Kapitel 34

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Wir standen alle um den Teleportationspunkt in Mondstadt City herum. Die nächste Prüfung war angebrochen und dieses Mal lag unsere Aufgabe darin, einen Ley-Linien Monolithen zu beschützen. Da es davon in ganz Teyvat welche gab und jede Gruppe einen bestimmten Monolithen zugewiesen bekommen hat, war teleportieren erlaubt. 

Die Aufgabe war in einer Gruppe aus fünf Leuten zu bewältigen und da war nun ein mehr oder weniger eingespieltes Team waren, bestand meine Gruppe aus mir, Albedo, Keith, Tia und Chiyo. Es machte mich in gewisser Weisse froh, Tia mal wieder zu sehen. Sie war immer sehr verschlossen und sie wirkte mir eher wie ein Einezlgänger. Aber es erfreute mich, wieder mit ihr zu kämpfen. Das letzte Mal hatte ich sie ja nicht wirklich kämpfen gesehen und es interessierte mich, wie sie vorging. Auch heute trug sie ihren großen geschwungenen Bogen wieder um ihren Körper. Ihre rote Pyro Vision befand sich, wie damals auch, als Fußband an ihrem Fußgelenk. Einmal mehr waren ihre schwarzen langen Haare, die sie zu kleinen Zöpfen geflochten hatte, zu einem Zopf zusammen gebunden und ihre Kleidung bildete erneut ein breites Band, diesmal in cremefarben, welches sie sich an den richtigen Stellen um ihre braune Haut gebunden hatte. Sie lief barfuß. 

Wir als Gruppe hatten den Ley-Linien Monolithen auf der kleinen Insel zwischen Qingce-Dorf und Aozang-Berg zugewiesen bekommen, wo wir uns auch materialisierten, als wir uns aus Mondstadt City heraus teleportierten. Unweit des Teleportationspunktes befand sich bereits der Monolith und wir setzen uns als Gruppe in Bewegung, um zu dem seltsamen Monolith zu gelangen. 

Bis heute wusste keiner genau, was diese Monolithen eigentlich waren. was man aber wusste war, dass sich um den Monolithen ein Schutz bildete, der sich aber nach gewisser Zeit auflöste und neu gebildet werden musste. In dieser Zeit gab der Monolith eine gewisse Energy ab, die Monster anzog, so wie Mücken vom Licht angezogen wurden. Egal welche Monster, sie tendierten alle dazu, die Monolithen anzugreifen. Und bis der Monolith seinen Schutz neu gebildet hatte, musste er vor den Monstern beschützt werden. und das war unsere Aufgabe.

Sobald wir den Monolithen erreicht hatten, erhob Keith das Wort. "Ich würde sagen, wir positionieren uns in einem Kreis um den Monolithen, mit dem Rücken zu dem Stein. Wenn möglich, verlässt keiner seine Position", fing er an und alle nickten zustimmend. 

"Ich werde zuerst die Fässer mit dem Sprengstoff zum explodieren bringen. Damit können wir aus jeder Seite die erste Welle der Monster aufhalten. Danach müssen wir sie so bekämpfen", meldete sich Tia zu Wort und ich blinzelte etwas überrascht, weil ich sie noch nie so viel hatte reden hören. Dann betrachtete ich jedoch die Umgebung des Monolithen und erst jetzt fielen mir die kleinen Fässer auf, die in einiger Entfernung um den Monolithen platziert worden waren. Vermutlich sollten sie uns ein bisschen helfen. 

"Leider wird uns der Sprengstoff nur bei der Explosion selbst helfen, bei dem Wetter wird das Gras kein Feuer fangen", fügte Keith an und erhielt erneut zustimmendes Nicken. Der Blauhaarige hatte Recht. Der Himmel war heute von trübem Grau und von dicken Wolken verhangen, die schon den ganzen Morgen einen Nieselregen über Mondstadt schickten, der sich unter die Klamotten fraß. Das Gras war viel zu nass um zu brennen. 

Also nahmen wir alle unsere Positionen um den Monolithen ein. Links neben mir befand sich Tia, die ihren Boden nun fest in der Hand hielt und den ersten Pfeil spannte. Rechts neben mir hatte sich Albedo positioniert, derwie immer sehr gelassen aussah, aber dennoch hatte er sein Schwert fest im Griff. Dann warf ich einen Blick hinter mich und in dem Moment begann sich das Schutzschild des Monolithen aufzulösen. Es dauerte nicht einmal eine Minute, bis die ersten Monster von der Energie des Monolithen angezogen wurden. 

Zuerst kamen sie aus der Richtung links hinter mir, da wo Chiyo stand und Ich rief: "Tia hier!"

Tia schwenkte ihren gespannten Bogen in die Richtung, aus der die Monster kamen und Chiyo duckte sich. Tia passte den Moment perfekt ab und schoss dann ihren Pfeil mitten in die Sprengladung. Es gab eine laute Explosion, von der meine Ohren klingelten und die ersten Hilichurls wurden zerfetzt. 

Als nächstes passierte genau das Gleiche aus Keiths Richtung und auch hier passte Tia den Moment perfekt ab, ebenso aus der Richtung, wo ich und Albedo standen. Dann waren alle Sprengladungen hoch gegangen und ich hatte ein leichtes Fiepen im Ohr, von den Explosionen. Die nächste Welle an Monstern mussten wir so bekämpfen. Wie automatisch rückten wir alle ein Stück nach vorn, nur Tia blieb hinten um die Monster, die durch unsere Abwehr brachen, zu erschießen. 

Kurz bevor der erste Hilichurl mich angriff, atmete ich tief durch, sammelte mich und schloss kurz die Augen und dann hörte ich auf zu denken und passte mich dem Fluss meines Körpers an. Es passierte wie automatisch. Ich war bei weitem nicht so schnell wie Chiyo oder so stark und ausgeglichen wie Albedo, aber es funktionierte mehr oder weniger. Ich konnte nicht jede Technik anwenden, die ich bereits gelernt hatte, aber es funktionierte zum Teil. Ich achtete auf meine Umgebung und passte auf, wo ich hintrat, denn das nasse Gras war rutschig. Und ich ließ mich von dem Fluss leiten und sah die Lücken zwischen den Hilichurls, in denen ich mit fließenden Bewegungen dazwischen trat. Chiyos tanzender Stil funktionierte schon deutlich besser als am Anfang, denn die anderenn beiden Tage, die wir noch frei gehabt hatten, hatte ich ausschließlich mit trainieren zugebracht und langsam spürte ich einen Fortschritt, allerdings war der Muskelkater, den ich davon getragen hatte, ein kleines Hindernis, doch ich ignorierte ihn so gut ich konnte. Ich war bei weitem noch nicht perfekt, aber ich konnte allmählich auf das Gelernte im Kampf zugreifen. 

Und so hieb und stach ich nach den Monstern, die auf mich zukamen und erledigte allesamt. Es waren so viele, dass ich überhaupt nicht mitbekam, wie vielen Monstern ich eigentlich das Ende bereitete, doch es spielte sowieso keine Rolle. Auf Albedos und meiner Seite sah es gut aus, unsere Formation war noch nicht durchbrochen wurden. Wie es bei den anderen aussah, wusste ich nicht. Ich bekam lediglich mit, dass Tia anscheinend in jede Richtung ihren Teil beitrug, denn auch neben meinem Kopf flogen ab und zu Pfeile vorbei, die jedes Mal perfekt ihr Ziel in den Kopf trafen. 

Ich war mittlerweile so auf den Kampf fokussiert, dass ich nicht besonders viel andere Sachen mitbekam, doch dann war es plötzlich einfach vorbei. Die letzten Monster wurden bekämpft und dann kamen keine mehr. Als ich mich zu dem Monolithen herum gedreht hatte, erkannte ich, dass er einen neuen Schutz gebildet hatte. Es hatte höchsten zwanzig Minuten gedauert und dennoch war ich völlig außer Atem. Um mich herum befand sich ein Feld aus Leichen und ich drehte mich zu meinen Teammitgliedern herum. 

"Ayumi, du warst gut!", rief Chiyo erfreut und ich konnte nicht anders als zu Lächeln. Ein wenig war ich stolz auf mich selbst. Ich hatte es geschafft, nicht ernsthaft verletzt zu werden, abgesehen von ein paar Kratzern und blauen Flecken, wo mich beispielsweise ein Hilichurl mit seiner Keule aus Holz erwischt hatte. Als ich mich grinsend zu Albedo drehte, lächelte auch dieser mich an und in seinen Augen lag ein Funke an Stolz. 

Nachdem wir alle zu Atem gekommen waren, machten wir uns daran, die Leichen der Monster alle zu einem Stapel zu ziehen, damit sie nicht so verstreut herum lagen. Erst da fiel mir auf, dass an meinen Händen wortwörtlich Blut klebte und auch meine Kleidung hatte einige der roten Spritzer abbekommen. Doch seltsamerweise störte es mich nicht. 

Als wir fertig waren, teleportierten wir uns allesamt nach Mondstadt City zurück, nur um auf dem großen Platz in der Wandelhalle zu erklären, dass wir unsere Prüfung geschafft hatten. Die Frau die an einem der Holztische saß, versicherte uns, dass der Haufen an toten Monstern verbrannt werden würde, sobald wieder besseres Wetter war. 

Die Anderen hatten an diesem Abend erneut vor, in die Engelsgabe zu gehen, obwohl morgen direkt die nächste Prüfung anstand. Ich stimmte zu, mitzugehen, denn irgendwie musste ich meinen kleinen Erfolg ja feiern.

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Hallo aus Bremen!
Für dieses Kapitel habe ich die Ley-Line-Monoliths wieder etwas angewandelt, aber dafür ist eine fanfiction ja da, man kann seine Fantasie spielen lassen ;)

Ich wünsche Euch frohe Ostern!

Valor // Genshin Impact Albedo FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt