I'd walk through fire for you

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Schon als ich das Wort ‚Management' hörte, durchfuhr mich ein Schauer. Louis' Hände fingen an zu zittern.

Ich schlang meine Arme um Louis und drückte seinen Kopf an meine Brust um ihn zu beruhigen. Vielleicht war etwas mit Louis' geplanter Tour schiefgelaufen.

„Und jetzt?", fragte ich und strich vorsichtig über seinen Rücken.

Louis schluchzte und sah zu mir hoch. Seine Augen waren mittlerweile ganz angeschwollen.

„Sie haben Fotos von uns zusammen gesehen. Heute. Nach dem Eis", stotterte Louis und schluchzte dabei. „Sie haben gesehen, wie wir Hand in Hand gelaufen sind."

Wie bitte? Was ging unser Händchen halten das Management an?

„Und jetzt?", fragte ich ungläubig.

„Sie wollen nicht, dass wir uns sehen. Sie meinten..", Louis presste seinen Kopf gegen mich und fing noch mehr an zu weinen.

Mittlerweile kam Briana zu uns, die gerade den kleinen Freddie ins Bett gebracht hatte und sah mich fragend an. Ich war mindestens genauso verwirrt wie sie.

„Sie meinten, wir dürfen uns nicht sehen, weil Homosexualität nicht gut für das Geschäft und die Tour wäre!" Wieder vergrub Lou sein Gesicht an meiner Brust.

WIE BITTE?!

Entsetzt sah ich zu Briana, die sich vor Schreck die Hand vor den Mund hielt. Ich wusste nicht wohin mit meinen Gefühlen. Langsam löste sich Louis von mir.

„Was bilden sich die Schweine ein?!", platzte es aus mir. „Sie haben kein Recht dazu! Was hast du ihnen gesagt, Lou?"

Louis zuckte mit den Schultern. „Ich habe gesagt, es wird nicht mehr vorkommen", murmelte er.

Was?

Mit einem Mal fühlte ich mich sieben Jahre zurück in der Zeit versetzt. Wieder ein Management was unsere Liebe verbieten wollte? Ich konnte es nicht glauben. Und das im Jahr 2022!

Um nicht völlig auszuflippen, ließ ich mich fassungslos auf die Couch fallen und stützte den Kopf in meine Hände. Louis setzte sich gegenüber von mir auf einen Sessel. Briana wusste anscheinend nicht wohin mit sich und kochte uns dreien erst mal einen Tee.

Louis fand als Erster die Sprache wieder. „Verstehst du es jetzt, Haz? Genau davor hatte ich immer wieder Angst! Ich will kein Versteck-Spiel mehr spielen!"

„Und deswegen lässt du es ganz sein?!", sagte ich wütend. Meine Wangen glühten. „Deswegen gibst du uns auf?! Du lässt dir von irgendwelchen alten Männern sagen, was du zu tun hast?!", rief ich vorwurfsvoll. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Das konnte nicht Louis' Ernst sein.

„Was soll ich denn sonst tun, Harry?! Meine Tour und meine Karriere stehen auf dem Spiel!", rief Louis zurück und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht.

„Du wechselst das Management. Punkt!", entschied ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

Louis verschluckte sich an seinem heißen Tee und lachte anschließend sarkastisch. „Genau. Du stellst es dir so einfach vor, Harry, aber das ist es nicht!", fauchte er mich an.

„Aber Louis, vielleicht...", mischte sich Briana ein, doch ich unterbrach sie.

„Natürlich ist das nicht einfach! Du wirst wahrscheinlich eine Menge Geld bezahlen müssen um aus deinem Vertrag rauszukommen."

„Genau, aber dieses Geld habe ich nicht! Es ist bestimmt eine sechsstellige Summe oder noch mehr! Und du weißt genau, dass meine Jahre nach One Direction nicht die erfolgreichsten waren!"

„Lou, du hast mehrere Appartements und du müsstest noch genug Geld durch 1D haben", meinte ich, diesmal etwas ruhiger.

Louis senkte seinen Blick. „Es ist überschaubar", murmelte er. Dann sah er wieder in meine Augen. „Die Jahre ohne euch waren hart und einsam. Da ist eine Menge Geld für Spaß und Alkohol draufgegangen." Schuldbewusst senkte er wieder seinen Kopf.
Briana strich mitfühlend Louis' Schulter und ich seufzte laut. Wieder ließ ich den Kopf in meine Hände fallen.
Verdammt. Warum hatte Louis sich genau dieses Management ausgesucht?

„Ich mach's", sagte ich nach einer Weile laut in den Raum und zwang mich zu einem Lächeln. Briana und Louis sahen mich verwirrt an.
„Ich kümmere mich um die Summe und alle Konsequenzen die auf dich zukommen."
Louis sprang auf und kam auf mich zu. „Harry, jetzt spinnst du völlig!", rief er aufgebracht.

Ich stand ebenfalls von der Couch auf und stellte meine Hände in die Hüfte. „Du kannst mich nicht umstimmen, Lou. Ich habe es beschlossen!"
Louis lachte unsicher. „Nein, das geht nicht, wirklich! Ich meine..."
Ich unterbrach Louis, indem ich meine Handfläche auf seinen Mund legte. Unsere Körper waren keine 30 Zentimeter mehr voneinander entfernt und ich spürte Louis' Anspannung.
„Es ist entschieden. Es ist kein Problem für mich, okay?", erklärte ich Louis in einem ernsten Ton.

Ich war mir sicher, dass wir es zusammen schaffen würden, also konnte ich dieses Opfer für uns beide bringen.
„Und was ist mit meiner Tour?", hauchte Louis leise.
„Wir suchen dir ein anderes Management, wir schaffen das gemeinsam, okay?"

Noch bevor Louis antworten konnte, hörte ich ein verschlafenes: „Daddy? Warum redet ihr so laut?"
Ich sah hinter mich und sah den kleinen Freddie mit einem Kuscheltier im Arm im Raum stehen. Verschlafen rieb er sich ein Auge. Sofort begann ich zu lächeln und nahm meine Hand vom Mund seines Vaters.
Briana stand von der Couch auf um Freddie wieder zurück in sein Zimmer zu führen.

„Dein Dad und ich mussten etwas besprechen, aber ich verspreche dir, in nächster Zeit werden wir nur noch ganz viel zusammen lachen!", meinte ich zu Freddie.
Nun lächelte auch Louis. „Genau! Onkel Harry kommt ab heute nämlich häufiger zu uns!"

to be loved and to be in love  / part 2 /  Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt