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Wie aufs Stichwort öffnet sich die Tür und zwei unserer Choreografen erscheinen. Einer erklärt Jimin zusammen mit Hobi seinen Part, der andere versucht uns darauf einzustimmen, dass wir gleich alles neu lernen dürfen.

Die nächsten zwei Stunden hängen wir uns voll rein und Jimin ist ein echt krasser Tänzer. Wenn ich mir das noch länger ansehe, weiß ich nicht, wie ich die Tage überstehen soll. Doch immer wieder kommen wir aus dem Takt oder rempeln uns gegenseitig an, da es schwierig ist, die alte Choreo einfach zu vergessen. Keiner von uns bemerkt, wie sich die Tür öffnet.

„Ok Pause." Erschrocken zucke ich zusammen. Unser Manager und BangPD stehen beide am Rand und beobachten uns. „Die Aufnahme ist super und wurde so abgenickt. Wie ich sehe geht die Choreo gut voran. Ihr habt fünf Tage, dann ist euer Auftritt bei Mnet, dort werdet ihr den Song in der neuen Variante vorstellen und Jimin bekommt sein offizielles Debüt."

Etwas geschockt sehen wir ihn alle an. In fünf Tagen? Wie sollen wir das alles bitte bis dahin sicher sitzen haben? Den Song, den Tanz und die dazugehörigen Interviews. „Bei allem Respekt, aber ist das nicht etwas zu schnell? Von diesem Auftritt hängt viel ab, da muss alles perfekt sitzen."

„Du hast recht, es muss alles perfekt sein, aber wenn wir länger warten, gibt es nur immer mehr und wildere Spekulationen. Außerdem wächst der Gegenwind von oben. Ich will dieses Debüt so schnell wie möglich, dann kann es keiner mehr rückgängig machen."

Damit verschwinden die beiden und lassen uns etwas überfordert zurück. Jimin ist richtig blass. Da er leicht zittert, gehe ich zu ihm und streiche ihm sanft über den Rücken. „Du packst das." Unsicher sieht er mir entgegen. „Was meint er mit Gegenwind? Macht mein Onkel druckt?"

„Ehrlich, ich weiß es nicht, aber lass das mal meine Sorge sein. Kümmere du dich einfach um den Auftritt."

Den Rest des Tages verbringen wir mit tanzen und singen. Das wird wahnsinnig hart, wenn wir das alles in so kurzer Zeit perfektionieren sollen. „Kopf hoch Jungs. Zukünftig seid ihr bei allen Songs von Anfang an zu siebt. Dann ist es wieder leichter mit den Choreos." Da hat unser Trainer nicht unrecht.

Müde machen wir uns alle auf den Heimweg. Schon unterwegs bestellen wir uns etwas zu essen, da heute keiner mehr motiviert zum Kochen ist. Jimin ist immer noch etwas blass um die Nase. Ich hoffe, er kann seine Selbstzweifel bald abschalten, sonst bekommen wir wirklich noch Probleme.

Als wir eine Stunde später alle fertig im Bett liegen, höre ich, wie sich Jimin hin und her wälzt. „He, alles ok?" Sofort liegt er still. „Tut mir leid Hyung, ich bin nur gerade so aufgedreht. Das geht alles so schnell."

„Was würde dir denn helfen, um dich zu beruhigen?", fragend blicke ich ihm entgegen.

„Kuscheln." Ertönt es kleinlaut von seiner Seite. Hat er das gerade wirklich gesagt oder habe ich mir das nur eingebildet? Und meint er damit mich? So viele Fragen schwirren durch meinen Kopf. Verlegen hebe ich meine Decke ein Stück und sehe zu ihm. Sicher lacht er mich gleich aus. Doch nur Sekunden später höre ich ihn über den Boden tappen und kurz darauf rutscht er schüchtern unter meine Decke. Etwas steif liegen wir nebeneinander und wir sind uns beide nicht so ganz sicher, was wir nun machen sollen. Ich kann spüren, wie er zittert.

Seufzend drehe ich mich auf die Seite und lege einen Arm um seine Taille, dann ziehe ich ihn vorsichtig näher. Als würde das den Bann brechen, kuschelt er sich immer näher an mich und vergräbt sein Gesicht in meinem T- Shirt.

Niedlich. Vorsichtig streiche ich über seine Seite und kann den seidigen Stoff unter meinen Fingern spüren. Sofort liefert mir mein Kopf die dazugehörenden Bilder von Jimin in diesem Kurzen etwas. Doch ihn scheint das alles nicht zu stören. Langsam kommt sein Körper zur Ruhe und kurz darauf höre ich ihn leise schnarchen. Verdutzt sehe ich ihn an. Ich hatte eigentlich nicht geplant, dass er hier schläft. Aber so habe ich die Möglichkeit, sein Gesicht im sanften Mondlicht zu betrachten.

Ich merke, wie auch ich langsam in den Schlaf abdrifte. Jimin beginnt sich im Schlaf in meinen Armen zu drehen. Nun zeigt sein Rücken zu mir und er rutscht wieder näher an meinen Körper. Seufzend drückt er seinen Hintern an mich und ich muss mich zusammenreißen, um nicht überrascht in sein Ohr zu stöhnen. Verdammt hat er denn wirklich keine Ahnung, welche Wirkung er auf mich hat?

Unauffällig schiebe ich meinen Unterleib leicht nach hinten, auch wenn ich nun im Hohlkreuz liege. Jimin zieht meinen Arm enger um sich und kuschelt sich an diesen. So dauert es noch einige Zeit, bis ich mich wieder beruhigt habe und nun endgültig in den Schlaf sinke.

Als ich spüre, wie sich etwas gegen meinen Schritt drückt, bin ich schlagartig wach. Vorsichtig blinzle ich in das noch recht trübe Licht und sehe, wie sich Jimin im Schlaf langsam bewegt und an mir reibt. Ein leises Stöhnen schlüpft über meine Lippen, bevor ich seine Hüften festhalte und wieder etwas Abstand zwischen uns bringe.

SmileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt