Katsuki
Nur langsam beruhigte sich der Kleine, doch als wir wieder zurück in der Villa waren, erwartete uns der nächste Tiefschlag. Ein Brief war eingetroffen. Die Adresse war mit ausgeschnittenen Buchstaben geschrieben und Herzchen über jedem i. Izuku sah mich mit großen Augen an. Verdammte Scheiße, das bestätigte, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag und ich befürchtete, ich lag mit noch mehr richtig. Ich ballte die Fäuste und biss die Zähne zusammen.
Der Wachmann überreichte ihn Izuku mit einer leichten Verbeugung. „Wir haben ihn durchleuchtet. Sie können ihn gefahrlos öffnen."
Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Mit zitternden Händen nahm er ihn entgegen. Wie paralysiert starre er den Umschlag an.
„Soll ich ihn für dich öffnen?", fragte ich ihn und er nickte kurz.
Ich nahm ihm den Umschlag ab, öffnete ihn und zog den Brief heraus, der in der gleichen Manier geschrieben war wie der Umschlag. Den Zorn, der augenblicklich in mir aufloderte, konnte ich kaum bändigen.
„Der Köter war der Erste. Als Nächstes bist du dran", las ich durch gefletschte Zähne vor.
„Nein ...!", sagte er tonlos, dann gaben seine Knie nach und ich konnte ihn in letzter Sekunde auffangen.
„Fuck!" Ich drückte dem Security den Brief in die Hand und nahm Izuku auf den Arm, der sich sofort an mir festkrallte. „Ruft die Polizei und durchsucht dieses scheiß Gelände, auf irgendwelche Auffälligkeiten! Dreht jeden scheiß Stein um, wenn es sein muss!" Blaffte ich den Mann an. Dann trug ich den Kleinen in seine Zimmer und setzte ihn auf sein Sofa ab. Ich brachte ihm ein Glas Wasser und er trank in großen Zügen.
„Das waren diese Mistkerle. Wie konnten die uns so schnell hier finden."
„Das ist eine wirklich gute Frage. Und die Antwort wird dir nicht gefallen."
„Was soll das heißen?"
„Außer deiner Mutter und Hawks, wusste nur noch eine Person, wo du genau warst."
Er sah mich verständnislos an. Also half ihm auf die Sprünge.
„Shoto Todoroki."
Er schüttelte ganz langsam den Kopf und sah mich dabei an, als hätte ich ihm erklärt, dass Superman der eigentliche Schurke war.
„Nie im Leben! Nicht Shoto! So etwas würde er nie tun."
„Tut mir leid, Izuku. Dein Ex-Freund ist gerade zum Hauptverdächtigen aufgestiegen."
„Nein!", schrie er mich an. „Das würdest du niemals sagen, wenn du ihn kennen würdest."
Warum verteidigte er den scheiß Bastard? Wollte er nicht sehen, was ich sah? Offensichtlich vertraute er ihm mehr als mir und das pisste mich dermaßen an. Auch, wenn ich nicht begriff warum. Wann war mir das so wichtig geworden?
„Vielleicht kennst du ihn ja nicht so gut, wie du dachtest", blaffte ich ihn eine Spur zu laut an.
„Ich sagte nein!" Er war auf den Beinen.
„Hawks ist auf dem Weg zu ihm. Wenn er etwas damit zu tun hat, wissen wir es bald."
Es tat mir in der Seele weh, wie er mich voller Hass anfunkelte. Doch ich hielt seinem anklagenden Blick stand. Er verschränkte die Arme vor der Brust und setzte sich wieder.
„Ich rufe ihn an", fauchte er, setzte sich und wandte den Blick demonstrativ ab.
„Das machst du nicht, Deku!" Ich nahm ihm das Telefon ab.
„Hey, was soll das?"
Wieso hing er nur so an dem Bastard? Ich versuchte, einen versöhnlichen Ton anzuschlagen, denn er hatte wirklich schon genug mitgemacht.
„Hör zu! Selbst wenn Shoto unschuldig ist, muss Hawks es überprüfen. So wie er jeden Verdächtigen überprüfen würde. Er muss sich jedes Puzzlestück betrachten, um sich ein Bild zu machen, denkst du nicht? Bitte lass ihn seine Arbeit machen."
