Türchen 13

28 1 0
                                    


Kapitel 13

Um es kurz zu machen: Das Essen war köstlich und die Gerüchteküche, die bereits brodelte, konnte Frieda überhaupt nicht ausstehen. Was Frieda aber am meisten erschreckte an diesem Abend waren die Geister, deren Gestalten auf einmal durch die Wände brachen. Unter ihnen gab e vier Hausgeister. Der Hausgeist der Hufflepuffs war der Fette Mönch. Als dieser in ihrer Nähe schwebte fragte sie ihn, ob alle Zauberer nach dem Tod zu Geistern werden, was er verneinte. Allerdings hatte jeder Zauberer die Wahl, ob man als Geist zurückkehren möchte. Sobald das Essen verschwunden war, wobei Frieda sich für das Nachtessen etwas in ihre Umhangtasche gesteckt hatte, riefen die Vertrauensschüler die Erstklässler zu sich, um diese in die Gemeinschaftsräume zu bringen, wo sich auch die Schlafsäle befanden. Im Treppenhaus wurde die Hufflepuffgruppe nach unten in den Keller geführt. Sie kamen in einen freundlich erhellten Gang und Frieda fiel ein Portrait auf, das ziemlich einsam an der Wand hing. Es zeigte eine Obstschale. Weiter hinten kamen sie bei einem Stapel Fässer zum stehen.

„Aufgepasst Hufflepuffs!", rief der Vertrauensschüler. „Wir zeigen euch jetzt, wie ihr in den Gemeinschaftsraum kommt. Passt also gut auf", sagte die andere Vertrauensschülerin und haute in einem bestimmten Rhythmus gegen die Fässer. Sobald das Klopfzeichen vorbei war, gaben sie einen runden Eingang frei. „Ihr müsst die Fässer genau so anschlagen wie ich es getan habe. In dieser Reihenfolge und in diesem Rhythmus. Ansonsten werdet ihr mit Essig besprüht", ergänzte sie und führte mit ihrem Kollegen die Erstklässler hinein. Kaum hatten sie den Raum betreten fühlte sich das Hobbitmädchen wie zuhause.

Der Raum war kreisrund und in den Farben gelb und schwarz gehalten. Die Türen und Fenster, hinter denen Frieda meinte Gras und Blumen erkennen zu können, waren rund, so auch der Kamin, in dem ein warmes Feuer flackerte. Vor dem Kamin standen Sessel und ein Sofa, die auch schwarz und gelb waren. Von den Decken hingen Pflanzen in Kübeln und auch auf kleinen Regalen an der Wand und auf den Tischen und dem Boden standen Pflanzen. Dieser Raum erinnerte sie sehr an eine Hobbithöhle. Eine Welle von Heimweh überkam sie. Die dazugehörigen Tränen blinzelte sie aber schnell weg. Die Vertrauensschüler erklärten noch schnell, wie sie zu den Schlafräumen kamen und noch einige Grundregeln. Frieda hörte nur am Rande zu. Sie war viel zu überwältigt von dem Raum.

Kaum hatten die Vertrauensschüler ihre Rede beendet flitzte Frieda, zusammen mit ein paar anderen, zu der Tür, die zu den Mädchenschlafsälen führte. Hinter der Tür befand sich ein kleiner, unterirdischer Tunnel. Manche der Schüler mussten sich bücken, doch Frieda nicht. Sie war schließlich klein genug und es kam ihr so vor, als wären Hobbits der Maßstab für den Tunnel gewesen. Der Tunnel führte wiederum zu einem kleinen kreisrunden Raum, in dem es viele Türen gab. An den Türen hingen Zettel mit Namen. Es gab also eine Aufteilung. Frieda ging von Tür zu Tür, bis sie ihren Namen an einer der Türen fand. Also trat sie ein. Der Schlafsaal war, wie könnte es anders sein, rund, in den Farben gelb und schwarz und mit Pflanzen bestückt. Fünf Himmelbetten mit gelben Vorhängen standen im Raum. Neben jedem Bett stand ein Stuhl, ein Nachttischchen und eine kleine Kommode. Alle Betten, bis auf eines waren gleich. Eines der Betten war sehr viel kleiner als die anderen. Und vor diesem Bett standen ihre Sachen und Hoppel saß auf dem Bett. Frieda konnte es nicht fassen. Ein Bett in Hobbitgröße!

Begeistert warf sie sich auf das Bett, die anderen vier Mädchen, von denen zwei den Raum gerade betraten, nicht beachtend. „Dein Name war Frieda, nicht war?", sprach eines der Mädchen sie an. Frieda setzte sich hin und sah zu derjenigen, die sie angesprochen hatte und nickte. „Und du heißt?", fragte sie zurück. „Oh, ich bin Abigail. Abigail Branstone. Darf ich dich was fragen?", fragte Abigail. „Klar", antwortete Frieda, setzte sich im Schneidersitz aufs Bett und nahm Hoppel auf ihren Schoß. „Ich will nicht beleidigend klingen, aber wie kommt es, dass du so klein bist und deine Füße, naja, so groß sind", fragte Abigail und auch die anderen drei waren ruhig, gespannt auf die Antwort. „Ich bin ein Hobbit. Andere Völker, aber hauptsächlich die Menschen, nennen uns auch manchmal Halblinge", antwortete Frieda, als wäre es das Normalste auf der Welt. „Andere Völker? Die Menschen? Wovon redest du? Und was ist ein Hobbit?", fragte eines der anderen Mädchen etwas unhöflich. „Hobbits sind keine Menschen und mit anderen Völkern meine ich Elben, Zwerge und Menschen und so. Und was Hobbits sind...das ist als würde ich dich fragen, was ein Mensch ist", erwiderte Frieda. „Ich hab noch nie was von Hobbits gehört. Wo leben die?". Diese Frage erinnerte Frieda wieder daran, dass sie hier auf der Erde und nicht in Mittelerde war. „Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich aus Mittelerde stamme und somit nicht aus eurer Welt", sagte sie zögerlich. „Mittelerde? Noch nie gehört", sagte wieder ein anderes Mädchen. „Wie wäre es, wir stellen uns gegenseitig erstmal vor?", schlug Frieda dann vor, um das Gespräch etwas von sich abzulenken. Ihre Zimmergenossinnen stimmten zu. Die anderen drei stellten sich als Nora Relish, Ophelia Davis und als Emily Fernsby vor. Auch Frieda stellte sich noch einmal mit Nachnamen vor. Bevor sie alle ins Bett gingen, räumten sie alle noch ihre Sachen ein. Abigail, Nora, Ophelia und Emily versuchten Frieda noch etwas mit Fragen zu löchern, aber diese blockte nach der fünften Frage ab und meinte, dass sie nun schlafen wollte.

Es war 21Uhr. Nora, Emily und Ophelia schliefen schon, nur Abigail und Frieda waren noch wach. Letztere holte das Essen aus ihrer Tasche hervor, welches sie mitgenommen hatte und begann zu essen. „Wie kannst du um diese Zeit noch was essen?", fragte Abigail deswegen. „Naja wir Hobbits haben, was das Essen angeht, andere Traditionen. Ihr habt nur drei Mahlzeiten am Tag und wir Hobbits haben sieben Mahlzeiten", sagte Frieda. „Was?! Welche denn?". „Bei uns gibt es Frühstück, das zweite Frühstück, Elf Uhr-Imbiss, Mittagessen, Vier Uhr-Tee, Abendessen und Nachtessen", zählte Frieda auf und Abigail sah sie aus großen Augen an. „Wie könnt ihr so viel am Tag essen? Nicht dass ich Essen nicht mögen würde, aber so viel?". Frieda zuckte mit den Schultern und nahm noch einen Bissen. Sobald sie fertig gegessen hatte, putzte sie sich noch die Zähne und ging dann ins Bett. Ihr Nachthemd hatte sie bereits angezogen. Abigail lagen noch weitere Fragen auf der Zunge, aber sie hielt sich zurück. Für ihre Klassenkameradin war es der erste Tag, genauso wie für sie selbst. Sie würde auch nicht am ersten Abend von fast Fremden durchgehend mit Fragen gelöchert werden wollen. „Gute Nacht", wünschten sie sich noch gegenseitig, bevor sie die Kerzen auf ihren Nachttischchen ausblasen und ins Land der Träume verschwanden.

Hobbit in Hogwarts (Hobbit/Harry Potter Crossover)-AdventskalenderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt