Der Anfang vom Ende

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„Dalius", sagte die große, dürre Gestalt Voldemorts gedehnt und Bellatrix Lestrange, die neben ihm auf dem Boden kniete, kicherte. „Gesell dich doch zu uns."
Felix stand immer noch gegen die Tür gepresst. Er musste etwas tun! Irgendetwas!
Doch weder fand er eine Möglichkeit, den Raum zu verlassen, um Hilfe zu holen, noch brachte er seinen Arm dazu, den Zauberstab zu heben.

Ein Zauberstabwink Voldemorts riss ihn dagegen nach vorne. Er schlitterte genau auf Harry zu, welcher in der Nähe des Brunnens (die goldenen Statuen waren allesamt zerstört) stand. Schwankend stoppte er neben ihm.
Sobald er seine Balance wiedererlangt hatte, richtete er seinen Zauberstab auf Voldemort. Er hatte seinen Körper, abgesehen von dem Schmerz seiner Rippen, seinem Herzschlag und dem Rauschen in seinem Hinterkopf, wieder völlig unter Kontrolle.

„Bella", sagte der dunkle Lord gedehnt. „Du wirst diesem jungen Mann nun den Zauberstab abnehmen und mit ihm gehen. Sollte er sich wehren, zeigst du ihm, was es bedeutet, sich gegen meinen Willen zu stellen. Ich werde mich um ihn kümmern, sobald..."
„Nein! Warten Sie!", stieß Felix hervor.
Er war blass geworden und glaubte, keine Luft mehr zu bekommen. Aber darauf konnte er jetzt nicht achten. Er musste den Zauberer von seinem Vorhaben und von Harry ablenken. Irgendwie...musste er Zeit schinden. Fieberhaft dachte er nach.
„Ich...ich...was tun Sie hier? Ich habe gehört, dass Sie..." Er schluckte. „...dass...Ihre Todesser erledigen doch alles für Sie. Wa...warum sind Sie hier?"
Bellatrix zischte und hob ihren Arm ebenfalls, doch sofort gebot ihr Herr ihr Einhalt.

Bei Felix' Eintreten hatte er seinen Zauberstab drohend auf Harry gerichtet, doch nun schenkte er ihm seine gesamte Aufmerksamkeit.
„Das interessiert dich so brennend?", flüsterte er und Felix wich einen Schritt zurück. „Wohlan. Ich bin eigens für den ehrwürdigen Harry Potter und seine Unvernunft hierhergekommen."
Falsches Thema. Ganz falsches Thema.
„Ich...ich habe mich nur gewundert, weil...sollten die Todesser nicht..." Scheiße. „Sie erschienen nicht besonders glücklich, Ihre Befehle auszuführen. Sie...sie sind sogar geflohen, als die Mitglieder des Ordens kamen."
Sein Gegenüber lächelte. Bei diesem Anblick drehte sich dem Gryffindor der Magen um.
„Vielleicht möchtest du mir ja heute Abend davon berichten - Dalius. Bella..."
„Nein, bitte! Nicht!"
„Nicht?", fragte der dunkle Lord langsam und neigte seinen Kopf zur Seite. „Was, nicht?"

Verzweifelt nahm Felix wahr, wie seine Knie angefangen hatten zu zittern. Er fand es plötzlich viel zu anstrengend stehenzubleiben. Er wollte sich nicht ausmalen, was dieser Mann tun könnte und würde, sollte ihm die Geduld ausgehen.
Tun Sie nichts, hätte er am liebsten gefleht. Tun Sie mir nicht weh. Bitte nicht.
Felix hatte eine wahnsinnige Angst. So sehr, dass ihm nicht einmal einfallen wollte, wie sie - Harry und er - dieser Situation entkommen sollten. Ein zweites Mal konnte das einfach nicht funktionieren.
„La...lassen Sie uns bitte einfach...einfach in Frieden", brachte er jedoch über die Lippen. Er ging noch einen Schritt zurück und stieß gegen Harry. „We...wenigstens..." Er holte tief Luft. „Tun Sie wenigstens ihm nichts, er...er ist erst...er ist ein Kind!"

Voldemort musterte Felix.
„Du siehst müde aus", bemerkte er dann, ohne auf sein Gesagtes einzugehen. „Fast krank, möchte man meinen."
Seine Miene blieb dabei unergründlich. Nur ein kaum wahrnehmbares Glitzern lag in seinen Augen. Aber der Junge konnte unmöglich noch weiter zurückweichen. Jede seiner Bewegungen wurde mit spürbar wachsender Missbilligung beobachtet und schon allein das aufrechte Stehenbleiben, erforderte seine ganze Kraft.
„Hat der große Albus Dumbledore dir inzwischen alles erzählt oder gibt es immer noch offene Stellen?", fragte Voldemort. „Was tut er, um dir zu helfen?"
Felix hob sein Kinn. Angst. Ungeheuerliche Angst. Er schluckte.
„Nur falls...falls Sie es noch nicht gehört haben", sagte er mit zitternder Stimme. „Ich bin...nicht das, was Sie so sehr wollen. Ich kann diese...diese sowieso schon schwache Magie nicht einmal kontrollieren. Vom...vom Benutzen ganz zu schweigen. Ich...ich kann es nicht. Ich kann es...wirklich nicht."
Zeit schinden. Zeit schinden und ablenken. Wenn nur endlich einer der Ordensmitglieder kommen würde. Nie zuvor hatte er sich so sehr gewünscht, Malcom zu sehen. Am liebsten wäre er an Ort und Stelle wieder in Tränen ausgebrochen. Es tat immer noch so weh und war gleichzeitig so unfassbar. Es konnte einfach nicht wahr sein - und doch...

Der Erbe des Prinzen - Die Entscheidung [Teil I]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt