Türchen 23

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Kapitel 23

Der Trubel war groß am Bahnhof. Überall standen Eltern oder Verwandte, die darauf warteten, dass ihre Kinder aus dem Zug ausstiegen, damit sie sie endlich wieder in die Arme schließen und mit nach Hause nehmen konnten. Und in genau diese Menschenmenge stürzen sich nun Frieda und ihre Klassenkammeraden. Das es eng war überraschte Frieda nicht, aber sie hatte nun ein Problem: Wo war Gandalf? Würde er sie vom Bahnhof abholen, oder würde er im Tropfenden Kessel auf sie warten? War er denn überhaupt schon auf der Erde? Es war zwecklos. Von da unten konnte sie nur die Personen erkennen, die direkt neben ihr standen. Für eine kurze Sekunde konnte sie einen Blick auf den Kofferhaufen erhaschen. Schnell drängte sie sich zu dem Haufen durch. Ihre Freunde hatte sie sowieso schon verloren, als sie ausgestiegen war. Hinter dem Rücken der Zugangestellten kletterte sie flink auf den Haufen. Nun hatte sie einen deutlich besseren Überblick. Suchend schweifte ihr Blick über die Menge, bis er an einem spitzen grauen Hut und der Spitze eines langen Stabes hängen blieb. „Gandalf!", schrie sie über den Lärm hinweg und winkte mit den Händen, als der Mann, dem Hut und Stab gehörten, aufsah. Tatsächlich war es der Graue Zauberer aus Mittelerde. Schnell entdeckte er Frieda auf dem Kofferstapel und ging in ihre Richtung. Frieda sprang vom Haufen und drängte sich durch die Menschen bis zu Gandalf hindurch. „Mae g'ovannen! Es ist schön dich wieder zu sehen Gandalf", sagte Frieda fröhlich. „Es ist auch schön dich zu sehen, Frieda Brockhouse", grüßte Gandalf zurück. „Wie war es in Hogwarts? Waren die anderen nett zu dir?", fragte er interessiert. Frieda zögerte. „Naja, anfangs war es schwer. Aber ich hab ein paar tolle Freunde gefunden. Von denen muss ich mich aber noch verabschieden bevor wir gehen!", berichtete Frieda. Sie wollte ihm nicht von dem Mobbing erzählen. 

Es dauerte eine Weile, bis sie die Weasley-Zwillinge gefunden hatte. Zum Glück waren auch Nora und Abigail in deren Nähe. Ansonsten hätte sie die beiden wohl nie gefunden. „Frieda! Wir hatten uns schon gewundert wo du abgeblieben bist. Wo warst du?", fragte Abigail vorwurfsvoll. „Ich habe Gandalf gesucht und gefunden", antwortete Frieda triumphierend und deutete zu Gandalf. Ihre Freunde starrten ihn an. „Ist das Dumbledores Zwillingsbruder oder so?", fragte Fred, „Das Alter würde ja hinkommen", ergänzte George. „Ich kann euch versichern, dass dies nicht der Fall ist", sprach Gandalf. „Er sieht ihm so ähnlich", flüsterte Nora, wobei Frieda zustimmend nickte: „Was meinst du, wie ich geschaut habe als Dumbledore das erste Mal vor mir stand?". „Den Blick hätten wir gerne gesehen", grinste Fred, George nickte zustimmend. Der Moment des Abschieds war gekommen. „Ich werde euch die Ferien über vermissen", sagte Frieda zu ihren Freunden. Alle umarmten sich noch ein letztes Mal, bevor die Weasleys und Nora und Abigail mit ihren Familien einzeln durch die Absperrung gingen. Als alle weg waren, warteten die beiden Mittelerdlinge darauf, dass das Gleis gut gelehrt war. Dann schnappte sich Frieda ihr Gepäck und Gandalf erschuf das Portal nach Bruchtal. Mit verzogenem Gesicht betrachtete Frieda die Nebelwolke, bis sie Gandalfs große Hand in ihrem Rücken spürte. Zusammen gingen sie hindurch. Das helle Licht blendete wie beim letzten Mal, aber statt dem Gefühl zu fallen, fühlte es sich für Frieda so an, als würde man sie mit rasender Geschwindigkeit hoch in die Luft katapultieren.

Dann stand alles still. Blinzelnd öffnete Frieda ihre Augen und erblickte das idyllische Bild Bruchtals. Sie standen im Innenhof. Offensichtlich wurden sie bereits erwartet, denn Herr Elrond, Elladan und Elrohir standen vor ihr. „Elladan! Elrohir!", rief Frieda freudig die Namen der Brüder und stürmte auf diese zu. Die Zwillinge gingen in die Knie und fingen sie praktisch auf. Fest umarmten sich die drei. Zwar war ein Jahr nichts für einen Elben, aber die beiden hatten den kleinen Hobbit doch sehr vermisst. Nach einiger Zeit lösten die drei sich wieder und Frieda wandte sich zu Herrn Elrond und begrüßte ihn auf die eher formellere Art.
Ziemlich schnell verlagerte sich die kleine Zusammenkunft auf den Essbalkon, wo Frieda alles von Hogwarts erzählte. Fast alles. So genau ging sie auf das Mobbing, wie zuvor bei Gandalf, nicht ein. Stattdessen spielte sie es auf einige Hänseleien herunter, doch die anderen schienen bereits zu vermuten, dass mehr dahinter steckte. Umso mehr berichtete sie aber von dem Unterricht, ihren Freunden, wobei sie anfing die Weasley-Zwillinge mit Elronds Zwillingen zu vergleichen; wie ähnlich sich Dumbledore und Gandalf doch äußerlich sind und den Bräuchen, wie Weihnachten. Ihr Zeugnis musste sie natürlich zeigen. Elrond war über ihre Note in Kräuterkunde sehr erfreut. Weniger über die Verwandlungsnote. Frieda sah ihm an, dass er vermutlich bald nach ihren Schulbüchern verlangen wird. Nicht nur, weil er seinen eigenen Wissensdurst stillen will, sondern weil er vorhat ihr Nachhilfe zu geben. So gut, dass eben als Nichtmagier ging. Allerdings, so dachte Frieda, würde es dazu vermutlich nicht kommen.

„Es gibt da noch etwas, was ich mit euch allen besprechen will", begann das Hobbitmädchen. „Nur zu, Frieda", sagte Elrond und trank von seinem Wein.

„Ich will zurück nach Hause, ins Auenland".

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