Türchen 17

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Kapitel 17

Seit dem Tag hatte sich einiges zwischen den Weasley-Zwillingen und Frieda geändert. Die drei fingen an öfters Zeit miteinander zu verbringen. Abigail und Nora waren ziemlich überrascht gewesen, als Frieda ihnen am Abend erzählt hatte, dass sie mit den beiden Frieden geschlossen hatte und sie sich entschuldigt hatten. Das Nachsitzen ging ohne weiteres über die Bühne. Im Klassenzimmer für Zaubertränke hatte sie lediglich sich den Stoff von dem verpassten Unterricht erarbeiten müssen und nach einer schnellen Abfrage durfte sie gehen. Die Weasleys fanden ihr Nachsitzen nicht sonderlich angenehm, denn McGonagall ließ Fred das Pokalzimmer wieder auf Vordermann bringen und George musste das Strafregister sortieren. Letzteres hätte sie vermutlich nicht machen sollen, denn George holte sich so neue Inspiration für weitere Streiche, die er dann mit seinem Bruder besprach. Somit dauerte es nicht lange, bis Professor McGonagall ein Déjà-vu erlebte, als sie eine Woche später ihr Klassenzimmer voller Mäuse, welche fast alle Eigenschaften von Tabakdosen aufwiesen, vorfand.

Fred, George und Frieda freundeten sich immer mehr miteinander ein. Nicht zuletzt auch dadurch, dass sie zu dritt nun denen Streiche spielten, die Frieda in der Zeit, in der sie bereits ihr war, in irgendeiner Form gemobbt haben. So wurden manche Umhänge pink oder Bücher klebten am Ende des Unterrichts am Tisch fest. Dies führte auch dazu, dass die Hänseleien deutlich abnahmen. Außerdem schaffte Frieda etwas, was sonst keiner schaffte: Sie konnte die Zwillinge auseinanderhalten. Eines Nachmittags hatte sie die Zwillinge lange gemusterte. Sie wollte irgendeinen Unterschied zwischen den Beiden finden, denn es nervte sie, dass sie die meiste Zeit über nicht wusste mit wem sie sprach. Zusätzlich behaupteten sie manchmal der jeweils andere zu sein. Fred und George war Friedas Starren natürlich aufgefallen und sie meinten, sie solle es aufgeben. Nicht mal ihre Mutter könne sie auseinanderhalten. Aber dann fing sie, aus heiterem Himmel an zu jubeln. Stolz behauptete sie, doch noch einen Unterschied gefunden zu haben. Schockiert hatten die beiden sie angesehen und dann erstmal gedacht, es sei ein Scherz. Zu deren Enttäuschung war es keiner, denn seit dem Tag, hatte sie die beiden nie wieder verwechselt. Verzweifelt hatten Fred und George versucht es aus ihr herauszukitzeln, aber sie scheiterten kläglich.

Weitere Wochen zogen durchs Land. Voll mit Unterricht, Hausaufgaben und anderen Dingen. Inzwischen war es November und es wurde kälter. Dennoch schien an diesem Tag die Sonne, weshalb Fred, George und Frieda ihre Zeit draußen verbrachten. Frieda zwang die Zwillinge dazu ihre Hausaufgaben zu machen, die sie schon erledigt hatte. Sie selbst hatte endlich mal wieder ihre Waffen aus Mittelerde ausgekramt und übte nun Bogenschießen, was dazu führte, dass Fred und George mehr zusahen als lernten. 

„Wie ist es eigentlich in Mittelerde?", fragte einer der beiden schließlich. Frieda schoss den letzten Pfeil ab und begann zu erzählen, während sie die Pfeile aus einer hölzernen Zielscheibe zog, die sie an einen Baum gehängt hatte: „Es ist ziemlich anders als hier. Es gibt mehrere Völker: Menschen, Elben, Zwerge und Hobbits sind denke ich, die bekanntesten. Und die unterscheiden sich wiederum je nachdem wo sie herkommen. Dann gibt es noch Drachen, Ents, Adler und noch ganz wichtig: Die fünf Istari. Das sind die Zauberer in Mittelerde. Dazu kommen noch Orks. Das sind die Diener Saurons. Der will, soweit ich weiß, alle freien Völker Mittelerdes auslöschen". „Und du bist ein Zwerg, oder?", fragte George. „Um Himmels Willen, nein. Ich bin ein Hobbit. Zwerge sind etwas größer als Hobbits und bei denen haben sogar die Frauen Bärte. Außerdem werden sie um einiges älter", sagte Frieda. „Wie alt?", fragte Fred gleich. „Ich meine um die 250 Jahre". „Wow". „Wenn ihr das schon alt findet, dann weiß ich nicht was ihr zu den Elben sagt, denn die sind unsterblich", grinste Frieda. Die Augen der Brüder weiteten sich. „Unsterblich wie in, können nicht getötet werden, oder...?", „Nein", unterbrach Frieda direkt, „Elben können natürlich auch getötet werden, aber sie sterben nicht an Alter. Ich meine Herr Elrond lebte schon im ersten Zeitalter. Und wir haben das Jahr 2937 vom Dritten Zeitalter". „Ich dachte wir haben das Jahr 1989?", meinte Fred. „Wie lange ist ein Zeitalter bei euch?", „Das ist nicht immer gleich, aber dreitausend Jahre auf jeden Fall". Bei diesen Worten klappten den Beiden die Kinnlade auf. Zeit war in Mittelerde offenbar etwas ganz anderes als bei ihnen auf der Erde. Frieda erzählte noch eine Weile. „Dann wohnst du im Auenland. Wie ist es da so?". 

Als diese Frage ihre spitzen Ohren erreichten verschoss sie den Pfeil, den sie gerade eingelegt hatte. Den Zwillingen fiel die Veränderung sofort auf, denn zuvor hatten alle Pfeile zumindest die Zielscheibe getroffen. „Ich wohne gerade in Bruchtal", sagte sie leise. „Wieso?", „Leben da nicht die Elben?". Frieda schwieg. Offenbar war das kein einfaches Thema für sie. Doch Fred und George waren zu neugierig, um nicht nachzuhaken. Also zogen sie Frieda vom Bogenschießen weg und setzten sie zwischen sich auf die Wiese. „Ihr lasst mich nicht in Ruhe, bis ich es euch erzählt habe, oder?", „Nein", antworteten sie synchron. Nach einigem Schweigen seufzte Frieda und begann zu erzählen: „Als ich 9 war hat meine Magie angefangen sich zu zeigen, in Form von einem zerbrochenem Fenster und einem Feuer im Garten, beides bei den Nachbarn. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, dass ich die Ursache davon war, und dachte, dass ich eine Schuld daran hätte. Aber die bekam ich. Kurzum es gab ziemlich viel Streit zu Hause und in der Nacht hab ich ein Gespräch zwischen meinen Eltern mitbekommen. Es ging darum, dass sie nicht meine leiblichen Eltern waren. Dass ich eigentlich eine Tuk bin. Und mein Vater hat dann gesagt, dass es ein Fehler war, mich zu adoptieren. Also hab ich ein paar Sachen gepackt und bin abgehauen. Ich bin bis nach Bruchtal gelaufen. Da hat mich ein Rudel von Wargen, das sind einfach gesagt, übergroße Wölfe, angegriffen. Elladan und Elrohir, die Söhne von Herrn Elrond haben mich gerettet. Seitdem wohne ich in Bruchtal". 

Nach der Erzählung war es still. Doch irgendwann hielt Frieda das Schweigen nicht mehr aus und fragte die Zwillinge nach ihrer Familie. Die wiederum erzählten, dass sie vier Brüder und eine kleine Schwester hatten. Ihr Vater Arthur arbeitete im Zaubereiministerium und ihre Mutter Molly blieb daheim. Sie erzählten noch eine Weile, aber dann wollten die beiden noch etwas mehr von Frieda hören. „Glaubst du, dein Vater hat das ernst gemeint? Was er damals gesagt hat", fragte Fred. „Wie kommst du darauf?", „Naja. Unsere Mutter sagt auch manchmal nicht so nette Sachen , wenn wir wieder was angestellt haben", „Aber das meiste davon meint sie nicht so, wie sie es sagt".

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