Kapitel 04

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Kapitel 04

Ganz langsam stand Paul auf

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Ganz langsam stand Paul auf. Trat zu Alex, der sich in den kleinen Bereich zwischen Küche und Wohnraum geflüchtet hatte, und suchte seinen Blick. „Was ist los?" „Nichts ... Es ist kindisch. Vergiss es einfach." „Ich würde es aber gerne wissen", sagte Paul sanft und berührte Alexanders Ellenbogen. Als hätte er sich verbrannt, zuckte der Schwarzhaarige zusammen, schüttelte den Kopf und lachte bitter.

„Ich denke nicht", erwiderte Alexander, bevor er wieder zum Sofa zurückging. Paul runzelte irritiert die Stirn, dann beobachtete er sein Gegenüber und wartete, bis dieser sich zurücklehnte und die Beine übereinanderschlug. Ganz kurz bemerkte er, wie die blauen Augen ihn musterten, bevor Alex den Blick wieder senkte und schließlich die Schultern zuckte.

„Hast du eigentlich noch Kontakt mit jemanden aus der Schule?", fragte Alex nach ein paar Augenblicken, in denen beide in ein unangenehmes Schweigen versunken waren. „Nur mit Tanja und Manuela. Die beiden sind jetzt übrigens ein Paar." Ein kurzes überraschtes Lachen entwich Alex, der amüsiert die Lippen schürzte. „Warst du nicht mal mit Tanja zusammen?" „Für vier Wochen ..." Paul lachte. „War irgendwie so ein Try-and-Error-Ding ... Mehr wie knutschen ist da nicht gelaufen. Wie auch ..." „Hm? Na, so schlecht wirds wohl nicht gewesen sein, dass sie danach das Ufer gewechselt hat." „Ne." Paul lachte nun wirklich amüsiert. „Wir haben gemerkt, dass wir beide eher auf das gleiche Geschlecht stehen." „Oh ..."

Für einen kurzen Moment schoss ein regelrechter Blitz durch Alexanders sonst so brillantes Hirn. Konnte das wirklich möglich sein? War sein Schwarm aus Teenagertagen womöglich wirklich schwul? Und wenn ja, wie sollte er jetzt damit umgehen? Für Alex war immer klar gewesen, dass Paul unerreichbar war, und dass all seine feuchten Träume eben genau das für immer bleiben würden. Teenagerfantasien.

Wie sollte er denn mit der Möglichkeit umgehen, dass Paul nun zwar nicht aufgrund seiner Sexualität, aber aufgrund ... Ein kaum hörbares Seufzen entwich Alexander. Einmal Nerd, immer Nerd ... Damit musste er sich wohl abfinden.

Zaghaft berührte Paul Alexander an der Schulter, bis dieser ihn ansah. Fixierte dann seinen Blick. Diese wunderschönen blauen Augen, die gerade so traurig dreinschauten. Wie konnte er sie damals nicht wahrgenommen haben? „Was geht dir gerade durch den Kopf? Bitte sag es mir", bat Paul leise. Alex seufzte, löste den Blickkontakt und schüttelte wieder leicht den Kopf.

Paul nahm all seinen Mut zusammen, musst es einfach probieren. Er hob seine Hand und legte sie behutsam an Alexanders Wange. Keuchend schoss dessen Blick wieder in Pauls Augen. In diesen sah Alex so viel Gefühl. Konnte es wirklich wahr sein ...? Alex riskierte es und lehnte sich in diese Berührung. Als Pauls Daumen anfing, seine Haut zu streicheln, schloss Alex seine Augen und seufzte leise auf. Kurz darauf spürte er Pauls Atem in seinem Gesicht.

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