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Geweckt werde ich von unruhigen Bewegungen vor mir. Verschlafen blinzle ich hinab und sehe in Jimins verschlafenes Gesicht. Er hat sich wieder zu mir gedreht und klammert sich noch immer in mein Shirt, während sich unsere Beine regelrecht miteinander verflochten haben. Als er meinem Blick begegnet, läuft er rosa an. Wie kann man nur so niedlich sein? „Guten Morgen."

„Guten Morgen." Verlegen versteckt er sein Gesicht in meinem Shirt. Ich kann spüren, wie er nach Worten sucht und dabei wirkt er ziemlich überfordert. Ich lasse meine Hand auf seinen Rücken gleiten und kreise sanft darüber. „Hast du gut geschlafen?" Eine Bewegung an meiner Brust deutet an, dass er gerade genickt hat.

Gerade als ich noch etwas sagen will, geht mein Wecker los und zerstört die Stille. Seufzend angle ich nach meinem Handy und schalte den Alarm aus. „Damit ist die Kuschelzeit wohl beendet." Vorsichtig löse ich mich von ihm und suche mir neue Sachen aus dem Schrank, bevor ich im Bad verschwinde.

Dieses Mal beeile ich mich, damit Jimin nicht auf irgendwelche falschen Gedanken kommt, was ich hier gerade mache. Als ich zurück in unser Zimmer komme, steht Jimin gerade oben ohne vorm Schrank und sucht nach einem Shirt. Ich habe das Gefühl, mein Herz überspringt ein paar Takte. Ihn dort in diesen verboten kurzen Shorts zu sehen, regt meine Fantasie schon wieder viel zu sehr an.

Endlich hat er wohl das passende Shirt gefunden. Damit dreht er sich in meine Richtung, während er es sich über den Kopf streift. Ertappt laufe ich rosa an, dieser Anblick ist einfach zu viel. Auch er wirkt etwas verlegen, sobald er mich an der Tür bemerkt. Schnell schnappt er sich seine restlichen Sachen und flüchtet ins Bad.

Ich beschließe das Zimmer umgehend zu verlassen und mich in die anstehenden Aufgaben zu stürzen. Noch drei Tage bis zu Jimins Debut, so allmählich rennt uns die Zeit davon.

Laut Hoseok muss ich mir ums Tanzen keine Gedanken machen, Jimin scheint dafür geboren worden zu sein. Yoongi ist mit den Gesangsaufnahmen auch mehr als zufrieden. Warum mache ich mir dann so viele Sorgen? Sicher als Leader liegt die Verantwortung bei mir, dass alles glatt läuft. Aber bis jetzt spricht doch nichts dagegen, außer meiner eigenen Unfähigkeit mich in seiner Nähe normal zu benehmen.

Heute findet die erste große Probe statt. Bisher haben nur wir sieben geprobt, doch das wird sich gleich ändern. In wenigen Minuten wird unser Staff eingeweiht, vom Visagisten bis zum Backgroundtänzer. Und dann können wir nur hoffen, dass wirklich alle dicht halten.

Wider Erwarten verläuft alles relativ gut. Viele kennen Jimin ja schon vom Sehen und wie es scheint, haben sie auch die richtigen Schlüsse gezogen. Es gibt weniger Fragen und Probleme, als befürchtet.

Tae und Kookie haben Jimin gerade zwischen sich gezogen und sie giggeln wie die kleinen Kinder. Beide reichen ihm wie selbstverständlich ihr Essen zum Kosten und der Anblick stört mich mehr, als er sollte. Ich kann noch nicht einmal sagen warum. Am liebsten würde ich Jimin wegziehen und auf meinen Schoß setzen. Bei dem Gedanken stocke ich und knurre.

Sofort liegen die Blicke der anderen auf mir. „Komm lass den Maknaes ihren Spaß. Für heute haben wir alle genug geschuftet." Anscheinend hat Hoseok meinen Blick falsch gedeutet. Mich stört es nicht, dass sie Spaß haben oder Pause machen. Mich stört, dass Jimin nicht bei mir sitzt.

Ohne einen weiteren Kommentar verschwinde ich in meinem Studio. Gerade bin ich sehr froh, dass es mir eine Gelegenheit zum Zurückziehen bietet. Hoffentlich fahren die Jungs zurück zum Dorm, dann habe ich hier ein paar Stunden für mich, bevor ich wieder zu ihnen muss. Der Gedanke, dass mich einer von ihnen zur Rede stellen könnte, setzt mir mehr zu als gedacht.

Was soll ich auch antworten? Ihr könnt ruhig herumblödeln, aber Jimin gehört mir. Als ob. Verdammt warum gestaltet sich das alles so schwierig, wo es doch beruflich gerade so richtig gut läuft. Jimin ist genau das, was das Team noch braucht. Auch wenn wir uns noch vor wenigen Tagen händeringend gegen eine Verstärkung gewehrt haben. Aber er hat unsere Herzen einfach im Sturm erobert. Bei mir wortwörtlich und das ist alles andere als gut oder professionell.

SmileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt