Türchen 18

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Kapitel 18

Weihnachten stand vor der Tür. Naja fast. Eher die Ferien. Ihre Zimmermitbewohnerinnen waren geschockt, als Frieda ihnen eröffnete, dass sie keine Ahnung hatte, was Weihnachten eigentlich ist. Drei Stunden hatten sie damit verbracht dem Hobbit den Feiertag und seine Traditionen zu erklären. Und je mehr sie von Weihnachten hörte, desto weniger freute sich Frieda darauf. Ihre Familie war in Mittelerde, unerreichbar für sie. Sie konnte, nicht wie ihre Freunde, einfach in den Zug steigen und nach Hause fahren. Aber nicht nur Entfernung trennten sie, sondern auch Worte. Und das bedrückte Frieda. Die Vorfreude in ihrem Umfeld machte es nicht besser. Ihren Freunden blieb die Stimmung ihrer Freundin nicht verborgen. Klar war, Frieda sollte nicht alleine über die Feiertage in Hogwarts zurückbleiben. Also schrieben die Weasley-Zwillinge nach Hause und ihre Mutter, Molly Weasley, bestand darauf, wie konnte es auch anders sein, dass Frieda die Ferien im Fuchsbau verbringen sollte. Dabei hatten sie nicht mal direkt gefragt. Sie wussten eben wie ihre Mutter war.

Beim Abendessen setzten sich die beiden links und rechts von ihr an den Hufflepufftisch, um ihr die Nachrichten zu überbringen. „Und Frieda?", „Was machst du", „an Weihnachten?", fragten sie. „Naja Gandalf holt mich erst zum Schuljahresende ab, also werde ich hier in Hogwarts bleiben. Und dann mal sehen, was ich mache", antwortete Frieda und stocherte etwas lustlos in ihrem Essen herum. „Falsch!", rief Fred, „Du wirst nicht in Hogwarts bleiben", sagte George. Verwundert sah sie die Zwillinge an, die sie angrinsten. Abigail und Nora hatten denselben Gesichtsausdruck. „Was wollt ihr damit sagen?", fragte Frieda misstrauisch. Die beiden waren schließlich dafür bekannt, dass sie immer dabei waren etwas auszuhecken. Allerdings war auch sie daran beteiligt, weshalb es sie wunderte, dass sie dieses Mal offenbar nicht eingeweiht war. „Du verbringst Weihnachten", eine kleine Kunstpause folgte, die Frieda ein Augendrehen entlockte, „mit uns im Fuchsbau!". Friedas Augen weiteten sich. „Was?! Ist das für eure Familie überhaupt in Ordnung, oder...", „Keine Sorge, Frieda!", „Unsere Eltern wissen bereits Bescheid", „Und sie und die anderen freuen sich schon dich kennenzulernen", sagten sie abwechselnd. Gerührt und mit neuer Vorfreude im Inneren umarmte sie die Zwillinge. „Ihr habt davon gewusst, oder?", fragte sie ihre Freundinnen, welche mit einem mal unschuldig und gespielt vorwürfig drein blickten. „Wir doch nicht! Was denkst du denn von uns? Das wir dich alleine hier lassen? Niemals!", war die Antwort.

Die Ferien kamen schneller als erwartet und bald saß die kleine Gruppe mit gepackten Sachen im Hogwarts-Express auf dem Weg nach London. Die Fahrt verbrachte Nora damit Frieda Zauberschach beizubringen, was sie öfters an den Rande der Verzweiflung brachte. Die Weasley-Zwillinge machten Scherze und Abigail hatte entschieden, dass sie viel zu früh aus dem Bett geworfen wurde, weshalb sie nun wie ein Stein schlief. Es war bereits Abend als der scharlachrote Zug beim Gleis 9 ¾ im Bahnhof Kings Cross einfuhr. Aufgeregt packten die fünf ihre sieben Sachen und drängten sich durch die engen Gänge des Zuges auf den Bahnsteig. Dort wurden Fred, George und Frieda überschwänglich von Mrs. Weasley begrüßt. Die Zwillinge bekamen direkt einen Schmatzer ins Gesicht, was beide mit einem peinlich berührtem „Mum!", kommentierten; während Frieda eine Umarmung bekam, die den Zwillingen vermutlich auch gereicht hätte. Frieda verabschiedete sich noch von ihren Freundinnen und als sie zurückkam, standen zwei weitere, rothaarige Jungs bei den Weasleys. Das mussten Percy und Charlie sein, dachte Frieda. Ihre Vermutung wurde bestätigt, als die beiden sich ihr vorstellten. „Also, hopp, hopp. Auf nach Hause! Die anderen warten sicher schon!". Mit diesen Worten scheuchte Molly die Kinder durch die Absperrung in die Muggelwelt. Von dort aus ging es mit einem Auto zum Fuchsbau.

Das Haus war mehrere Stockwerke hoch und krumm, sodass man meinte, es wäre nur dank Magie noch nicht umgekippt. Aus dem roten Dach ragten vier oder fünf Kamine empor und im Hof tummelten sich etliche Hühner. Drinnen war alles sehr heimisch eingerichtet und es war auch schon teilweise weihnachtlich geschmückt. Was Frieda etwas verwunderte war, dass manche Hausarbeiten, wie zum Beispiel Stricken, sich von selbst erledigten. Mussten Zauberer und Hexen also solche einfachen Dinge etwa nicht beherrschen oder konnten sie es, ließen es aber einen Zauber machen, weil sie entweder keine Zeit oder keine Lust hatten? Es erstaunte Frieda, wie viel man mit Magie anstellen konnte und gleichzeitig hoffte sie niemals so abhängig von der Magie zu werden. Einige Zauberer wären, so vermutete sie jedenfalls, ziemlich aufgeschmissen, würde ihnen der Zauberstab verloren oder kaputt gehen. Nicht dass sie das den Weasleys unterstellen wollte, aber trotzdem.

Fred und George führten sie nach dem Abendessen, welches ausgezeichnet war, herum. Beim Abendessen hatte sie auch die restlichen Geschwister kennen gelernt: Bill, Ron und Ginny. Diese haben Frieda natürlich mit Fragen gelöchert, aber das hatte sie bereits geahnt. Die Führung endete im Zimmer von den Zwillingen. Es war in Gryffindorfarben geschmückt und Plakate mit Leuten auf Besen hingen an der Wand. Was Frieda auch nicht überraschte, waren die vielen Scherzartikel, die kreuz und quer im Zimmer verstreut herumlagen. Zwischen den beiden Betten der Zwillingsbrüder lag eine Matratze mit Kissen und Bettdecke. Frieda würde hier schlafen. Bevor es aber ins Bett ging räumten sie noch alles vom Boden weg, damit Frieda Hoppel bedenkenlos herumlaufen lassen konnte.

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