was natürlich zur Folge hatte, dass ich nicht mit Blicken bestraft wurde. Lyra war gerade ersteinmal 11 und in ihrem ersten Jahr.. wie sollten dann die anderen Jahre verlaufen und vor allem, wie soll es laufen, wenn ich die Schule verlassen habe. Ich schüttelte diesen Gedanken ab, denn dafür war es einfach noch zu früh. Für den heutigen Tag beließ ich es einfach dabei und gab Lyra den Freiraum, den sie verlangt hatte.
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Die Enkelin des dunklen Lords? - Lyra Andromeda Riddle
FantasíaWillkommen bei der Fortsetzung zu meiner ersten Story "Verliebt in den Sohn des dunklen Lords" Ihr werdet in dieser Story miterleben, wie die Protagonistin über sich hinaus wachsen wird, wie sie die Vergangenheit ihres Vaters und ihrer Mutter erkun...