Türchen 12

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Kapitel 12

Tief atmete Frieda die frische Nachtluft ein, als sie ausstieg. Während der Fahrt war sie in ihre Schuluniform geschlüpft. Ihr Gepäck stellte sie zu den Gepäckstücken der anderen Schüler. Schweren Herzens gab sie bei dem Personal auch Hoppel ab, die versprachen, dass dieser im Schlafsaal auf sie warten würde, genau wie die Haustiere der anderen. „Erstklässler zu mir! Na los, keine falsche Scheu! Erstklässler!", ertönte eine laute, kräftige Stimme. Sofort fiel der Blick der Erstklässlerin auf einen riesigen Mann mit einem schwarzen Rauschebart. Vor ihm sammelten sich die angesprochenen Schüler, so auch Frieda, die sich fragte, wie ein Mensch so groß sein konnte. Zusammen liefen sie los, bis ein großer See in Sichtweite kamen, auf dessen schwarzer Oberfläche sich die leuchtenden Sterne des klaren Nachthimmels spiegelten.

Am Seeufer angekommen, stiegen alle in die Boote. Frieda hatte sich mit zwei anderen Mädchen in eines der letzten Boote gesetzt, welche sich alle gleichzeitig auf Hagrids Befehl in Bewegung setzten. Alle schwiegen und betrachteten das prachtvolle Schloss, dessen hellerleuchtete Fenster es noch magischer erschienen ließen. Es war wunderschön.
Die Boote steuerten auf die Felsen zu und fuhren durch einen Vorhang aus Efeu in einen Tunnel hinein zu einem unterirdischen Hafen, der unterhalb des Schlosses liegen musste. Gemeinsam kletterten sie aus den Booten und Hagrid führte sie einen Felsgang hinauf, der auf einer Wiese vor dem Schloss endete. Sie gingen eine lange Steintreppe entlang und Hagrid klopfte an das große Eichentor. Es öffnete sich von allein und eine ältere Hexe mit spitzem Hut und einem smaragdgrünen Umhang, stand dort. „Die Erstklässler, Professor McGonagall", „Danke Hagrid. Ich nehme sie dir ab", antwortete die Lehrerin freundlich und führte die Gruppe in eine kleine Kammer neben der Halle. Sie fing an zu sprechen: „Willkommen in Hogwarts. Das Bankett zur Eröffnung des Schuljahres beginnt in Kürze, doch bevor ihr eure Plätze in der Großen Halle einnehmt, werden wir feststellen in welche Häuser ihr kommt. Es gibt Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Solange ihr hier seid, ist euer Haus gleichsam eurer Familie. Durch große Leistung holt ihr Punkte für das Haus, wenn ihr die Schulregeln verletzt, werden euch welche abgezogen. Am Ende des Jahres erhält das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal, eine große Auszeichnung. Die Auswahlzeremonie beginnt in wenigen Augenblicken. Ich komme zurück, sobald alles für euch vorbereitet ist".

Damit ging sie und viele Schüler begannen leise darüber zu Tuscheln, in welche Häuser sie kommen würden und wie die Einteilung verlaufen würde. Auch Frieda stellte sich diese Fragen, redete aber mit niemandem darüber. Was wohl die Kriterien für die jeweiligen Häuser waren? Und wie würde man entscheiden, wer in welches Haus passt? Oder wurde im Endeffekt doch alles per Zufall bestimmt? Wenige Minuten später kam McGonagall zurück und brachte die neuen Schüler in die Große Halle. Kaum waren sie in der Halle, fühlte sich Frieda noch ein Stück kleiner als zuvor. Wie könnte sie auch nicht? Die Halle war riesig und machte ihrem Namen alle Ehre! Geschweige denn von der Decke, die sie nicht einmal sehen konnte. Stattdessen sah sie den dunklen Nachthimmel von draußen. Zusammen mit den vielen, tausenden, schwebenden Kerzen war der Anblick perfekt. Am Ende der Halle stand ein langer Tisch, an dem die Lehrer saßen. „Wartet hier vorne bitte", hielt Professor McGonagall die Schüler vorne auf und Frieda konnte zunächst nichts sehen, da ihr die Sicht durch die anderen versperrt wurde. Erst als sie sich am Rand etwas nach vorne zwängte, konnte sie einen großen, alten Spitzhut sehen, der auf einem Hocker platziert worden war. Dumbledore erhob sich von seinem Stuhl in der Mitte des Lehrertisches und erklärte, dass der Wald vor der Schule für alle Schüler verboten war, und dass an Filchs Büro eine Liste aufgehängt war, von verbotenen Gegenständen. Auf einmal tat sich ein Riss über der Krempe auf und der Hut begann ein Lied über die Häuser und Hogwarts zu singen. Er sang von der Entstehung Hogwarts, von den Gründern und indirekt davon, dass er die Einteilung übernahm. Als er fertig war klatschten alle. Sobald der Applaus einigermaßen verstummt war, las die Professorin den ersten Namen auf ihrer Liste vor. Gespannt wurde das erste Kind betrachtet, welches den Hut auf bekam. Kurz darauf rief der Hut „RAVENKLAW!". Schnell kam Frieda selbst dran.

„Brockhouse, Frieda!", rief Professor McGonagall und Frieda ging zu ihr hinauf und setzte sich, wenn auch umständlich auf den Hocker. Das Tuscheln, welches die Halle erfüllte, war dem Hobbit mehr als unangenehm. Umso froher war sie, als ihre Sicht plötzlich von dem Hut versperrt wurde und sie keinen der Anwesenden mehr sehen musste.

„Mal sehen, was haben wir denn da? Oh, du bist kein Mensch, und kommst nicht mal von dieser Welt. So jemanden wie dich, hatte ich noch nie", hörte Frieda plötzlich eine ihr unbekannt Stimme in ihrem Kopf. Wie kann das sein?, dachte Frieda. „Nun ich kann deine Gedanken lesen", sprach der Hut, „In welches Haus stecke ich dich? Hm, ich sehe Mut und Loyalität. Im Köpfchen hast du auch was. Hm...du würdest gut nach Gryffindor passen. Aber nein, du gehörst eindeutig nach HUFFLEPUFF!". Das letzte Wort schrie der Hut durch die Halle. Professor McGonagall nahm Frieda den Hut wieder ab und die neue Hufflepuff stand auf. Schnell ging sie zu der langen Tafel unter den Hufflepuff-Wimpel, an dem geklatscht wurde. Das Klatschen war aber nicht so laut wie bei den Schülerinnen und Schülern vor und nach ihr. Dafür war das Tuscheln lauter. Schweigend saß sie nun am Tisch und lauschte der Lehrerin und dem Hut, der die Erstklässler nach und nach einteilte.

Sobald alle eingeteilt wurden, wurde es ruhig, denn nun stand Dumbledore auf und hob beide Arme. „Lasst das Fest beginnen", sagte er laut und plötzlich erschien das Essen auf den Tellern. Begeistert ließ Frieda ihren Blick über das viele, köstlich aussehende Essen schweifen. Bei dem Anblick lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Schnell tat sie es ihren neuen Hauskameraden gleich und lud viel Essen auf ihren Teller und begann zu essen. 

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