*Grace Sicht*
Schweiß gebadet schrack ich hoch und schlug meine Augen auf.
Meine Sicht war verschwommen, ich fühlte mich vollkommen benebelt und so legte ich mich wieder zurück.
Neben mir vernahm ich Zayns regelmäßiges Atmen, zumal er auch meine Hand während des schlafens hielt.
Mein verschwommender Blick geriet an mir herunter und ich fing an zu kichern.
Warum krabbelten braune Kekse und Rosinen über meinen Körper und warum bewegten sich Salzstangen in Schlangen-förmigen Bewegungen über mich?
Meine Sicht wurde langsam klarer und aus meinem Kichern wurde ein schreien.
Es waren keine Kekse, Rosinen und Salzstangen.
Das waren Kakerlaken, Spinnen, Schlangen und zur Krönung noch Fliegen, wie ich Fliegen doch hasse! Sie wollen alle immer in meine Ohren krabbeln.
Schreiend sprang ich auf und schüttelte mich wie ein nasser Hund.
"Geht von mir herunter!", kreischte ich vollkommen angeekelt, bis mich eine Hand an meinem linken Bein zusammen zucken ließ.
Geschockt schaute ich nach unten, in die ermüdeten Augen von Zayn.
"Engel, beruhige dich!", hauchte Zayn müde und stand langsam auf.
"Was ist denn los Grace?", fragte er mich mit rauer Stimme und nahm mich vorsichtig in den Arm.
"Da waren Fliegen!", murmelte ich aufgebracht und versuchte meinen Tränenfluss zu unterdrücken.
Wo die Dinger schon alles waren, wo sie hin fliegen und alleine ihr Aussehen bereiten mir mehr Albträume als jeder guter Horrorfilm.
Wie sie versuchen in die Nasen der Menschen zu fliegen, am besten noch um dort Eier zu legen, einfach nur ekelhaft!
"Leg dich wieder mit mir hin!", murmelte Zayn und strich mir meine vergossenen Tränen aus dem Gesicht. Ich schniefte einmal und ließ mich von Zayn auf seinen liegenden Körper ziehen.
"Ich hoffe ich bin nicht zu schwer, ich will dir nicht weh tun!", flüsterte ich leise.
Vielleicht flüsterte ich, weil ich Angst hatte die Fliegen könnten mich hören.
"Alles in Ordnung! Warum hast du so Angst vor Fliegen?", fragte Zayn leise und ich schluckte schwer.
Seine Hand drückte meinen Kopf sanft auf seine Brust und sein Daumen strich über meine Wange.
"Ich habe nicht so gute Erfahrungen mit Fliegen.", murmelte ich und mir war, als würde alles wieder vor meinen Augen eingeleuchtet werden.
"Erzähl es mir!", flüsterte Zayn und ich überlegte kurz.
Wenn ich es Zayn erzähle, hält er mich bestimmt für verrückt.
"Man muss über so was reden mein Engel, ich zum Beispiel habe Angst vor Puppen, ein Freund von mir hat panische Angst vor Löffeln!", murmelte Zayn und hauchte mir damit ein klein wenig Mut zu.
"Ich habe im Sommer immer das Problem, Fliegen wollen in meine Nasen und Ohrlöcher. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich damals mit meinen Freundinnen in der Pause auf einer Bank saß und schreiend von dieser herunter gefallen bin, weil eine Fliege in meine Augen wollte, es nicht geschafft hat und danach durch meine Nase wollte. Sie hatte ihren ekelhaften haarigen Körper fast ganz in meiner Nase versenkt!", murmelte ich und brachte Zayn zum schmunzeln.
Beleidigt schaute ich zu ihm hoch.
"Das ist nicht lustig, Fliegen sind abartig!", stellte ich zickig klar und entlockte Zayn ein raues auflachen.
"Ich lache doch gar nicht über deine Angst vor Fliegen, ich lache über deine Wortwahl. Sie hatte ihren ekelhaften haarigen Körper fast ganz in meiner Nase versenkt!", lachte der schwarz Haarige freudig heraus und ich musste auch leicht lachen, wie sehr er sich darüber freuen kann.
"Warum hast du Angst vor Puppen?", wollte ich leise wissen.
"Verschiedene Gründe! Ein Hauptgrund ist, dass meine Oma die Teile früher gesammelt hat. Immer wenn wir sie besucht haben, wurde ich von den seelenlosen Kreaturen angestarrt. Mittlerweile habe ich immer Albträume, wenn ich krank bin in denen Puppen versuchen mich auf allen Wegen umzubringen!", murmelte Zayn und fixierte einen Punkt an dem Baum unter dem wir lagen.
Bemitleident schaute ich zu ihm hoch.
Jeder Mensch hat vor etwas Angst, es ist nur die Frage wovor.
Vorsichtig drehte ich mich auf den Rücken.
Ich hoffe es wird Zayn unter mir nicht als so unangenehm, ich lag schließlich komplett auf seinem Körper drauf.
Mein Blick geriet an die Decke, zwischen den Zweigen hindurch und mir blieb der Atem für einen Moment quer im Hals stecken.
"Wow!", hauchte ich.
Zayns warmer Atem strich meinen Hals und ich spürte wie er an mir vorbei schaute.
Auch er brachte nur ein knappes 'Wow!' heraus.
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Psychiatrie (Zayn Malik)
HorrorKalte Seelen, die fast jegliche Hoffnung verloren hatten, am liebsten nur aus ihrem Körper fliehen würden, um in eine schöne Traumwelt zu geraten