Türchen 8

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Kapitel 8

Es verging einige Zeit bis Gandalf nach Bruchtal zurückkehrte und Frieda verkündete, dass er sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei angemeldet hatte. Auf seiner Reise auf der Erde ist er zufällig in einem Zaubererdorf dem Schulleiter dieser Schule begegnet. Von diesem hatte er viel über deren Welt erfahren. Und als der Zauberer hörte, dass ein Wesen aus Mittelerde magische Kräfte hatte, bot er Gandalf an, ihr einen Platz an seiner Schule zu sichern. Gandalf erzählte, dass die Schule in Schottland läge, aber diese Information half Frieda keineswegs weiter. Schließlich wusste sie nichts über die Länder, oder die Sprachen auf der Erde. Aber der Istar versicherte ihr, dass die dort gesprochene Sprache, Englisch, dem gängigen Westron Mittelerdes gleich kam, somit würde es in dieser Sicht keine Probleme geben. Das Schuljahr würde am ersten September beginnen und da sie bereits 11 Jahre alt war, würde sie bereits dieses Jahr im August von Gandalf zur Erde gebracht werden. Auf der einen Seite freute sie sich, schließlich würde sie eine andere Welt besuchen, andererseits würde sie für ein Jahr Mittelerde, ihre Heimat, verlassen. Sie wusste jetzt schon, dass sie Elladan und Elrohir vermissen würde. Genauso sehr wie sie Arwen vermisste. Dennoch überwog die Vorfreude.

Zumindest bis zum Tag ihrer Abreise.

An diesem Morgen wurde sie von den Zwillingen geweckt. Verschlafen hatte sie sie angesehen und realisiert, dass sie in kurzer Zeit Imladris für lange Zeit auf Wiedersehen sagen müsste. Beim Frühstück dachte sie unweigerlich daran, was ihre Eltern sagen würden, wüssten sie, dass Frieda eine Hexe war und nun in eine andere Welt gehen würde, um dort das Zaubern zu erlernen. Auch wenn sie es versuchte zu verbergen, sie fehlten ihr. Den ganzen Tag über konnte sie sich ablenken, sei es mit Training, mit Lernen oder im Garten mit Hoppel sein. Aber am Abend konnte sie von den Schuldgefühlen nicht mehr davon laufen. Wenn sie im Bett lag, fragte sie sich, wie es ihren Eltern ging und wie sie reagieren würden, würde sie einfach zurückkehren. Doch immer kam sie zu dem Schluss, dass ihre Eltern sauer auf sie sein würden und sehr enttäuscht von ihr wären. Schließlich hatte ihr Vater ihre...Adoption bereits als Fehler gesehen. Bestimmt wollten sie also nichts mehr mit ihr zu tun haben. Erst recht nicht, wenn sie von ihrer Zauberkraft hörten. Ein Hobbit der zaubert. Ihre Eltern würden vor Scham im Boden versinken.

Nach dem Frühstück hatte sie ein letztes Mal überprüft, ob sie alles eingepackt hatte: Kleidung, etwas Proviant, die Decke, die sie von zuhause mitgenommen hatte, ein paar Bücher, die ihr Herr Elrond gegeben hatte, ein Notizbuch, das sie von Arwen bekommen hatte, ihren Bogen und ein Dutzend Pfeile und die Zwillingsdolche, die sie von Elladan und Elrohir geschenkt bekommen hatte. Zwar war sie sich sicher, dass sie keine Waffen brauchen würde, aber dennoch verleiten sie ihr ein Gefühl von Sicherheit, gaben ihr das Gefühl ihren Brüder in allem außer Blut, näher zu sein. Eine Weile sah sie sich um, bis ihr Blick auf das Kurzschwert fiel, welches sie zum Training verwendete. Ob sie es auch mitnehmen sollte? Sie glaubte nicht, dass sie es brauchen würde, aber etwas Training dort kann ja nicht schaden, oder? Kurzerhand schnallte sie sich es um. Abschließend warf Frieda sich noch ihren Mantel über. Ein letztes Mal sah sie sich in ihrem Zimmer um, nahm Hoppel, der bis eben noch auf dem Bett verweilt hatte, auf den Arm und verließ das Zimmer. Frieda machte sich mit ihren Sachen auf den Weg zum Innenhof. Von dort aus würde Gandalf das Portal öffnen. Herr Elrond, Gandalf und die Zwillinge warteten dort bereits auf sie. „Und wie wird das jetzt ablaufen? Ich meine bis zum Schuljahr ist es noch eine Woche", fragte Frieda. „Ich werde dich direkt in die Winkelgasse bringen. Dort erwartet uns der Schulleiter Herr Dumbledore. Er wird mit dir die Einkäufe erledigen. Bis zum Schuljahresbeginn wirst du in der Herberge zum Tropfenden Kessel bei der Winkelgasse bleiben. Den Rest erklärt dir Dumbledore am besten selbst", antwortete Gandalf. Langsam nickte Frieda. Schweren Herzens blickte sie zu den Elben. „Nun heißt es wohl Abschied nehmen", flüsterte Frieda mit Tränen in den Augen. Die Zwillinge knieten sich zu ihr hinunter und umarmten sie fest. Die Tränen zurückhaltend erwiderte sie die Umarmung. Nachdem sie sich gelöst haben, wandte sich der Hobbit Herrn Elrond zu. „Hier ist noch Gold, damit du deine Schulsachen und alles Nötige bezahlen kannst. Viel Glück in dieser Welt, Frieda Brockhouse", sprach er und reichte ihr dabei ein Säckchen, in welchem sie Münzen klimpern hörte. „Vielen Dank", sagte Frieda. Dann berührte sie mit der rechten Hand ihre Brust und bewegte sie dann von sich weg, bis sie locker auf Elrond deutete. „Novaer, hîr nín Elrond", sagte sie. Elrond erwiderte die Geste. „Novaer, Frieda", sagte er. „Komm nun Frieda. Es ist Zeit", forderte Gandalf Frieda auf. Diese stellte sich, samt Gepäck, neben Gandalf. Ein letztes Mal sah sie lächelnd zu den Elben, bevor der Istar unbekannte Worte vor sich hin murmelte und zum Schluss mit dem Stab aufschlug. Vor ihnen bildete sich eine mannshohe, dichte, graue Wolke. Mit großen Augen sah Frieda das Vorgehen an. Gandalf legte eine Hand auf ihre Schulter und holte sie aus der Starre. Zusammen gingen sie durch das Portal. Helles Licht blendete den Hobbit, welches sie zwang die Augen zu schließen. Ihr wurde schlecht und es fühlte sich an, als würde sie tief fallen und gleichzeitig noch auf festem Boden stehen. Dann hörte es mit einem Mal auf. Verwirrt blinzelte sie, bis sie sich an das gedimmte Licht gewöhnt hatte und auch die Übelkeit verging schnell. Trotzdem wollte sie so schnell nicht mehr durch dieses, von Gandalf erschaffenem, Portal.

Hier stand Frieda nun. Auf der Erde in einem Pub in London.

Im Tropfenden Kessel war nicht besonders viel los, als ein alter Zauberer mit weißem langen Bart den Pub betrat. Zielstrebig ging er auf Gandalf und Frieda zu, welche leise miteinander redeten. Als Frieda Schritte auf sich zukommen hörte drehte sie sich in Dumbledores Richtung. Verwirrt sah das Hobbit-mädchen zwischen den beiden Zauberern hin und her, bis der Erdenbewohner bei ihnen angekommen war. Hatte Gandalf einen Bruder hier auf der Erde? Eine Verwandtschaft zwischen ihnen würde Frieda, entgegen allen Verstandes, nicht ganz ausschließen. „Guten Morgen Gandalf", grüßte der Schulleiter den Istar. „Was meinen Sie? Wünschen Sie mir einen Guten Morgen, oder meinen Sie, dass es ein schöner Morgen ist, egal, was ich wünsche; oder meint Ihr, dass ihr an diesem Morgen alles schön und gut findet, oder dass man an diesem Morgen gut oder schön sein muss?", sprach Gandalf der Graue. Dumbledore sah ihn verwirrt an, während Frieda nur grinste. „Das, Gandalf, war eine höfliche Begrüßung", sagte sie und ignorierte den darauffolgendem Blick des Zauberers. Darauf wandte Dumbledore sich dem Hobbitmädchen zu, welches ihm noch nicht einmal ganz bis zur Hüfte ging: „Du musst Frieda sein, richtig?". Kurz musterte er sie. Ihre rotbraunen lockigen Haare reichten ihr bis zur Brust, die vorderen Strähnen zurückgebunden. Am Leib trug sie ein Kleid mit braunem Rock, weißer Bluse und einem grünen Korsett. Über ihren Schultern lag ein brauner Umhang mit Kapuze. „Ja, die bin ich. Es freut mich sie kennenzulernen Herr Dumbledore", sprach Frieda und hielt ihm die Hand hin. „Professor", korrigierte er sie und ergriff die Hand. „Ich denke du bist hier in guten Händen. Ich werde dich hier wieder abholen, sobald dein Schuljahr beendet ist.", lächelte Gandalf. „Auf Wiedersehn, Gandalf", verabschiedete Frieda sich und kurz darauf war er in einer Wolke aus dichtem grauen Nebel, die entstand, als er mit dem Stab aufschlug, verschwunden.
„Dann gehen wir einmal deine Schulsachen besorgen", meinte der Zauberer, „Aber zuerst...", er beendete den Satz nicht. Stattdessen zog er einen länglichen Stock aus seinem Umhang und schwenkte ihn. Daraufhin verschwand Friedas Gepäck und auch Hoppel. „Wo ist Hoppel hin? Und meine Sachen?", fragte sie erschrocken. „Keine Sorge. Es ist alles auf deinem Zimmer", beruhigte der Schulleiter sie. Zusammen verließen sie den Pub durch den Hinterausgang.

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