Er gab mir keine Antwort, drehte sich wieder weg und schaltete stattdessen den Fernseher an. Es dauerte nicht lange und er war eingenickt. Kein Wunder nach diesem langen Tag. Ich blieb wach und hoffte, dass Hawks sich bald mit guten Nachrichten melden würde, denn ich fürchtete, dass Izuku daran zerbrechen würde, wenn Shoto ihn hintergangen hätte.
Ich deckte ihn zu und konnte mir nicht verkneifen über seine zarte Wange zu streichen. Alles, was ich wollte, war ihn zu beschützen. Zur Hölle, wem machte ich was vor. Mein Herz raste. Bilder von unserem Segeltörn auf der Suneater kamen mir ins Gedächtnis und schickten eindeutige Wellen in Richtung meines Schwanzes. Scheiße! Verfluchte, verwichste Scheiße! Ich hatte es nicht wahrhaben wollen, aber ich hatte mich in den Kleinen verknallt. Und schon jetzt war ich bereit alles für ihn zu tun, auch wenn das falsch war. Ich war doch sein Leibwächter. Ich durfte nicht solche Gefühle für ihn haben. Verdammt Kleiner, wie hattest du das nur gemacht? Das durfte einfach nicht wahr sein. Was sollte ich jetzt nur tun? In dem Moment fuhr die Polizei vor. Ich musste mit ihnen reden, aber ich beschloss, Shoto Todoroki nicht zu erwähnen.
Der Kaffeeautomat brummte, als Izuku mit feuchten Haaren aus der Dusche kam. Er setzte sich aufs Sofa und ich reichte ihm eine Tasse. Es war noch früh am Morgen und er sah mich müde an.
„Danke", nuschelte er.
Ich setzte mich zu ihm. „Wir müssen reden."
Alarmiert sah er mich an und war mit einem Schlag hellwach.
„Sagt dir der Name Touya Todoroki etwas?"
Seine Stirn legte sich in Falten. „Ist das nicht Shotos vermisster Bruder? Von dem seit vielen Jahren jede Spur fehlte?"
„Nun ja, er ist offenbar aufgetaucht."
„Was? Aber ich dachte, der wäre tot."
„Das ist er nicht. Kein Unbekannter, bei der Polizei. Er hat unter dem Namen Dabi einige Verbrechen auf dem Kerbholz. Er hat vor eine Weile Kontakt mit Shoto aufgenommen."
„Was? Aber was hat das zu bedeuten?"
„Das bedeutet, dass Shoto keine Schuld trifft, außer die seinem Bruder und dessen Freundin Himiko Toga vertraut zu haben."
„Himiko Toga?"
„Ja, du hast richtig gehört. Die Vogelscheuche von Todorokis Party. Hawks hat mit Shoto gesprochen und er ist davon überzeugt, dass Touya Kontakt mit Shoto aufgenommen hat, um an Informationen über dich zu kommen. Er hat ihn sogar ermutigt, die Wohnung neben deiner zu nehmen. Er hat das von langer Hand geplant. Ohne zu wissen, dass die Formel nicht mehr in den Händen deiner Familie ist. Die Vogelscheuche hatte mal für kurze Zeit in der Firma deiner Mutter gearbeitet, wurde aber gefeuert, nachdem man herausgefunden hatte, dass sie mit Drogen dealte."
Er stand auf. „Das ist ja schrecklich."
„Na ja, für Shoto war es ein Schock. Aber etwas Gutes hat die ganze Sache. Wir wissen jetzt, wer hinter der Erpressung und den Drohungen steckt. Hawks ist an den beiden dran und vielleicht kannst du bald wieder in dein normales Leben zurück."
Tränen der Erleichterung rannen über sein Gesicht. „Dann hat dieser Albtraum endlich ein Ende."
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Bodyguard - Someone to die for
FanfictionKatsuki Bakugo arbeitet für die Sicherheitsfirma Plus-Ultra und wird als Bodyguard für einen reichen, scheiß verwöhnten Bengel engagiert. Wie nervig. Aber schließlich ist er ein Profi. Izuku Midoriya hat so eine unnötige Spaßbremse von einem kleinge...