33 - Die Risiken von Heldentaten

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Anmerkung der Autorin: Ich habe in über 20 Jahren des Schreibens noch nie ein Kapitel geschrieben, das zu gleichen Teilen so urkomisch aber auch so dramatisch war wie dieses hier.

*

Der berüchtigte Auror Draco Malfoy war in seine Klientin verliebt.

Nichts war unter Kontrolle und nichts war in Ordnung.

Diese erschütternde Erkenntnis machte die Dinge an gleich zwei Fronten unvertretbar, weshalb Draco am nächsten Morgen auch mit zwei neuen Zielen aus dem Bett stieg. Beide erfüllten ihn auf unterschiedliche Art und Weise mit Grauen.

Erstens - da das Etwas nicht mehr länger verdrängbar, in einer Balance oder anderweitig unter Kontrolle zu bekommen war, würde er mit Tonks sprechen und offiziell von dem Granger-Job zurücktreten.

Zweitens - nachdem er sich von den Fesseln ihrer beruflichen Beziehung befreit hatte, würde er Granger aufsuchen und ihr seine gequälte Seele offenbaren.

Für den Fall, dass das ebenfalls gut lief, hatte er insgeheim noch ein vages, tertiäres Ziel formuliert - er würde sie bis zur Besinnungslosigkeit knutschen. (Und sie ebenfalls bis zur Besinnungslosigkeit vögeln. Aber zuerst das Knutschen. Er war immerhin ein Gentleman.)

Draco betrat an diesem Morgen (nun, eher Vormittag) das Büro und traf dort auf Potter, der sich gerade darauf vorbereitete, der Abteilung ein WTF-Update zu geben. Er fragte Tonks, ob er nach dem Meeting mit ihr sprechen könne. Sie fixierte ihn mit einem fragenden Blick, nickte aber und bedeutete ihm dann, sich zu setzen – Potter wolle gleich beginnen.

Während Potter die begrenzten Erfolge der WTF der letzten Woche aufzählte, ging Draco gedanklich die Rede durch, die er für sein Gespräch mit Tonks vorbereitet hatte.

Er würde ihr sagen, dass er ihr früheres Angebot, den Granger-Job aufzugeben, nun doch annehmen wollte. Er würde zwar darauf bestehen, dass Granger den Ring behielt, würde aber darum bitten, sich selbst in jeglicher offiziellen Hinsicht von der Aufgabe zurückziehen zu dürfen. Dann würde er durchblicken lassen, dass Granger dennoch im Manor bleiben sollte, da es nun einmal nach wie vor der sicherste Aufenthaltsort für sie war. Es war Tonks durchaus zuzutrauen, dass sie die Sinnhaftigkeit seines Rücktritts in ausgerechnet dieser kritischen Phase anzweifeln würde. Und falls sie das wirklich tat, würde er cool bleiben.

Es ist gar nichts, Tonks, wirklich. Nur ein kleines Problem. Kaum der Rede wert. Welches Problem? Oh. Nur, dass ich in Hermine Granger verliebt bin, weißt du? Wahrscheinlich bereits seit ein paar Monaten. Und deswegen nun prächtige Höllenqualen leide.

Hatte Tonks eigentlich einen Mülleimer in ihrem Büro? Nur für den Fall, dass er sich übergeben musste...

Potter und Weasley präsentierten jetzt Fahndungsfotos von mutmaßlichen Rudelmitgliedern. Draco schlotterten die Knie. Es wäre wirklich wunderbar, wenn sie sich damit ein wenig beeilen würden, damit er dieses abscheuliche Geständnis loswerden und sich danach an einen dunklen und einsamen Ort zurückziehen konnte, um wie ein Tier zu sterben.

Plötzlich erwachte der Ring an seinem Finger zum Leben. Grangers Herzfrequenz erreichte einen neuen Höhepunkt und eine Welle der Panik hallte durch den Ring wider. Dann spürte er das Brennen des Notsignals.

Alle starrten Draco an, der mit dem Zauberstab im Anschlag auf die Füße gesprungen war.

„Granger", keuchte er.

Sie erhoben sich alle: Tonks, Potter, Weasley, Humphreys, Buckley, Brimble.

"Was ist los? Wo ist sie? Was ist passiert?"

Draco Malfoy and the Mortifying Ordeal of Being in Love (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt