Kapitel 22: Die Begegnung auf dem Friedhof - Pov Lyra

79 5 0
                                    

Das Gefühl des ungewollten Apparierens war unbeschreiblich schlecht. Es dauerte zwar nur Sekunden, aber es fühlte sich bedrohlich an. Angekommen am Zielort, ließ Axel meine Hand los. Ich zückte direkt meinen Zauberstab und richtete ihn auf Axel. "Was hat das zu bedeuten Sharp? Und wo sind wir?" bevor er etwas sagen konnte, hörte ich bereits lautes Klatschen. Zwei Personen erschienen, doch ich kannte sie nicht. "Das war gute Arbeit Axel" ertönte eine tiefe Männerstimme. Die Frau neben ihm lachte. Ich sah beide an und konnte mir die jetzige Situation nicht erklären. Axel nickte und stellte sich zu den beiden. Ich hielt immernoch meinen Zauberstab fest in den Händen. Mein Blick schweifte über die Kulisse. Es sah aus, wie ein Friedhof, doch was hatte es zu bedeuten? Der Mann ergriff wieder das Wort. "Du fragst dich sicherlich, wo du bist. Das hier ist ein Friedhof, wie man unschwer erkennen kann. Doch es ist kein gewöhnlicher Friedhof...hier wurde die Familie deines Vaters beerdigt. Der dunkle Lord liegt hier ebenfalls begraben...und sein Vater ebenso" mein ganzer Körper spannte sich an und ich konzentrierte mich auf meinen Zauberstab. Ich richtete ihn immernoch auf die drei Personen. "Warum bin ich hier? Was wollt ihr von mir?" nun lachte die Frau. "Wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt... mein Name ist Daphne und das ist Keith. Wir sind alte Freunde von deinen Eltern" ich guckte sie schockiert an. Dann grinste Daphne mich an. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass wir Freunde sind... Mira ist eine hinterhältige Schlange, die mir mein ganzes Leben kaputt gemacht hat. Nicht nur meins, sondern auch das Leben meiner kleinen Schwester hat sie zerstört. Und dein Vater? Dein Vater ist ein Mörder. Er hat den damaligen Schulleiter umgebracht, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber lass mich raten, deine lieben Eltern haben dir davon nichts erzählt?" ich atmete schwer. Sie hatte Recht. Mutter und Vater haben mir nicht so viel von ihrer Vergangenheit erzählt. Ich senkte meinen Zauberstab ein kleines Stück. "Was habe ich nun damit zu tun?" ich blickte Daphne und Keith an. Keith begann zu sprechen. "Wegen deiner Mutter saßen wir im Gefängnis. Sie hat unser Leben zerstört...es wäre nur fair, ihr das selbe anzutun..." Der Griff um mein Zauberstab verhärtete sich und ich richtete ihn wieder auf die Personen vor mir. Keith grinste nur und ich spürte einen unvergleichbaren Schmerz und knickte ein. Ich wollte schreien, doch ich konnte einfach nicht. Ich verkniff mir dir Tränen und kämpfte mich nach oben. Abermals zwang er mich in die Knie. Ich wusste, dass er gerade den Cruciatus-Fluch verwendete, doch ich musste standhaft bleiben. "Was auch immer euer Plan ist...ihr werdet scheitern...meine Eltern werden kommen ..." nun lachten beide. Der einzige der stumm blieb war Axel. Dieser schaute nur auf den Boden. "Axel...wieso du...was habe habe ich dir getan?" bevor er jedoch sprechen konnte, fiel Keith ihm ins Wort. "Axel ist mein Neffe und er war so frei uns zu helfen... Es war leicht an dich ranzukommen, doch dann hast du dich zurück gezogen und dein Freund hat dich von Axel fern gehalten, doch da war unser Plan bereits beschlossen" wütend blickte ich zu Keith. "Ich habe nicht mit dir geredet, sondern mit Axel" für diesen Spruch kassierte ich den nächsten Cruciatus-Fluch. "Du bist genauso wie deine Mutter. Dein vorlautes Mundwerk hast du definitiv von ihr geerbt" ich kniff meine Augen zu und versuchte aufzustehen. "Ich habe nicht nur das von ihr geerbt" ich begann Zaubersprüche aus meinem Zauberstab zu schießen, um Abstand von den Beiden zu gewinnen. Ich rannte hinter einen Grabstein und versteckte mich. "Riddle du kannst dich nicht verstecken. Wir finden dich sowieso. Was würden wohl Mama und Papa dazu sagen, dass ihr Kind feige weg läuft" ich atmete tief ein. Keith hatte Recht. Ich trat aus meinem Versteck hervor und sah direkt zu Keith und Daphne. Das Grinsen auf ihren Gesichtern wurde breiter. Es begann ein unerbittlicher Kampf zwischen uns, der sich über den gesamten Friedhof erstreckte. Ich war völlig außer Atem, als ich zum Stehen kam. Meine Kleidung war zerrissen und ich blutete an meinem Bein. Ich hörte das Geräusch des Apparierens und blickte hinter mich. Ich war noch nie so erleichtert, als ich meine Eltern, Teddy und Fynn sah. Ich lächelte, doch dabei vergaß ich Daphne und Keith. Ehe meine Eltern etwas sagen konnten, schoss Keith einen Zauberspruch auf mich. Ich spürte, wie mich jemand zur Seite schubste. Es war Fynn. Er wurde vom Zauberspruch getroffen und ich lief schreiend zu ihm. Ich kniete mich zu ihm und fing an zu weinen. "Fynn, Hey hörst du mich... Sag doch bitte was? Wieso hast du das getan.." er öffnete seine Augen und sah mich an. "Ich habe dir versprochen, dass ich auf dich aufpassen werde...ich breche kein Versprechen..." ich legte meine Hand auf seine Brust und schloss meine Augen. "Das ist ja wirklich sehr rührend, aber denkst du wir sind schon fertig?" ich wollte gerade aufstehen, als meine Eltern vor mich traten. "Mach dir keine Sorgen Lyra, wir kümmern uns jetzt um die beiden..." doch das wollte ich nicht. Ich gab Fynn einen Kuss auf die Stirn und stand auf. Ich lief zu meinen Eltern und stellte mich vor sie. "Zu Beginn war ich wegen euch hier....sie wollten sich rächen....es war somit eine Sache zwischen euch... doch nun haben sie Fynn verletzt...jetzt ist es eine Sache zwischen mir und ihnen" ich schoss mehrere Zaubersprüche auf die Beiden und zwang sie dadurch in die Knie. Ich entwaffnete sie und ihre Zauberstäbe flogen über den gesamten Friedhof. Axel wollte gerade seinen Zauberstab auf mich richten, als ich ihn mit Stupor traf. Er flog gegen einen Grabstein und wurde bewusstlos. "Ihr werdet es bereuen, dass ihr euch mit meiner Familie angelegt habt. Ihr habt schon einmal verloren und ihr werdet es auch heute" ich fesselte die beiden mit Incacerus und wollte sie gerade dafür leiden lassen, doch mein Vater hielt mich auf. "Tu das nicht...du bist nicht so...du hast gut gekämpft...ich übernehme den Rest...kümmere du dich um deinen Freund" die Wut verflog, als ich an Fynn dachte. Ich rannte zu ihm und versuchte ihn zu heilen, was nur semi gut funktionierte. Mein Vater und Teddy kümmerten sich unterdessen um Daphne und Keith. Mutter ging zu Axel und nahm ihn. Gemeinsam apparierten wir nach Hogwarts. Dort warteten bereits die Auroren, die Daphne und Keith festnahmen. Meine Konzentration lag voll und ganz auf Fynn. Diesen brachte ich auf direktem Weg in den Krankenflügel, ohne auf jemanden zu warten. Madame Pomfrey heilte ihn und versorgte seine Wunden, während ich auf einem Stuhl saß. Meine Mutter und mein Vater traten ebenfalls ein. "Wie geht es ihm?" hörte ich die Stimme meiner Mutter und blickte zu Fynn. "Den Umständen entsprechend, er schläft gerade..." sie nickte und gesellt sich zu mir. Beschützend legte sie ihre Hand auf meine Schulter. "Es tut mir leid, dass du das durchmachen musstest Lyra.. wir hätten dich aufklären müssen... Wir haben dir zu wenig erzählt und das fällt uns jetzt auf die Füße...bitte verzeih uns" ich sah meine Mutter an und lächelte. "Natürlich verzeihe ich euch..." meine Mutter freute sich und gab mir einen Kuss. Mein Vater sah mich ebenfalls stolz an. "Du warst super auf dem Friedhof" mein Grinsen wurde breit und ich sah freudig zu meinem Vater. Sie saßen noch eine Weile bei mir, ehe sie den Krankenflügel verließen und mich mit Fynn alleine ließen.

Die Enkelin des dunklen Lords? - Lyra Andromeda Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt