Kapitel 23

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*Grace Sicht*

Benommen rieb ich mit meiner Hand über meine Nase, schlug meine Augen auf als ich etwas nassen an meiner Hand spürte.

Um mich herum war alles Dunkel, nur ein kleines Loch, das sich an der Decke befand schenkte mir ein wenig Licht.

Was hatte ich gemacht und wo ist Zayn?

"Zayn!", schrie ich leise, bereute es aber sofort.

Mein Kopf dröhnte, wie man es sich an einem Morgen nach einer harten Party vorstellt.

Vorsichtig richtete ich mich auf und entlockte meinem Körper ein Knacken.

Ich fühlte mich vollkommen steif, außerdem schmerzte mein Rücken fürchterlich.

Nach und nach gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich stand auf.

Um mich herum konnte ich Wände erkennen an denen irgendetwas dran hing.

"Kann bitte mal jemand das Licht an machen?", schrie ich in die Dunkelheit und lachte mich innerlich selbst aus, als wenn die das hören könnten...

Blitzartig erhellte sich der Raum und ich kniff gequält meine Augen zu.

Die hatten das also doch gehört!

Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Helligkeit und ich schaute mich angeekelt im Raum um.

"Macht das Licht wieder aus! Macht das wieder aus!", brüllte ich und schloss schnell wieder meine Augen.

Ich musste die Bilder aus meinem Kopf bekommen! Überall hingen ausgestopfte Köpfe.

Tierköpfe, Menschenköpfe und Köpfe einer komischen Gattung, keinesfalls eines Menschen und Tier.

Ich öffnete meine Augen wieder, doch alles war gleich.

Die Augen der Köpfe schauten mich alle erwartungsvoll an und mir entfloh ein kleiner hilfesuchender Schrei. Ich will hier raus!

Schnell drehte ich mich im Kreis und entdeckte eine Tür, auf die ich schnell zu rannte und die Klinke herunter riss.

Sie war zu, wie erwartet.

Panisch schaute ich mich weiter im Raum um und entdeckte eine braune Ledertasche.

Ob dort ein Schlüssel drinnen war?

Ich lief auf die Tasche zu, kniete mich vor sie und öffnete mit zitternden Fingern vorsichtig ihren Reißverschluss.

Ein stechender Geruch kam mir entgegen, genauso wie zwei Augen die mich mit leerem Blick anstarrten.

Übelkeit staute sich in mir und ich schenkte dem Döner seine Freiheit, übergab mich neben der Tasche.

Der abgetrennte Kopf darin war zu viel für meinen Körper!

Angeekelt kippte ich die Tasche aus und sah dem Frauenkopf mit den blonden Haaren und den blauen Augen dabei zu, wie er davon rollte.

Ein leises klirren riss meinen Blick vom Kopf und ich schaute auf den Boden unter der Tasche.

Da war wirklich ein Schlüssel!

Es gab also doch einen Gott für mich!

Meine zittrigen Finger schnappten sich den Schlüssel und ich öffnete damit schnell die Tür.

Was mich im nächsten Zimmer erwartete beeindruckte mich reichlich wenig, war aber meilenweit besser als die ganzen ausgestopften Köpfe, die einen an schauten.

Jetzt wo ich so über lege, dass ich dort einige Zeit im bewusstlosen Zustand verbracht habe, wurde mir ziemlich mulmig.

Mit zittrigen Schritten betrat ich den Raum, der von kleinen Fenstern beleuchteten wurde und lief aus den kleinen Schrank zu, der das einzige war, das diesen Raum schmückte.

Vielleicht war dort etwas zu Essen drinnen, ich habe ziemlichen Hunger, da ich mich ja vorhin erleichtert habe.

Ich machte die Schranktür auf und wurde von etwas schwerem zu Boden gerissen.

Benommen schüttelte ich meinen Kopf und schaute auf meinen Körper herab, auf dem etwas schweres lag.

Es war nicht etwas, sondern die bessere Hälfte, der Körper, des Frauenkopfes.

Schreiend sprang ich auf und schüttelte mich angeekelt.

Was haben die nur gegen diese arme Frau?

Kann sie nicht wie jeder normale Tote auf einem Friedhof in Frieden ruhen und nicht in einem kleinen Raum in einem Schrank, wo sie auf entführte Menschen fällt, die hoffnungsvoll nach Essen suchen?

Psychiatrie (Zayn Malik)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt