Türchen 9

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Kapitel 9

Zuerst war das Hobbitmädchen verwundert, als sie vor einer Backsteinmauer standen und umso überraschender war es, als Dumbledore einige Steine mit seinem Zauberstab antippte und die Mauer sich öffnete. „Willkommen in der Winkelgasse, Frieda". Zuallererst tauschten sie bei Gringotts das Gold, welches Herr Elrond ihr gegeben hatte in Zauberergeld um, was mehr war, als Frieda erwartet hatte. Das was übrig blieb ließ sie in ein Verließ, welches sie sich anlegte, legen. Mit Dumbledore, der ihrer Meinung nach viel zu große Ähnlichkeiten mit Gandalf hatte, klapperte sie nun die Läden ab. Die Leute um sie herum starrten sie verwundert an. Doch diese Blicke ignorierte Frieda so gut sie konnte. Sie hasste es angestarrt zu werden. Zuerst gingen sie zu Madam Malkins. „Hier bekommst du deine Schuluniform. Ich werde währenddessen deine Schulbücher holen", sagte Dumbledore und ehe Frieda etwas erwidern konnte, war er verschwunden. 

Seufzend wandte sie sich einer etwas älteren Frau zu, die auf sie zukam. „Was brauchst du denn mein Kind?", fragte sie und beugte sich zu ihr hinunter. „Guten Tag. Ich brauche eine Schuluniform für Hogwarts", sagte sie freundlich. „Bist du denn schon alt genug?", fragte die Frau lächelnd und Friedas Lächeln schrumpfte. „Ich bin vielleicht in ihren Augen klein, aber meine Größe sagt nichts über mein Alter aus", sagte sie ernst und etwas verstimmt. „Wo sind denn deine Eltern? Wissen sie, dass du hier bist?", fragte sie weiter, Friedas Aussage nicht wirklich beachtend. Die Laune des Hobbit-mädchens sank noch mehr. „Meine Eltern sind, wie sie sehen nicht hier und ja ich bin alt genug für Hogwarts", sagte Frieda. Frieda sah der Frau an, dass sie ihr noch immer nicht glaubte. Dennoch seufzte sie resigniert und sagte Frieda sie solle sich auf eines der Podeste stellen, damit sie Maße nehmen konnte. Zuvor sollte sie aber jedoch bitte ihren Mantel ablegen. Also öffnete sie die Spange, legte ihren Mantel ab und hing ihn schnell an einen Ständer. Nun erhielt Madam Malkins einen guten Blick auf die Klinge des Mädchens. An ihrem Gürtel baumelte ein Schwert in ihrer Größe. Frieda bemerkte den erstaunten, aber auch schockierten Blick der Schneiderin, ignorierte ihn aber. Sie wollte nicht darauf eingehen. Madam Malkins Augen weiteten sich noch mehr, als ihr auffiel, wie groß und haarig die Füße ihrer Kundin war. Sie wagte es aber nicht zu fragen, denn ihre Waffe hatte sie zu sehr dafür eingeschüchtert. 

Eine halbe Stunde später waren die Schuluniformen fertig und Dumbledore betrat den Laden. „Bist du schon fertig Frieda?", „Ja", antwortete sie, während sie die Uniform bezahlte. Dann trat sie von der Theke zurück und holte ihren Umhang. Madam Malkins trat auf den Professor zu. „Professor Dumbledore, sagen Sie, wieso rennt dieses kleine Kind bewaffnet durch die Gegend und wieso hat sie so große Füße?", fragte die Schneiderin leise. Und obwohl sie nur geflüstert hatte, hatte Frieda sie gehört. Dennoch ließ sie sich nichts anmerken und wartete Dumbledores Antwort ab. Sie wollte nicht, dass Informationen über ihre Herkunft hinausposaunt wurden. Die Gerüchte, die so schon entstehen würden, reichten ihr vollkommen aus. Da brauchten die Menschen nicht noch mehr Redestoff, oder Gründe sie anzusprechen und alle möglichen Fragen zu stellen.
Und so konnten nur die sich einen Reim aus ihrem Aussehen machen, die in der Zauberschule in Geschichte der Zauberei bei dem Kapitel Mittelerde aufgepasst und dieses Wissen behalten haben. Und da dies nur ein kleines Randthema war, also nicht Prüfungsrelevant und dazu der Lehrer dieses Faches, der die Stelle schon über 200 Jahre besetzte, allgemein keinen Unterricht zum wachbleiben praktizierte, konnte das wohl kaum jemand. „Meine liebe Madame Malkins, das kann ich Ihnen leider nicht beantworten", lehnte der Schulleiter ab und verließ mit Frieda zügig den Laden. „Wo müssen wir als nächstes hin?", fragte Frieda. „Jetzt gehen wir zu Ollivander. Da bekommst du deinen Zauberstab. Ich hab mir erlaubt noch ein paar Bücher für dich über unsere Welt zu kaufen", antwortete Dumbledore. Frieda bedankte sich. Die Bücher werden ihr sicher hilfreich sein. 

Bei Ollivander angekommen, trat eben jener hinter einem Regal hervor, als die Türklingel zu hören war. „Und wer bist du denn, junge Dame?", fragte der alte Mann. „Frieda Brockhouse. Und Sie sind Herr Ollivander nehme ich an?", antwortete Frieda. „Ja, der bin ich. Brockhouse...Brockhouse.... Den Namen habe ich noch nicht gehört", sagte er, offenbar in der leisen Hoffnung, das Kind würde ihm daraufhin eine plausible Antwort geben, aber die sah ihn nur abwartend an. Schließlich nickte Ollivander und fragte, was denn ihre Zauberstabhand sei. „Ich schreibe mit links, wenn Sie das meinen", antwortete Frieda. Der Mann nickte nur und begann sogleich einen Zauberstab herauszusuchen. „Kirschholz, 8 ¾ Zoll lang, als Kern Einhornhaar", sagte Ollivander und reichte ihr den Zauberstab. „Sie müssen ihn schwingen", sagte er, als Frieda ihn fragend ansah. Sofort schwang Frieda ihn und ein Teil vom Tresen explodierte. Frieda zuckte vor Schreck kurz zusammen. Schnell entriss Ollivander ihr den Zauberstab und fischte einen anderen Stab hervor. So ging es eine geschlagene halbe Stunde und der größte Teil des Ladens war komplett verwüstet oder zerstört. Frieda konnte ihm ansehen, dass er hoffte, dass ein Stab bald der richtige für sie war und nicht noch mehr kaputt ging. „Vielleicht passt der hier ja zu Ihnen. Birkenholz, 9 ½ Zoll und als Kern Drachenherzfasern", sagte er und überreichte ihr einen hellen Zauberstab mit schlichtem Muster, welche sich durch schwarze Linien auszeichneten. Kaum hatte sie den Stab geschwungen, durchflutete sie ein warmes Gefühl. „Ja, der ist es", sagte Ollivander mit Stolz und Erleichterung zugleich. „Das macht dann 11 Galeonen", sagte er und Frieda gab ihm das Geld. Mit dem Zauberstab in der Hand verließ sie das Geschäft. Dumbledore erwartete sie bereits. Sie besorgten noch den Kessel, das Sortiment Kristallflaschen, die Waage und das Teleskop. Auch erklärte er ihr noch, dass sie, wenn sie wollte, eine Katze, eine Kröte oder eine Eule mit nach Hogwarts nehmen durfte. Aber Frieda setzte sich durch und erhielt somit die Erlaubnis ihr Kaninchen mitzubringen. 

Mit all den Sachen gingen sie zurück zum Tropfenden Kessel. Dort verließ Dumbledore Frieda und kehrte nach Hogwarts zurück. Zuvor reichte er ihr aber noch eine Fahrkarte, auf der die Zahl 9 ¾ stand. Es war das Gleis, zu welchem sie gelangte, wenn sie im Bahnhof Kings Cross durch die Absperrung zwischen Gleis 9 und 10 ging. Frieda hatte nach dieser Erläuterung nur genickt und innerlich gehofft, dass sie noch herausfinden würde, was ein Zug, ein Gleis und ein Bahnhof war. Nach dem Abschied ging sie zum Tresen und sprach Tom, den Wirt an: „Entschuldigen Sie? Professor Dumbledore sagte, dass sie ein Zimmer für mich haben". Tom beugte sich vor, über die Tresen. In diesem Moment fühlte Frieda sich an den Moment im Tänzelnden Pony erinnert, als Gustav Butterblüm sie angesprochen hatte. Etwas verwirrt sah Tom sie an. Tatsächlich hatte Dumbledore ein Zimmer für eine baldige Schülerin gemietet. Allerdings kam sie ihm dafür viel zu jung vor. „Wie heißt du denn?", fragte er. „Frieda. Frieda Brockhouse", antwortete sie. Tom sah ins Gästebuch. Frieda Brockhouse, stand in der Spalte, wer im Zimmer wohnen würde. Also gab er ihr den Schlüssel und beschrieb ihr kurz den Weg. Mit ihren neuen Schulsachen im Gepäck stieg Frieda die, für sie großen, Treppenstufen hinauf und ging den Gang entlang, bis zur Zimmernummer 11. Mit dem Schlüssel öffnete sie die Tür, wobei sie sich etwas strecken musste. Wie Dumbledore es gesagt hatte, stand in der Mitte des Raumes ihr Gepäck und Hoppel erkundete bereits das Zimmer. Natürlich war es alles andere als in Hobbitgröße, aber Frieda sagte sich, dass sie schon klarkommen würde. Irgendwie.

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