Bodyguard - Someone to die for

Ein neuer Auftrag

Katsuki

„Verdammt Mum, ich brauche keinen verfluchten Bodyguard an der Uni!"

„Izuku Midoriya, mäßige dich! Und was ist mit deiner aufgeplatzten Lippe?"

„Das war ein Unfall."

„Ein Unfall, den du nicht gehabt hättest, wenn jemand auf dich aufgepasst hätte."

„Unsinn, einen Unfall kann man immer haben. Ich will keinen schwachsinnigen Gorilla, der mit mir in den Vorlesungen sitzt und mir das Händchen hält. Was für ein Nonsens."

„Du hast dir die Uni ausgesucht. Ich suche dir den Bodyguard aus."

Ich stand vor der Tür eines kleinen Besprechungszimmers in der Firmenzentrale von Midoriya Inc. Trotz, dass die Türen sicher schallgeschützt waren, konnte ich vor allem den scheiß verzogenen Bengel der Präsidentin deutlich hören.

Tief durchatmen! Das fing ja gut an. Es war nicht so, als hätte ich mich um diesen Auftrag gerissen. Niemand war scharf darauf, Babysitter für den spät-pubertierenden Sohn der Präsidentin von Midoriya Inc. zu spielen. Aber natürlich würde ich diese Order meines Bosses, Toshinori Yagi, gewissenhaft ausführen. Zudem war ich fast noch ein Frischling im Security- und Detektivbüro Plus-Ultra.

Ich hatte die Ausbildung als Jahrgangsbester bei der Polizei abgeschlossen. Aber ich hatte nicht zu dem Haufen paragrafenreitender Sesselfurzer gepasst. Ich war ein Mann der Tat, der sich nicht an Vorschriften aufgeilte. Und so hatte ich mir bei der Polizei schnell den Ruf des Querulanten eingefangen. Mein neuer Boss sah das anders. Er mochte unkonventionelles Denken und Handeln.

Die Präsidentin hatte explizit mich angefragt und mir war auch klar warum. An meinem Charme oder meiner Sozialkompetenz lag es nicht. Es war der gleiche Grund, warum mich meine bekackten Ex-Kollegen immer mit Babyface ansprachen. Ich sah mit meinen über 25 Jahren immer noch so aus, als hätte ich gerade die Highschool verlassen. Und nun sollte ich als Undercover-Bodyguard zurück an die Uni. Sollte mich als Midoriyas Kommilitone ausgeben. So ein Dreck. Aber offensichtlich brauchte der Sprössling Schutz und letztendlich war es nur ein Job, den ich so gut erledigen würde, wie jeden anderen auch.

Mir wurde die Tür geöffnet und man bat mich hinein. Wie gewohnt ließ ich sofort den Blick durch den Raum gleiten. Die Wände waren mit edlem Holz getäfelt und der Ausblick aus dem 30. Stock - atemberaubend. Für zwei Sekunden blieb mein Blick an der riesigen Fensterfront hängen. Die Präsidentin saß am Kopfende des Tisches und lächelte mich freundlich an. Ihr grünhaariger Nachwuchs saß seitlich neben ihr. Wie ein schmollendes Kind hatte er die Arme verschränkt und würdigte mich keines Blickes. Seine Lippen waren geschwollen und ein Veilchen prangte unter seinem linken Auge. Seine Fingerknöchel waren gerötet, was auf eine Auseinandersetzung hindeutete.

Ich verneigte mich kurz, schließlich repräsentierte ich Plus-Ultra. „Guten Morgen Präsidentin Midoriya-san."

„Guten Morgen Detektiv Bakugo. Nehmen Sie doch Platz. Es freut mich, dass Sie bereit sind, den Auftrag anzunehmen."

„Izuku, Detektiv Bakugo wird dich zukünftig überall hinbegleiten und dafür sorgen, dass du sicher bist und dich nicht weiterhin blamierst."

Seine Mundwinkel verzogen sich und er rollte mit den Augen.

„Ob an der Universität oder sonst wo. Wenn du in der Öffentlichkeit bist, wird er an deiner Seite sein."

Der Rotz-Bengel schnaubte hörbar, sah mich aber immer noch nicht an.

„Sie wissen natürlich, um was es geht, Detektiv Bakugo. Sie werden sich offiziell an der Uni einschreiben und teilen sich mit meinem Sohn ein Apartment auf dem Campus. Ich habe Izuku so viel Normalität versprochen wie möglich. Sie erhalten ein großzügiges Spesenkonto, über das Sie frei verfügen können. Und zu Ihrem Gehalt beziehen Sie monatlich einen Bonus. Sie sind sein 24/7-Bodyguard. In den Semesterferien haben Sie natürlich frei. Es werden auch immer noch zwei weitere Sicherheitskräfte aus meiner Firmen-Security abgestellt sein, falls sie Verstärkung brauchen sollten. Sie erhalten die Handy-Nummern mit allen Unterlagen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn sie meinen Sohn unter Ihre Fittiche nehmen würden, Detektiv Bakugo. Vielleicht können Sie ihm ja ein wenig Verstand einbläuen. Sie haben meine vollste Unterstützung."