32 - Ein pädagogischer Austausch

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Im kleinsten Salon des Manors erwartete sie ein munter knisterndes Feuer. Die Vorhänge waren zugezogen und verbargen den Himmel, der sich allmählich verdunkelte. Henriette legte eine kleine Goûter mit Käsewürfeln, Tapenade und winzigen Quiches Lorraines aus.

Sie entledigten sich ihrer Winterkleidung. Draco ließ sich in Hemd und Hosenträgern in einem der Sessel nieder. Granger hingegen warf sich auf eines der Sofas, faltete ihre Hände auf der Brust und lächelte an die Decke.

Ihre Begeisterung war ansteckend. Auch Draco empfand eine tiefe Freude – für die Zaubererwelt insgesamt, aber auch für sie persönlich, weil sie nach so viel Mühe etwas so Bedeutendes erreicht hatte. Die Monate waren lang, die Gefahren zahlreich, die Anlässe zum Aufgeben quasi endlos gewesen. Aber sie hatte nicht aufgegeben. Sie hatte sich durchgesetzt. Sie war losgezogen und siegreich gewesen. Er strotzte vor Bewunderung.

Um diese starke Emotion auszudrücken, ließ Draco kurzerhand einen Käsewürfel über Grangers Gesicht schweben.

„Kann ich Ihnen helfen?", fragte Granger den Käse.

„Du hast noch nichts gegessen. Henriette wird verärgert sein."

Nun versuchte er, den Käsewürfel in ihren Mund zu befördern. Der Käse stieß gegen ihre Nase und ihr Kinn. Granger wischte ihn beiseite. Draco hätte gerne angedeutet, dass er durchaus besser darin war, mit anderen Dingen auf Münder zu zielen.

Granger setzte sich auf und ließ ein paar Cracker zu sich sausen. Es war das erste Mal seit langem, dass sie zusammen aßen. Draco beobachtete, wie sie mit ihren üblichen, kleinen Bissen an einer der Quiches Lorraines knabberte.

„Was?", seufzte Granger.

„Du isst wie ein Minimuff."

Granger wirkte provoziert. Dann schniefte sie. „Ich würde dich jetzt auch gerne mit irgendeinem Tierwesen vergleichen, aber ich muss wohl fair bleiben. Und schlechte Tischmanieren gehören tatsächlich nicht zu deinen Fehlern."

Draco fühlte sich sowohl geschmeichelt als auch angegriffen. „Meinen Fehlern? Plural?"

Granger setzte einen ähnlich beleidigten Gesichtsausdruck auf.

"Was habe ich getan?", schnaubte Draco ratlos. „Oder was habe ich nicht getan?"

„Nur ein weiteres gebrochenes Versprechen", erklärte Granger so leichthin, wie man es tun würde, wenn das eigene Vertrauen in die Männerwelt wieder einmal von Draco Malfoy höchstpersönlich ausgelöscht worden war.

„Oh, wir machen das schon wieder, ja?"

„Ja."

„Welches Versprechen denn?"

„Du hast mir den Caeli-Präsidium nicht beigebracht."

Draco war pikiert. „Du hast mir die Dinge, die du mir beibringen solltest, auch nicht beigebracht."

Granger unterdrückte ein Lächeln. „Ich nehme an, wir waren wohl beide ein wenig beschäftigt."

"Ein wenig."

"Hast du heute Abend denn schon etwas vor?", wollte Granger wissen.

„Du wolltest doch einfach nichts tun?!"

„Ich weiß."

„Das Erlernen meines komplexesten Schutzzaubers ist nicht nichts."

„Erlaube mir diese Extravaganz."

„Na schön. Aber dann wirst du mir diesen Runenbefehl beibringen."

Granger sprang auf und sah eifrig aus. „Alles klar."

Draco Malfoy and the Mortifying Ordeal of Being in Love (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt