Kapitel 20

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*Zayns Sicht*

Ein grässliches Lachen ließ Grace und mich auseinander schrecken und ich schaute genervt zur rechten Seite.

War das sein ernst?

Der Clown stand dort mit seiner heiß geliebten Axt, hatte er nichts besseres zu tun?

Genervt schnaubte ich auf und schaute ihn böse an.

"Spaß?", fragte die raue Stimme des Clowns und ich murmelte wütend einige Beleidigungen in verschiedenen Sprachen vor mich her.

Warum musste er so ein Momente-Zerstörer sein?

Grace rüttelte ängstlich an meinen Arm.

"Zayn, lass uns gehen!", flüsterte sie leise und versuchte mich weiter zu ziehen.

"Ja, wir hatten Spaß!", keifte ich ihn wütend an, die Wut in meiner Stimme war nicht zu über hören.

"Kein Grund um gleich wütend zu werden, ich tue hier schließlich nur meinen Job, aber wenn du Stress willst kannst du ihn gerne haben! Ich vergnüge mich danach auch gerne mit deinem Püppchen!", lachte er und grinste mich frech an.

Wütend versuchte ich auf den Clown losgehen, wurde aber zurück gezogen.

Meine Angst gegenüber dem Clown hatte sich in Wut verwandelt, ich war ziemlich geladen.

"Zayn, lass uns gehen!", sprach Grace nun etwas lauter und zog mich schnell mit sich durch die Äste des Baumes, fing schließlich an zu rennen.

"Warum rennst du?", fragte ich Grace leise und bekam nur ein flüchtiges und einen Ast ins Gesicht.

"Clown! Axt!" So langsam realisierte ich was ich getan hatte.

Ich hatte mich mit dem Clown angelegt, ich hatte mit dem Feuer gespielt.

Irgendwie musste ich gerade an einen Spruch denken: 'Wenn du dich zu den Hunden legst, wirst du mit Flöhen aufwachen!'
Irgendetwas dieser Art hatte Hannah Montana früher gefaselt.

Wie ich darauf komme ist mir nun völlig unklar, aber ich musste das damals immer mit meinen 3 Schwestern schauen.
Ich als einziger Junge hatte nicht so viel zu sagen, wenn es ums Fernsehprogramm ging.
Es war aber manchmal sehr hilfreich mit meinen Schwestern fern zusehen, man lernte viel über Mädchenkram.

"Zayn, bewege dich bitte!", schrie Grace schwer atment nach hinten.

Meine Beine bewegten sich wieder schneller, ich rannte mittlerweile neben Grace die schon ganz außer Atem war.

Hinter uns, mit einem gewissen Abstand, rannte der Clown mit seiner Axt.

"Darein!", schrie Grace und zog mich mit auf die linke Seite quer durch einen Busch.

Die Äste des darüber hängenden Baum schlugen mir ins Gesicht und ich fing an, jeden einzelnen zu verfluchen.

Grace zog uns wieder auf einen Weg. Mittlerweile nahmen die Büsche an Höhe zu und wurden zum Teil größer als ich.

Schnell schaute ich zurück, wir hatten den Clown abgehängt.

"Zayn?", fragte Grace leise und hielt zitternd meine Hand.

"Ja Engel?", fragte ich leise und scante den Weg hinter uns noch einmal ab.

Wir hatten ihn abgehängt!

"Da...", ihre Stimme brach ab. Ich schaute erst zu ihr, dann auf ihren Finger, der in eine Richtung deutete und mich für einen Moment erfrieren ließ.

"Ach du heiliger Strohsack! Was zur Hölle ist das?", fragte ich geschockt und schaute die ganzen Puppen an, die an Stricken von einem Baum hingen.

Leicht gruseliger Moment!

Schnell schlang Grace ihre Arme um meinen Körper und musterte unruhig den Baum.

"Das ist gruselig!", stellte sie fest und ich nickte benommen.

Die Puppen hatten alle leere Blicke.
Es waren bestimmt an die 50 Puppen, die dort hingen und jede glich auf eine verrückte, aber auch gruselige Art und Weise einem Zombie.

"Lass uns weiter gehen!", murmelte ich stets mit meinem Blick auf dem Baum und seine vielen Puppen.

Wenn ich eins hatte, dann war es Angst vor Puppen!

Ich hatte damals, wenn ich krank war immer Albträume mit Puppen.
Sie verfolgten mich, hetzten mich fast bis zum Tod und kurz bevor sie mich umbringen konnten, wurde ich aufgeweckt, meist von meiner kleinen Schwester Waliyha, die danach mit in mein Bett geschlüpft ist, sich an mich gekuschelt hat und dann neben mir geschlafen hat.

"Zayn wir sollten uns einen Platz zum schlafen suchen!", murmelte Grace müde und gähnte ausgiebig.

"Ja mein kleiner Engel!", hauchte ich und lief mit ihr schnell von den Puppen fort.

Meinen Arm legte ich um ihre Schulter und fuhr mit meinen Händen durch ihre Haare.

Grace fing wieder an zu gähnen und wurde langsamer, ihr Augen fielen bei jedem Schritt fast zu und sie versuchte sie krampfhaft offen zu halten.

Wortlos blieb ich stehen.

Grace schaute mich aus müden Augen fragend an und ich hob sie mich einem Ruck an ihren Hüften hoch, sodass sie ihre Beine um meinen Bauch schlingen musste.

"Zayn!", quietschte sie leise auf und klammerte sich an mir fest.

"Alles ist gut mein Engel, schlaf!", hauchte ich und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange.

"Danke Zayn!", murmelte Grace und schloss ihre Augen, während ich mich wieder in Bewegung setzte.

Unglaublich schnell verlangsamte sich ihre Atmung und ich suchte uns einen geeigneten Schlafplatz, den ich glücklicherweise unter einer kleinen Trauerweide fand.

Ich liebe diese Bäume, mit ihren langen schmalen Ästen, wie sie im Wind wehen und einem Schutz bieten, wenn man in mitten all dieser stehen.

Schnell kämpfte ich mich zwischen den Ästen entlang und legte Grace vorsichtig auf den mit Moos und Gras bedeckten Boden.

Dieser Baum erinnerte mich an den Disney Film Pocahontas, die Trauerweide als Großmutter Weide.

Ich fing bei meinen Gedanken an zu schmunzeln, legte mich zu Grace und hauchte ihr einen kleinen Gute-Nacht-Kuss auf die Lippen.

Psychiatrie (Zayn Malik)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt