Türchen 16

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Kapitel 16

Die Zwillinge Fred und George Weasley gingen lachend durch die Gänge. Ihr Streich an der kleinen Hufflepuff war ein voller Erfolg gewesen und die ganze Schule redete darüber. Die Freude wurde allerdings von ihrer Hauslehrerin etwas gebremst. Kaum war der Streich vollbracht gewesen, war allen klar gewesen, dass es nur die Zwillinge gewesen sein konnten. Bereits in der ersten Woche hatten sie das erste Mal zugeschlagen und von da an vergingen keine drei Tage, ohne dass sie etwas anstellten. Den Lehrern von Hogwarts blieb das natürlich nicht verborgen, schließlich verbreiteten sich Dinge in Hogwarts schneller als jedes Lauffeuer. So hatten die Verwandlungslehrerin den Zwillingen direkt in der Stunde nach dem Mittagessen 20 Punkte pro Nase abgezogen und sie zum Nachsitzen verdonnert. 

Ihr Gewissen holte sie allerdings erst später ein, als sie auf dem Weg zu dem Gryffindorgemeinschaftsraum, ein kaum hörbares Wimmern wahrnahmen. Neugierig folgten sie dem Geräusch bis zu einer engen Nische. Das Erste was sie sahen, war ein Kürbis. Und dann sahen sie die Person, der sie diesen Kürbis aufgehext haben. Bei dem Anblick des Mädchens, zusammengekauert und völlig hilflos und verängstigt, überkam die beiden Brüder eine Welle von schlechtem Gewissen. Waren sie zu weit gegangen? Vermutlich, schließlich wurde sie schon ohne deren Beitrag oft genug gehänselt. Die Weasley-Zwillinge tauschten Blicke aus und nickten sich gegenseitig zu. Sie zwängten sich zu Frieda in die Nische, welcher das natürlich nicht verborgen blieb. „Wer ist da?", fragte sie, ihre Stimme durch die Kürbisschale gedämpft. Reflexartig wollte sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischen, aber der Kürbis war im Weg. Dies sollte aber nicht mehr lange der Fall sein, denn einer der Zwillinge zeigte mit dem Zauberstab auf sie und sprach deutlich: „Finite". Keine zwei Sekunden später zerfiel der Kürbis in mehrere Teile. Überrascht blinzelte Frieda. Es war ein befreiendes Gefühl das Gewicht endlich los zu sein und wieder uneingeschränkt sehen und hören zu können. „Danke", sagte Frieda leise. „Du musst dich nicht bedanken", fing Fred an, „Wir sollten uns eher entschuldigen", endete George. „Dann wart ihr das?", fragte Frieda, obwohl sie es bereits geahnt hatte. Schuldbewusst sahen die Zwillinge nach unten. Die Reaktion war Antwort genug. „Tut uns leid", „Wir haben es wohl ein bisschen übertrieben", ergänzten die Zwillinge sich gegenseitig. „Ein bisschen ist gut", sagte Frieda ernst. „Haben euch die Beleidigungen der anderen nicht gereicht?". „So war das nicht gemeint", „Es tut uns leid. Wirklich", sagten sie und der Ton zeigte Frieda, dass sie es ernst meinten. Verstehend nickte sie, als ihr ein Gedanke kam. 

„Wie spät ist es eigentlich?", fragte sie erschrocken. „Spät genug, dass der restliche Unterricht, bis auf Astronomie heute Abend, vorbei ist", war die Antwort, „Was hattest du denn nach dem Mittagessen?", fragte der andere. „Doppelstunde Zaubertränke bei Snape", sagte Frieda langsam, jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. „Oje", „Das gibt", „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit", „Ärger", sagten die Zwillinge abwechselnd. „Allerdings". Diese Stimme erkannten die drei sofort. Sie schluckten und sahen gleichzeitig auf. Wenn man vom Teufel spricht, hätte man nun sagen können, aber nicht bei dieser Person. Denn vor ihnen stand, mit seinem üblichen schwarze Umhang Professor Severus Snape selbst. „Ich erwarte eine Erklärung von Ihnen, Miss Brockhouse. Warum waren Sie heute nicht in meinem Unterricht? Und warum ist Ihre Haut orange?", sprach Snape mit düsterer Stimme. „Also...ich...", „Ja?". „Es ist nicht ihre Schuld, Professor", „Genau. Mit einem Kürbis auf dem Kopf, kann man unmöglich den Weg finden", schritten die Zwillinge ein. „Ich nehme dann mal an, dass dieser Vorfall, auf ihre Konten geht, Mr. und Mr. Weasley", sagte Snape und verschränkte die Arme. „10 Punkte Abzug für Gryffindor und Nachsitzen für Sie beide. Auch für Sie nachsitzen, Miss Brockhouse. Da können Sie dann den Stoff nachholen, den Sie heute verpasst haben". „Ja, Sir", sagte Frieda leise. „Aber wir müssen schon nachsitzen, Professor", „Genau. Bei Professor McGonagall", wollten die Zwillinge sich herausreden, aber dafür waren sie beim falschen Lehrer. Ein scharfer Blick brachte die beiden schnell zum Schweigen. Gerade als er gehen wollte, hielt Frieda ihn aber noch einmal zurück. „Professor Snape?", „Was?", „Wann soll ich nachsitzen?", „In einer Stunde bei mir im Büro", antwortete er und wandte sich wieder dem Gehen zu, aber Frieda war noch nicht fertig: „Könnten Sie bitte noch...", sie sprach den Satz nicht zu ende, deutete aber auf ihre Haut, die noch immer die falsche Farbe hatte. Doch ein Wink mit dem Zauberstab ihres Lehrers und das Orange verschwand wieder. „Danke, Sir", bedankte sie sich. Ohne ein weiteres Wort verschwand Snape mit wehendem Umhang den Korridor entlang in Richtung Kerker. 

Sobald Snape verschwunden war, atmeten die drei tief durch. „Wie wär's wir fangen noch einmal von vorne an?", „Ich bin Fred", „Und ich bin George", stellten sich die beiden vor und hielten Frieda die Hand hin. Etwas unsicher sah sie sie an, fasste sich dann aber ein Herz und schüttelte ihnen die Hand. „Frieda", sagte sie und lächelte leicht. 

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