⁶ MONTAG, 11:05 Uhr

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Ostermontag

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Ostermontag. In fast jedem Laden hängt irgendein Hase oder Küken mit einem Korb voller Eier.
In wenigen Stunden ist alles wieder abgenommen. Und das wiederholt sich jedes verkackte Jahr. Jedes. Jahr.

       Mit den Kopfhörern auf dem Schädel laufe ich Hände in die Jackentasche geschoben die U-Bahnstation am Alexanderplatz wieder nach unten.

        Berlin ist riesige. Eine Millionenstadt und konstant in Bewegung. Es ist eigentlich sehr unvorstellbar ein bekanntes Gesicht zu sehen.
»Fuck.«, stoße ich zischend aus. Fluchend drehe ich mich in der durch die Erde rasende Bahn um, umgreife die Stange zum Festhalten erneut und schließe betend die Augen.
Ein Tippen gegen meine Schulter.

»Ey, Tildie
Chris hat ein breites Grinsen auf den Lippen, bevor er sich mir gegenüber anlehnt und offensichtlich ein Gespräch aufbauen will.
Unterdrückt gebe ich ein Seufzen von mir, dann landen die Kopfhörer um meinen Hals.
»Du warst ganz schön schnell von der Party verschwunden.«
»Lass den Smalltalk. Wir wissen beide, dass du alles weißt.«

Chris zuckt mit den Schultern. »Er versucht sich fast täglich bei dir zu melden.«
»Ich will aber nicht mit ihm reden.«

Über das Wochenende hinweg wurde mir plötzlich klar, dass ich überhaupt nichts von Hendrik will. Mich selbst belügen brauche ich also nicht mehr.

»Ey, aber... Er denkt voll oft daran.«
»Ich versuche es zu verdrängen.«
»Man, ist doch kein Problem. Ist nicht so, dass er dich abgrundtief scheiße findet oder so.«, brummt Chris. An der Station lassen wir die Personen aussteigen, wobei ich sehr gehofft hatte, dass mein Gesprächspartner ebenfalls verschwindet.

»Es ist mir einfach peinlich okay?«
»Rede einfach mit ihm.«
Leider sehe ich nun doch neugierig zu dem Blondschopf auf. »Weißt du, was er mir sagen will?«
Chris zuckt mit den Schultern und verzieht gespielt ahnungslos das Gesicht. Selbst verraten.

»Wie gesagt, rede mit ihm.«
Will ich eigentlich überhaupt nicht, aber...
Mal sehen.

MELANCHOLIE ᵈʳᵘᶜᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt