Kapitel 33

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Die Tage vergingen und der Ball rückte immer näher.

Dies würde wahrhaftig ein einbrennendes Ereignis werden.

Ich sah zu meiner Hand hinunter und drückte fest, das kleine Stück Papier, welches vergangene Nacht unter meinem Kissen lag.

Es war ein Brief von meiner Mutter.

Besser gesagt die Antwort auf meine Forderung, was bedeutete, dass jemand ihr den Brief hat zukommen lassen.

Das Ungewisse war, was mir solche Angst bereitete.

Ich wusste, dass das Ganze in einem Disaster enden würde. Doch der Preis, den ich willige zu zahlen, ist es mir wert.

Wer erträgt schon eine Last auf seinen Schultern, ohne die Last selbst zu kennen.
Ohne zu wissen, wofür man leidet.

Ich öffne das Stück Pergament erneut und lese, was mir zu Wort galt. :

Triff mich an der großen Uhr.
Ich liebe dich.
- Mama

Es war ihre Schrift, ihre Unterzeichnung. Vielleicht war es weil ich sie so sehr vermisste, doch ich glaubte ihren Duft auf dem Stück Papier wiederzufinden.

Als wäre es eine notdürftige Umarmung, drückte ich es fest an mich und zog den wohl imaginären Duft, tief in meine Nase.

Die große Uhr also.

Es handelt sich um einen Raum im dem Schloss, in welchem der Ball stattfand.

Eine riesige, hölzerne Uhr, welche die Größe eines
Tisches besaß und scheinbar älter als war, als die Oma einer Oma, einer Oma.

Um ehrlich zu sein war ich nicht wirklich positiv eingestellt zu dem Ganzen, aber bei was bin ich das schon.
Ich hatte einen Plan, ja, doch jemand schien für mich die Fäden zu ziehen.
Doch so hab ich keine Wahl. Der Brief ist meine einzige Chance, mein einziger Anhalt.

Der Gedanke an des Scheiterns , hatte sich mir schon vorgestellt. Er schien jetzt ganz vertraut und irgendwie befreite mich das.
Selbst wenn es also scheitern sollte, habe ich alles gegeben und das ist, was zählt.


Ich stecke den Zettel in einen Spalt unter meinem Schminktisch und werde sogleich aus meiner Starre gerissen.

Eine Hofdame hatte an der Tür geklopft und stand nun unmittelbar vor mir.

„Es ist Zeit für Ihre Anprobe", sagte sie ruhig mit einem darauffolgenden Knicks.

Ich nickte wissend und folgte ihr über Treppen und durch Türen hinterher.

Wir landen schließlich in einem kleineren Saal, vollgestellt mit Stoffen, Tüll, Spitze und jede Menge Nähkram.

Der Boden leicht staubig und die Fenster bunt.
Eines der 5 tausend Zimmer, welche ich noch nicht betreten hatte.

Vor mir stehen ungefähr 4 Ständer mit jeweils 5 Kleidern. Alle sorgfältig sortiert und angerichtet, genau wie die Hofdamen, welche aufrecht daran entlang, aneinandergereiht, standen.

„Kommt Elio nicht zur Anprobe?", frage ich in die Runde und lasse währenddessen meine Finger über sämtliche Stoffe gleiten.

The King | Timothée Chalamet     WIRD BEARBEITETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt