Teil6

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Ich schob sie mit meinen Fingern auseinander und ließ Jonathan sanft in mich eindringen. Das Stöhnen klang gedämpft durch den Knebel, ich blieb einfach nur sitzen, genoss es, wie sein Schwanz mich ausfüllte.
Vor mir lag mein Kunstwerk, von mir geschaffen.
„Ihr seid jetzt mein", wisperte ich, legte eine Hand an meine Klitoris und begann, mich zu reiben. Ich durfte kommen, so oft ich wollte, und es würde ihn zur Verzweiflung bringen.
Er war nicht einmal gut genug dazu, von mir für meine Lust wirklich benutzt zu werden, weil er noch gefesselt war, so musste er zusehen, die Erregung aushalten und musste warten, bis ich vollkommen zufrieden war.
Vielleicht würde ich mir auch einen Vibrator nehmen und nicht seinen Schwanz benutzen, ihn damit noch mehr erniedrigen.
Das würde zwar seiner Fantasie entgegenlaufen, würde ihn vielleicht aber noch heißer machen.
Als ich spürte, wie sich die Erregung in mir aufbaute, begann ich, mich zu bewegen.
Erst langsam, dann schneller und härter. Ich benutzte ihn, er sollte das merken.
So gerne ich mich zum Höhepunkt gebracht hätte, war das in diesem Moment erst mal nicht das Ziel.
Jonathan stöhnte frustriert, als ich innehielt.
„Wollt Ihr, dass ich fortfahre?", fragte ich, wohlwissend, dass er mir nicht antworten konnte, obwohl er wollte.
Er nickte, aber ich verweigerte ihm seine Befriedigung und glitt von ihm herunter.
„Dreht Euch um", befahl ich, bevor ich aufstand und den Strap-on holte.
Ja, es passte nicht ganz ins Setting, aber ich hatte Lust, etwas Neues zu probieren.
Allerdings ... wenn ich ihm die Augen verband, war es egal, wer ich war. Oder wenn es dunkel war. Ich musste nur sicherstellen, dass er nicht die Flucht ergriff. Wobei selbst das natürlich einen gewissen Reiz hatte, ich kannte die Umgebung besser als er und fand mich besser zurecht.
Sollte Jonathan ruhig glauben, dass er eine Möglichkeit zur Flucht bekam. Vermutlich würde er sie nicht ergreifen, dafür hatte ich ihn zu sehr an mich gebunden, aber man konnte nie wissen.
Ich beachtete meinen Lustsklaven überhaupt nicht, schnallte mir den Gürtel um, streifte ein Kondom über und drehte mich dann zum Bett.
Jonathan hatte es geschafft, aufzustehen. Seine Unterwerfung war wohl nur vorgespielt gewesen. Nun, dann hatte er jetzt ein Problem.
Ich nahm eine Peitsche vom Haken und stürzte mich auf Jonathan, benutzte den Riemen dazu, ihn zu Fall zu bringen.
„Dachtet Ihr, mich so leicht hintergehen zu können?", fragte ich, riss den Dildo heraus und stieß dann in Jonathan hinein.
Sein Arschloch war zwar geweitet, doch nicht so weit, dass der Strap-on ohne Probleme hätte eindringen können. Ich hatte absichtlich eine dickere Variante gewählt, von der ich wusste, dass sie ihm Schmerzen bereiten würde.
Ich zog mein Oberteil aus und band es rasch um Jonathans Augen, damit er nichts mehr sehen konnte.
„Ihr habt Draculas Braut hintergangen. Wisst Ihr, was das bedeutet? Strafe durch den Grafen höchstselbst. Wenn Ihr dachtet, ich hätte Euch Schmerzen zugefügt – vervielfacht es mit dem Zorn des Grafen."
Ich zwang Jonathans Beine auseinander und fickte ihn, so hart ich konnte, rammte den Schwanz in ihn, bis mein Becken an seine Arschbacken stieß, grub meine Fingernägel in seine Hüfte und genoss das dumpfe Ächzen und Wimmern, das aus seinem geknebelten Mund kam.
Sagen durfte ich jetzt nichts mehr, denn offiziell war ich Graf Dracula, der sich an dem Sterblichen Jonathan Harker verging. Nur das Schmerzversprechen musste ich noch erfüllen.
Zum Glück lag die Peitsche noch neben mir, ich halbierte die Länge und schlug im Rhythmus meiner Stöße auf Jonathans Rücken.
Die Striemen, vorher nur leichte, oberflächliche Verletzungen der Haut, wurden röter, bis sich schließlich das erste Blut zeigte.
Jonathans Schreie mussten wunderschön sein, aber ich wollte den Knebel nicht entfernen. Die Gelegenheit, ihnen zu lauschen, würde ich diese Nacht schon noch bekommen.
Sobald ich merkte, dass ich aus Erschöpfung meinen Ansprüchen nicht mehr gerecht wurde, ließ ich von Jonathan ab, der schwer atmend am Boden lag und sich kaum noch rühren konnte. Aber eine Pause gab es für ihn nicht.
Es hatte mich so heiß gemacht, mich als „Graf Dracula" an ihm zu vergehen, dass ich jetzt unbedingt einen Schwanz in mir brauchte, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Mühsam drehte ich Jonathan herum, packte seinen Schwanz, setzte mich auf ihn und vögelte ihn.
Jetzt wollte ich ihn hören, also zog ich mein Höschen aus seinem Mund.
Sein Atem kam stoßweise, ich wusste nicht, wie viel er von dem mitbekam, was ich tat, aber es war mir auch egal. Es ging um meine Lust, meine Befriedigung. Er war mein Sklave und hatte keine Rechte, musste mir nur gehorchen und dienen.
Es war gefährliches Terrain, Jonathan konnte viel zu leicht kommen, aber das Risiko musste ich in Kauf nehmen.
Der Druck, der sich in mir aufbaute, war beinahe unerträglich, und als ich endlich zum Orgasmus kam, zuckend und kraftlos, entwich meinen Lippen ein Schrei, der getrost als „vampirisch" zu bezeichnen war.
Bevor Jonathan seine Erlösung fand, löste ich mich schweren Herzens von ihm.
Sein Schwanz in mir hatte sich einfach großartig angefühlt. Jetzt fehlte etwas. Allerdings konnte ich dieses Gefühl auch durch andere Dinge bekommen ... nur hieße das, Jonathan aus der Szene zu reißen.
Ohnehin stellte sich die Frage, wie ich fortfahren sollte. Es blieb eigentlich nur noch, ihn zu beißen, zurückzulassen und dann später zu „befreien", mit ihm über die Nacht zu reden und mich dann zu verabschieden.
Aber irgendetwas musste ich ihm noch bieten, das gleiche Dilemma wie immer. Egal, was ich tat, es war eigentlich zu wenig. Ich war leider auch keine Wunscherfüllerin, mein Job war es, meinen Kunden genau das vorzuenthalten, was sie wirklich wollten.
Das band sie an mich und erregte sie meist noch mehr, entsprach aber nicht meiner Natur. Also gönnte ich Jonathan eine kleine Pause, er hatte sie sich verdient. Und ich konnte überlegen, was ich tun wollte. Sex hatte ich gehabt, jetzt musste etwas Neues her. Etwas, das ihn noch mehr in seine Rolle presste und mich über ihn stellte.
Eigentlich wäre jetzt die Gelegenheit, Dracula auftauchen zu lassen, aber ich hielt mich eigentlich an die Regel, nicht selbst mit Kollegen intim zu werden.
„Bitte", sagte Jonathan da. „Lasst Gnade mit mir walten und mich in die dunkle Nacht herabsinken. Wenn Ihr mich nicht zu einem der Euren machen wollt, lasst mich wenigstens nicht sterben."
Damit hatte sich dann alles erübrigt. „Lasst Gnade walten" war unser Code zum Aufhören. Ich hatte ihn wohl doch mehr angestrengt, als ich gedacht hatte.
Ich befreite Jonathan von seinen Fesseln und verschwand nach draußen in die Nacht, eilte über den Hof zu meiner Wohnung und zog mich rasch um, wusch mich.
Dann lief ich so schnell wie möglich zum Spielzimmer zurück, ganz in meiner Rolle als überraschte und überrumpelte Besitzerin der Immobilie.
Ich riss die Tür auf.
„Was ist denn hier passiert?", rief ich entsetzt und hoffte, dass es halbwegs überzeugend klang. „Um Gottes Willen, sind Sie in Ordnung?"
Ich schaltete das Licht ein und Jonathan hob schützend die Arme vor sein Gesicht.
Hoppla. Ich hatte mich gehen lassen, das sah ich jetzt.
„Soll ich jemanden anrufen? Einen Arzt?"
Er schüttelte den Kopf und ich ging langsam auf ihn zu. Offiziell kannten wir uns jetzt überhaupt nicht.
„Kann ich Ihnen helfen?"
Er streckte mir seine Hand entgegen und ich half ihm auf die Beine, bevor ich eine Decke holte und ihm um die Schultern legte.
„Bleiben Sie bei mir. Bitte. Ich ... weiß nicht, was passiert ist."
Oh je. Das war neu. Bei den letzten Sitzungen hatte er mich nur darum gebeten, irgendwo schlafen zu dürfen.
„Natürlich. Kommen Sie."
Ich führte Jonathan zum Bett und half ihm hinauf.
Ich legte mich neben ihn auf die Matratze und deckte ihn zu.
„Ich hatte einen furchtbaren Alptraum", begann er. „Eine Vampirin wollte mich zu ihrem Sklaven machen. Ich versuchte, mich zu wehren, aber irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich wollte mich gehen lassen. Diesen Sex. Mich hingeben, nicht mehr nachdenken. Einfach in diese dunkle Welt versinken, die sie mir angeboten hat. Ich habe es genossen."
Das letzte Wort sprach er aus, als ob es etwas Schlimmes wäre. Ich sagte nichts, wartete nur, ob er noch etwas sagen wollte. Mein Job war es, zuzuhören.
„Bin ich deswegen ein schlechter Mensch? Weil ich es zugelassen habe, dass jemand Macht über mich hat, mich benutzen kann, wie er will und es gut fand?"
Ich legte meine Arme um Jonathan und hielt ihn fest. Da hatte ich ja was angerichtet – das Schlimme war, ich wusste nicht mal, ob es gut war.
„Natürlich nicht", sagte ich. „Man sollte Dinge, die man schön findet, niemals als Argument verwenden, um aus sich einen schlechten Menschen zu machen. Es kommt allein darauf an, ob wir jemandem Schaden zufügen. Meinen Sie nicht auch? Wissen Sie, ich betreibe einen Gnadenhof. Bei mir landen Tiere, die von ihren Besitzern nicht gut behandelt wurden. Das waren meist schlechte Menschen. Manche wussten es auch nicht besser. Aber die meisten haben sich einfach daran gefreut, Lebewesen zu quälen. Sie haben es genossen, dass jemand die Kontrolle über Sie hatte. Daran ist nichts Falsches."
„Meinen Sie wirklich?"
„Ja. Man muss sich für nichts schämen, was einem gefällt. Solange es niemandem schadet. Aber das versteht sich doch eigentlich schon von selbst."
Ich hielt ihn ein wenig fester. Das hier war definitiv kein Spaziergang, aber warum sollte es nicht auch mal so ablaufen? Die Szene war immer vom Kunden und seiner Tagesform abhängig.
„Wollen Sie mir von der Vampirin erzählen?"
„Sie war wunderschön. Gefährlich. Ich hatte keine Chance, mich ihr zu widersetzen, obwohl ich es versucht habe. Ich wollte sie, mich ihr hingeben. Sie war so stark. Aber ... welcher Mann gibt sich einer Frau hin?"
„Ein Mann, der weiß, was er will", antwortete ich. „Was ist denn daran schlecht? Es geht um Sex. Der sollte beiden Spaß machen. Und es braucht mehr Stärke, schwach zu sein, als so zu tun, stark zu sein."
Das war eine Binsenweisheit, das 101 des BDSM, aber ich hoffte, er hatte es noch nie gehört.


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