Gibt das Leben zweite Chancen?
Diese Frage stellt sich Alexander, als er seinem Schulschwarm Paul unerwartet wieder begegnet. Kann er ihn dieses Mal für sich gewinnen? Oder wird Alexanders Vergangenheit den beiden im Weg stehen?
Kleine Sweet Feel Go...
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Etwa ein Jahr später hatten Paul und Alexander es geschafft. Ihr Studium lief gut und mit ihren zwei Studentenjobs und etwas Unterstützung hatten sie genug Geld zusammen, um eine kleine Wohnung in der Nähe der Universität zu finanzieren. Alexanders Ein-Zimmer-Wohnung war für zwei Leute einfach zu klein, auch wenn die beiden außer Bett, Bad und Küche wenig brauchten.
Sie wollten den nächsten Schritt wagen. Vor drei Wochen hatten sie den Mietvertrag unterschrieben und schafften nun Karton für Karton in ihr neues, gemeinsames Reich. „Ok, das war der letzte Karton von mir", ächzte Paul, drückte seinen schmerzenden Rücken durch und grinste schließlich, als er sah, wie Alex seufzend den Kopf an die Wand lehnte.
Er hatte die letzten zwei Stunden damit zugebracht, einen Ikea-Schrank zusammenzubauen. Zusammen stellten sie die Wohnwand ins Wohnzimmer und nickten sich schließlich erleichtert zu. „So langsam sieht es nach Wohnung aus, hm?" „Jap!" Alex ließ sich auf die riesige Sitzlandschaft fallen und zog den überraschten Paul gleich mit sich. Eine liebevolle Balgerei entstand, doch nicht für lange. Bereits wenige Minuten später lag Paul bereits wieder auf Alexanders Körper, küsste den Schwarzhaarigen innig und legte schließlich den Kopf aus dessen Brust ab.
Seit der Liebeserklärung auf dem ehemaligen Schulhof der beiden hatte sich in Alexander etwas gelöst. Als hätte der Kuss einen Kreis geschlossen und die alten Ängste endgültig tief im Bewusstsein versiegelt. Er war nun wesentlich selbstbewusster und auch sicherer, was seine Beziehung zu Paul betraf. Eine Beziehung, die er nun ebenfalls auf eine Basis bringen wollte, die er niemals erhofft hatte zu erreichen.
Der Geruch von frischem Holz, Wandfarbe und neuen Möbeln hatte etwas ganz Spezielles an sich. Alex kuschelte sich an Paul, der noch immer amüsiert über die Tatsache war, dass sie das Palettenbett wirklich behalten hatten. Die Erklärung war so logisch wie simpel. Es quietschte nicht, konnte größenmäßig angepasst werden und es war jederzeit ersetzbar. Außerdem hatte Alexanders Argument, das er diesbezüglich erwähnt hatte, sowieso alles andere übertrumpft: Es war ihr Bett. So hatten sie lediglich die Matratzen und die Bettwäsche ausgetauscht.
„Alles ok? Du bist so ..." „Ich bin ok", sagte Alex lächelnd und genoss die massierenden Finger in seinen Haaren. „Nur ein bisschen nervös ..." „Nervös?" Paul lachte leise und schüttelte kurz den Kopf. „Weshalb bist du nervös? Doch wohl nicht, weil wir jetzt zusammenziehen, oder? Ich mein ..." „Ne." Lachend schüttelte Alex den Kopf. Immerhin wohnten sie ja praktisch seit einem Jahr schon mehr oder weniger in Alex' Wohnung zusammen.
„Deshalb." Sich etwas aufrichtend, griff Alex zwischen die Paletten und legte Paul ein kleines Kästchen auf den Bauch. Irritiert setzte sich der Blonde auf, nahm das Kästchen in die Hand und sah sein Gegenüber fragend an. „Da ist jetzt aber kein Schwangerschaftstest drin, oder?" „Idiot." Lachend schüttelte Alex den Kopf und deutete Paul an, es einfach zu öffnen.
Mit einem leicht irritierten und doch amüsierten Lächeln auf den Lippen öffnete Paul das viereckige Ding in seiner Hand und schnappte anschließend nach Luft. Im Inneren befanden sich zwei einfache silberne Ringe. „Was ...?" „Mehr war erst mal nicht drin. Aber ... Na ja, ich dachte ... Paul, du ... Ich liebe dich. Und ... Na ja ... Es gibt niemand anderen, den ich so sehr liebe wie dich. Ich meine, was ich sagen will, ist ... Diese Ringe sollen ein Versprechen sein. Ein ... Ein Symbol für vielleicht mehr, für ..." „... sowas wie eine Ehe?" „Vielleicht, eines Tages ... Wenn du willst?"
Pauls hörbares Schlucken war für ein paar unglaublich lange Sekunden das einzige Geräusch im Raum, bevor der Blonde einen der Ringe aus dem Kästchen nahm und Alexanders Hand nahm. Ganz vorsichtig schob er den Ring auf dessen Finger, küsste ihn und sah Alex lange in die Augen. „Eines Tages ... Nicht heute, nicht morgen ... Aber wenn ich das jemals zu einem Menschen sagen werde, dann zu dir. Ja ... Ja, ich will dich zu meinem Mann."
Damit griff Alex den zweiten Ring, führte ihn über Pauls Ringfinger und verschränkte ihre Hände miteinander. Ohne den Blick von Pauls Augen zu nehmen, hob Alexander ihre Hände an, legte seine Lippen darauf und lächelte. Die Zukunft konnte beginnen.