Kapitel 2: Die Blicke - Pov Lyra

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Als wir das Haus verließen, lief ich freudestrahlend neben meinem Bruder her. Wir sagten nichts, doch verstanden uns auch ohne Worte. Ich musste an den ersten Schultag meines Bruders denken. Er war total nervös und aufgeregt. Er fragte sich sogar, ob die anderen Kinder ihn mögen könnten. Daraufhin wurde unsere Mutter ein wenig böse auf ihn und stampfte zu ihm hin. Wie waren noch gleich ihre genauen Worte.... "Teddy Riddle, hör auf dir über solche Sachen Gedanken zu machen. Du bist ein wundervoller Junge und dich kann man nur mögen, wer dies nicht tut, ist doof. Du wirst der beste in ganz Hogwarts sein, das verspreche ich dir. Und egal, in welches Haus du auch immer kommen magst, ich werde unendlich stolz auf dich sein" Teddy bekam Tränen in den Augen, doch wischte sich diese schnell weg. Meine Mutter nahm ihn lange in den Arm, bevor sie ihn los ließ. Heute ist er in seinem vierten Jahr in Hufflepuff. Immernoch Jahrgangsbester. Unsere Eltern waren unendlich stolz auf ihn. Plötzlich schlich sich auch bei mir die Angst ein, nicht gut genug zu sein oder immer im Schatten meines Bruders oder meiner Eltern zu stehen. Ich spürte eine Hand auf meinem Kopf. "Hör auf dir so viele Gedanken zu machen kleine Schwester. Du hast doch damals bei mir gesehen, was das bringt. Lass Hogwarts erst einmal auf dich zukommen und dann sehen wir weiter. Du bist nicht alleine, ich bin da und Professor Zabini wird dir auch helfen, wenn etwas ist" Professor Zabini....an diesen Namen müsste ich mich wohl oder übel noch gewöhnen, da er für mich die letzten Jahre nur Onkel Blaise war. Ich grinste und nickte meinem Bruder zu. Wir liefen weiter, bis wir an einem Bahnhof ankamen. Vor uns erstreckte sich ein riesiges Bahnhofsgebäude und ich staunte nicht schlecht. Teddy griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Nun waren wir zwischen Gleis 9 und 10 und ich legte meinen Kopf schief. "Jetzt kommt der spannende Teil" hörte ich meinen Bruder sagen, ehe er sich umdrehte und mich breit angrinste. Ich verstand nicht, doch er rannte einfach los, ohne Vorwarnung. Ängstlich kniff ich meine Augen zusammen und wir kamen auf der anderen Seite zum Stehen. Ich hörte das Lachen meines großen Bruders. Wütend kniff ich meine Augen zusammen. "War das wirklich notwendig Teddy? Du hättest mir auch einfach sagen können, was als nächstes passiert" frech steckte er mir seine Zunge raus. "So war es viel lustiger und erst dein Gesicht... unbezahlbar" ich boxte ihn gegen die Schulter und nahm meinen Koffer. Ich lief einige Schritte weiter und Teddy folgte mir. Ich sah mich auf dem gesamten Bahnhof um und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Irgendwie merkte ich aber, dass etwas nicht stimmte. Ich fühlte mich von allen Seiten beobachtet und wurde dadurch nervös. "Teddy" hörte ich eine weibliche Stimme und drehte mich um. Ich sah Victoire, die Tochter von Bill und Fleur Weasley auf uns zu rennen. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, umarmten die beiden sich. Ich musste lächeln, als Victoire sich löste und mich ansah. Sie kam einige Schritte auf mich zu und blieb vor mir stehen. "Du musst also die berüchtigte kleine Schwester sein. Ich habe viel von dir gehört. Meine Name ist Victoire Weasley, ich freue mich dich kennenzulernen" sie hielt mir ihre Hand hin, die ich dankend annahm. "Ich bin Lyra Andromeda Riddle" meinen vollständigen Namen sagte ich zwar nicht oft, doch es fühlte sich gerade richtig an. Victoire sah mich zuerst verwirrt an, ehe sie zu Teddy blickte. Dieser nickte nur. "Unsere Eltern wollten das so, als Andenken an meine Großmutter" in seiner Stimme hörte man deutlich den Schmerz, den er nach all den Jahren immernoch fühlen musste. Zuerst verlor er seine richtigen Eltern und lernte diese nicht einmal richtig kennen. Dann wuchs er bei seiner Großmutter auf und verlor auch kurz danach diese. Es muss unheimlich schwer für ihn gewesen sein, doch trotzdem bleibt er jederzeit standhaft. Eine einzelne Träne lief an meiner Wange herunter, doch ich strich sie schnell weg. Teddy wollte gerade nach meinem Koffer greifen, doch ich zog diesen weg und deutete auf Victoires Koffer. Schwer atmend ließ er von meinem ab und griff nach ihrem. Er ging in den Zug. Auch Victoire folgte ihm. Ich blieb für einen Moment noch draußen stehen und atmete kräftig ein und wieder aus. War ich wirklich schon bereit für dieses Abenteuer? Konnte ich den Anforderungen überhaupt gerecht werden? Allerlei Fragen schossen durch meinen Kopf, doch ich konnte mich nicht lange konzentrieren, da ich von hinten angerempelt wurde. Ich verlor mein Gleichgewicht und drohte nach vorne umzukippen, doch ich fing mich schnell wieder. Zwei Jungs liefen an mir vorbei und begannen zu lachen. "Mach die Augen auf Riddle oder hat dir das dein Papa nicht beigebracht?" sprach der eine Junge, während der andere nur herzhaft lachte. So schnell, wie sie aufgetaucht waren, waren sie auch schon wieder verschwunden. Ich schüttelte meinen Kopf, um die Geschehnisse zu vergessen und ging in den Zug. Victoire und Teddy warteten bereits auf mich und hielten uns ein Abteil frei. Ich setzte mich und lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. Das mein Bruder mir noch sagte, dass es eine lange Fahrt werden würde, bekam ich nur noch so halb mit, da meine Augen zu fielen und ich einschlief.

Die Enkelin des dunklen Lords? - Lyra Andromeda Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt