Kapitel 2

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*Grace Sicht*

Ich öffnete meine Augen und schloss sie sofort wieder.

Ich habe geträumt das ich entführt wurde.

Unruhig wälzte ich mich im Bett herum, in der Hoffnung es würde gemütlicher werden.

Meine Matratze war hart, mein Kissen ebenfalls und die Decke verdammt dünn.

Erneut schlug ich meine Augen auf.

Es war kein Traum!

Um mich herum waren alte weiße Wände. Das war auf keinen Fall mein Zimmer!

Ich lag auf einem alten Metallbett, wie es sie in Krankenhäusern gibt, aber sonst war der Raum vollkommen leer.

Ich schwang meine Beine aus dem Bett und setzte mich aufrecht hin.

Meine in Socken gehüllten Füße berührten den kalten gefliesten Boden.

Meine Schuhe standen geordnet neben meinem Bett und meine Jacke lag zusammen gefaltet daneben.

Ich stand auf und lief zum Fenster.
Diese Gegend kommt mir nicht bekannt vor.

Ein dunkler Wald war zu sehen, überall Bäume.

Draußen war es dunkel.

War es Morgens oder Abends?

Ich ließ vom Fenster ab und lief wieder in die Mitte des Raumes.

Vor mir waren zwei Metalltüren.
Hoffnungsvoll legte ich meine Hand auf das kalte Metall der Türklinke, der linken Tür und drückte sie herunter.

Verschlossen!

Ich ging zur nächsten Tür und drückte die Türklinke herunter.

Quietschend öffnete sich die Tür und zum Vorschein kam ein kleines WC.
Eine Toilette und ein Waschbecken, wie im Krankenhaus.

Ich schloss die Tür wieder und ließ mich auf das Bett fallen.

Wo war ich?

Zitternd strich ich über meine Wange.

Schmerz durchzog für einen Moment mein Gesicht.

Das Schloss der linken Tür wurde aufgeschlossen und die Tür einen Spalt weit geöffnet.

Gespannt schaute ich zur Tür.

Der Kopf des schwarz Haarigen lugte durch den Türspalt und er schaute unglücklich zu mir rüber.

"Hey Alter, mach Platz!", ertönte eine Stimme und zog den schwarz Haarigen von der Tür weg.

Einen Augenblick später wurde ein regungsloser Körper in 'mein' Zimmer gelegt und die Tür wieder abgeschlossen.

Vorsichtig stand ich auf und lief auf den Körper zu.

Das Gesicht war von mir weg gedreht. Unregelmäßig fing die Person an zu atmen.

Ich klemmte meine Arme unter seine und hiefte ihn aufs Bett.

Ich habe keine Ahnung was mich dazu geritten hat, einen Fremden in 'mein' Bett zu legen, er könnte sonst was mit mir anstellen.

Sanft legte ich meine Decke über seinen, ja er war männlich, Körper und fing an ihm die Schuhe auszuziehen.

Leise stellte ich sie neben meine und setzte mich neben ihn.

Einzelne seiner schwarzen Haarsträhnen fielen in sein blutverschmiertes Gesicht und ich strich sie sanft zur Seite.

Nicht nur meine, sondern auch seine Wange zierte ein blauer Handabdruck, ansonsten war sein Gesicht wunderschön.

Ich habe noch nie einen Mann mit einem so schönen Gesicht gesehen.

Er hatte schwarze, lange, dichte Wimpern, einen leichten Dreitagebart und seine Wangenknochen stachen etwas hervor.

Sanft strich ich seinen Hals entlang. Er trug eine silberne Halskette, aber den Anhänger konnte ich nicht entziffern.

Seine schwarzen Haare waren verwuschelt und an manchen Stellen klebte etwas Blut.

Vorsichtig krämpelte ich den Ärmel seines Pullovers hoch und schaute mir seine Arme an.
Tattoos, sämtliche Tattoos waren auf seinem Arm. In allen möglichen Größen.

Was wollen die von uns?

Wir sind zwei komplett unterschiedliche Personen, wie Tag und Nacht!

Frustriert krämpelte ich seinen Ärmel wieder herunter und legte mich mit zu ihm unter die Decke.

Sein Körper strahlte eine angenehme Wärme aus und erwärmte meinen kalten ein wenig.

Ich schmiegte mein Gesicht an seinen Pullover.

Er roch gut.

Müde gähnte ich. Auch wenn ich gerade erst geschlafen habe, bin ich schläfriger als jemals zuvor.

Suchend tastete ich das Bett nach seiner warmen Hand ab und umschloss sie mit meiner kalten.

Ich brauche gerade diesen Halt und den kann er mir geben.

Leicht fing ich an zu zittern und er legte einen Arm um mich.

Ist er wach?

Fragend schaute ich zu ihm hoch.

Seine Augen waren geschlossen. Wahrscheinlich nur eine Reaktion um das zitternde Etwas ruhig zu stellen.

Müde schloss ich meine Augen und schlief ein.

Psychiatrie (Zayn Malik)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt