Als ich auf dem Astronomieturm ankam, ließ ich meinen Blick gleiten. Ich liebte es hier zu sein. Ich fand Hogwarts wunderschön und wären da nicht die ganzen Hänseleien, hätte ich mich hier auch wie zu Hause fühlen können, doch das tat ich nicht. Ich vermisste mein Zuhause und vor allem fehlten mir meine Eltern. Ich schloss meine Augen und dachte an die Konfrontation mit meinem Bruder. Es tat mir leid, wie ich mit ihm geredet habe und was ich ihm an den Kopf geworfen habe, doch so sehr er es auch versucht...er wird mich nicht verstehen können...er wird das, was ich erlebt habe, nicht Mal im Ansatz nachvollziehen können, da es ihn nicht betrifft...darüber war ich wütend, da ich meine Sorgen stets mit ihm teilen konnte, doch irgendwie war seitdem wir in Hogwarts waren alles anders. Irgendetwas machte dieser Ort mit einem... Ein Klicken riss mich aus meinen Gedanken und ich sah zur Tür. Ich hätte wirklich mit jedem gerechnet, auch mit meinem großen Bruder, aber die Person, die nun ebenfalls auf dem Astronomieturm war, mit der hätte ich niemals gerechnet. Es war Fynn. Er hielt meinen Brief in seiner rechten Hand und blickte zu Boden. Verwundert sah ich ihn an. Er ging einige Schritte auf mich zu und setzte sich zu mir. Er hielt mir meinen Brief entgegen und wartete, bis ich ihn wieder an mich nahm. Immernoch verwundert, tat ich dies. Ich hielt ihn in meinen Händen und schloss meine Augen "Es tut mir leid..." hörte ich plötzlich seine Stimme und öffnete schlagartig wieder meine Augen. "Ich hätte das niemals tun dürfen...ich hätte niemals diesen Brief laut vorlesen dürfen...ich habe ihn bestimmt 10 Mal gelesen, bis ich verstanden habe, was wir dir angetan haben...ich habe dir die Schuld für etwas gegeben, wofür du überhaupt nichts kannst...du warst für mich der Sündenbock für alles, was damals passiert ist...ich musste ohne meine Eltern aufwachsen, da sie mir genommen wurden..." traurig blickte ich zu Fynn und konnte nur seinen Schmerz erahnen. Behutsam legte ich meine Hand auf seine Schulter. "Das mit deinen Eltern tut mir wirklich leid...das wusste ich nicht...ich kann deinen Schmerz verstehen und kann auch nachvollziehen, wieso du so gehandelt hast...du wolltest dich rächen...." vorsichtig nickte er mir zu. Wir saßen nun schweigend nebeneinander. Keiner traute sich nur ein Wort zu sagen, bis ich das Wort ergriff. "Wo sind Lia und Alex?" er zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, die sind nach unserer Auseinandersetzung abgehauen. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen. Du hattest wohl Recht, dass sie nicht meine Freunde sind..." enttäuscht bleibt cute ich nach unten, da es mir schon irgendwie leid tat, dass ich Recht hatte. "Ich verzeih dir Fynn..." erschrocken blickte er mich an und konnte meinen Worten kaum Glauben schenken. Ich lächelte ihn an und ich hätte schwören können, dass seine Wangen sich ein wenig rot verfärbten. Wir saßen noch eine ganze Weile auf dem Astronomieturm und redeten. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass ich Mal so viel mit Fynn reden würde, doch irgendwie stimmte es mich glücklich. Könnte mein erster Feind, mein erster Freund werden? Über den Gedanken musste ich schmunzeln. Wir beschlossen zusammen in die Kerker zu gehen. Im Gemeinschaftsraum trennten sich unsere Wege und jeder ging in sein Zimmer. Dort angekommen, setzte ich mich an meinen Schreibtisch und holte den Brief aus meiner Umhangtasche. Ich beschloss den Brief an meine Mutter abzuschicken und rannte noch schnell in die Eulerei. Ich beeilte mich, da ich die Sperrstunde nicht überschreiten wollte. Ich wollte einfach keinen doppelten Ärger an einem Tag. Zurück in meinem Zimmer machte ich mich fertig und legte mich ins Bett. Ich schlief ohne doofe Gedanken ein.
DU LIEST GERADE
Die Enkelin des dunklen Lords? - Lyra Andromeda Riddle
FantasíaWillkommen bei der Fortsetzung zu meiner ersten Story "Verliebt in den Sohn des dunklen Lords" Ihr werdet in dieser Story miterleben, wie die Protagonistin über sich hinaus wachsen wird, wie sie die Vergangenheit ihres Vaters und ihrer Mutter erkun...