Kapitel 10
Wie jeden Morgen wurde Frieda vom Kaninchen Hoppel geweckt. Etwas verschlafen öffnete sie ihre blauen Augen und kämpfte sich aus dem riesigen Bett. Nachdem sie sich dann gewaschen und angezogen hatte, ging sie mit Hoppel nach draußen in die Winkelgasse. Dort setzte sie sich ins Eiscafé Fortescues Eissalon und blätterte durch die Schulbücher. Dazu machte sie sich bei den Fächern, die sie am meisten interessierten Notizen. Indem sie las, machte sie sich auch mit der Schrift vertraut. Man sah deutliche Ähnlichkeiten zwischen ihrer Schrift, die sie gelernt hatte und der Schrift in den Büchern, aber gleichzeitig waren sie so verschieden. Zu Beginn hatte sie versucht diese Schrift zu kopieren, hatte es aber schnell aufgegeben und hoffte nun, dass die Lehrer ihre Schriftart durchgehen lässt. So saß sie für einige Stunden da. In diesen Stunden lernte sie diese Welt aber nicht nur durch die Bücher kennen, sondern auch durch ihre Umgebung. Denn in der Winkelgasse aß sie das erste Mal Eis und Schokolade und all die Gerichte, die es in Mittelerde nicht gab. Erst hatte sie überlegt in Twilfitt und Tatting zu gehen, aber dann wollte sie doch kein Geld mehr für Kleidung ausgeben. Und sie bezweifelte, dass sie etwas in ihrer Größe gehabt hätten. Die restliche Zeit verbrachte Frieda unter anderem auch damit die anderen Läden abzuklappern, wobei sie selten etwas kaufte, und sie sah sich, ab und zu, die Nichtmagische Welt an. Sie wusste nicht was sie von dieser halten sollte. Es war alles sehr viel weiterentwickelt, aber gleichzeitig stank es nach irgendetwas, das in der Luft lag. Einen solchen Geruch hatte sie zuvor noch nie wahrgenommen. Und es war laut. Sehr laut. Während sie dort auf den Straßen unterwegs war, wobei die Menschen sie komisch anstarrten (vorausgesetzt sie bemerkten sie), vermisste sie die Stille und den Frieden vom Auenland und von Bruchtal. Dazu fuhren keine Kutschen, sondern gefährliche, metallene Wesen, wie Frieda zuerst vermutete, herum. Erst später erkannte sie, dass es sich um weiterentwickelte Kutschen handelte, die nicht von Pferden oder Ochsen gezogen werden mussten. Doch ihrer Meinung nach waren es die reinsten Todesfallen. Auch sah sie nirgendwo Hobbits, Zwerge, Elben oder sonst dergleichen. Zunächst vermutete sie, dass London, einfach eine Stadt der Menschen war. Allerdings wurde sie schnell enttäuscht. In dieser Welt gab es weder Elben noch Hobbits. In der magischen Welt gab es Zwerge, aber die unterschieden sich doch sehr von denen aus Mittelerde.
Draußen vor dem Eiscafé an einem der Tische hatte Frieda es sich gemütlich gemacht. Vor sich ein Kräutertee und ein fast leerer Frühstücksteller, ihr Notizbuch, das Schulbuch für Kräuterkunde, Hoppel, der am letzten Salatblatt knabberte und eine Karte von London. Am nächsten Tag musste sie zum Bahnhof, von dem aus der Zug sie nach Hogwarts bringen würde. Inzwischen hatte sie, in einer Muggel-Bibliothek herausgefunden, was Züge waren. Und Bahnhöfe und Gleise. Züge waren schnelle Transportmittel, die auf Schienen bzw. Gleisen fuhren. Und Bahnhöfe waren Sammelstellen von Zügen, sodass die Menschen schnell von einem Punkt zum andern kamen. Und nun suchte das Hobbitmädchen auf der Karte nach einem Bahnhof namens Kings Cross. Es hatte Ewigkeiten gedauert, bis sie sowohl den Bahnhof als auch ihre eigene Position auf der Karte ausmachte. Zufrieden hatte sie beide Punkte eingekreist und hatte angefangen den kürzesten Weg zu bestimmen. „Mum! Können wir ein Eis haben?", hörte sie die helle Stimme eines Jungen. Neugierig sah sie auf und entdeckte eine kleine Familie, in der alle rote Haare hatten. Sie zählte fünf Personen, eine Frau und vier Jungs. Zwei von ihnen glichen einander wie ein Ei dem anderen. Es waren Zwillinge. Der Jüngste von ihnen war derjenige, der nach einem Eis gefragt hatte. „Jetzt nicht Ronnispätzchen. Es ist noch nicht mal Mittag", sagte sie streng und wandte sich den Zwillingen zu, „Ich kann immer noch nicht fassen, dass ihr beiden euren Kessel in die Luft gesprengt habt! Ihr könnt von Glück reden, dass wir den anderen vor euch gerettet haben und jetzt nicht zwei kaufen müssen". „Der war doch sowieso schon zu alt", fing der eine an sich zu verteidigen, „Genau. Schließlich hatten den schon Bill, Charlie und Percy!", fuhr der andere fort. „Das ist keine Entschuldigung! Wenn ihr morgen nicht schon nach Hogwarts müsstet, hättet ihr beide Stubenarrest", schimpfte die Mutter weiter. Dann ging die Familie weiter und Frieda wandte sich wieder der Karte zu. Bis zum Mittagessen saß sie im Café und den Rest des Tages verbrachte sie damit zum fünften Mal zu kontrollieren, ob sie auch wirklich alles hatte. Für mehr war sie an diesem Tag nicht in Stimmung.
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Hobbit in Hogwarts (Hobbit/Harry Potter Crossover)-Adventskalender
FanfictionWas passiert, wenn ein junges Hobbitmädchen herausfindet, dass die Zauberkräfte in ihr nicht von dieser Welt stammen und sie zur Erde geht um dort auf die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei geht? Das hier ist ein Adventskalender für Papa, der...